„Eine Wahnsinns-Stimmung am vergangenen Samstag beim 30:25-Erfolg vor nahezu 3.000 Zuschauern über die HSG Konstanz Das hat riesigen Spaß gemacht, vor solch einer beeindruckenden Kulisse zu spielen. Wir haben eine gute Leistung abgeliefert, wollen diese beim Rückspiel in Konstanz bestätigen, dort gewinnen und damit aufsteigen“, erklärte Marcel Schliedermann, der Kapitän des ThSV Eisenach. Das Rückspiel steigt am Samstag, 18.05.2019 um 20.00 Uhr in der mit 1.800 Zuschauern ausverkauften Schänzle-Halle in Konstanz. Beide Mannschaften werden mit dem Aufgebot vom Hinspiel unter der Wartburg auflaufen. Neben der „gelben Wand“ der Gastgeber wird es auch einen großen blau-weißen Block geben, mit über 200 Fans des ThSV Eisenach. „Wir wollen die Schlüsse aus der Analyse des Hinspieles umsetzen, das Spiel in Konstanz gewinnen“, betont Eisenachs Manager Rene Witte. Das Ziel der Eisenacher, ohne Rechenschieber oder Taschenrechner zu bemühen, mit einem Sieg den Aufstieg in die 2. Handballbundesliga perfekt machen. Aber auch das wissen die Eisenacher: Eine Niederlage mit bis zu 4 Toren Differenz würde für sie den Aufstieg bedeuten. Werfen die Thüringer 26 oder mehr Tore, müssten die Gastgeber mindestens mit 6 Toren gewinnen, um das bessere Ende zu haben (Europapokalmodus). „Meine Mannschaft ist bereit für diesen Fight“, unterstreicht der in vielen Handball-Schlachten gestählte ThSV-Coach Sead Hasanefendic „Für uns und damit für mich entspricht die Konstellation jener einer Weltmeisterschaft, von Olympischen Spielen oder der Champions League. Die Spiele gegen die HSG Konstanz erfolgen ja auch m Europapokal-Modus! Ich bin bereit, alles zu geben. Ich habe Vertrauen in unsere Mannschaft. Sie wird ihr Bestes geben, um unser aller großes Ziel in die Tat umzusetzen“ betont Sead Hasanefendic.
„Wir haben logistisch alles getan, damit unsere Jungs optimal vorbereitet auflaufen“, so Rene Witte. Freitagfrüh um 8.30 Uhr rollt der Mannschaftsbus vom Eisenacher Sportkomplex Katzenaue. Das Team und der Betreuerstab beziehen Quartier vor den Toren von Konstanz, trainieren hier Freitagabend und möglicherweise auch Samstagvormittag.
Es ist erst Halbzeit
Sead Hasaenfendic, Eisenachs Trainer-Haudegen, und Manager Rene Witte wissen natürlich, in der Aufstiegsrelegation ist erst Halbzeit. Die erste Halbzeit, das Hinspiel unter der Wartburg, ging mit 30:25 an den ThSV Eisenach. „Fünf Tore sind ein Wort“, hatte Daniel Eblen, der Coach der HSG Konstanz, nach dem Abpfiff in Eisenach erklärt. „Fünf Tore sind besser als vier oder drei“, erklärte Sead Hasanefendic. Doch die Sportwelt erfuhr erst jüngst, was durch eine Eigendynamik in einem Rückspiel alles möglich ist. Die Verantwortlichen der HSG Konstanz werden nicht müde, das eigene Umfeld zu pushen. „Eisenach ist im Vorteil. Fünf Tore sind nicht wenig. Jeder, der sich mit dem Handballspiel auskennt, weiß jedoch auch: das ist kein Riesen-Wert. Wir haben noch alle Möglichkeiten. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir die Hypothek nicht so schnell wie möglich aufholen müssen – dafür haben wir 60 Minuten Zeit. Es ist uns auch schon gelungen, fünf Tore in einer Halbzeit zu drehen. Wir wollen mutig sein, unsere Chancen besser nutzen, keine Fehler machen und im richtigen Moment da sein. Dann ist alles möglich“, betont Fabian Schlaich, der Linksaußen der HSG Konstanz. Bezugnehmend auf den Heimvorteil wird Kapitän Tim Jud vom Pressedienst seines Vereins zitiert: „Wir wollen gemeinsam die Hütte abbrennen und das Ding nach Konstanz holen.“ Er setzt damit freilich alle in seinen Reihen erheblich unter Druck. Der täglich zunehmende öffentliche Druck am Bodensee tut ein Übriges.
ThSV-Coach Sead Hasanefendic beschreibt die Lage so: „Beide Mannschaften haben sich nicht nur per Video gesehen, sie haben direkte praktische Erfahrung beim persönlichen Aufeinandertreffen gesammelt. Beide kennen nun aus dem direkten Vergleich die Spielphilosophie des anderen. Beide Trainer werden mit ihren Mannschaften dieses erste Spiel genau analysiert haben. Beide Teams werden ihre Schlüsse ziehen. Das Rückspiel in solchen k.o-Spielen zuhause zu haben, kann ein kleiner Vorteil sein. Fakt ist freilich auch, wir haben das Hinspiel mit einem Plus von 5 Toren gewonnen. Viele Kleinigkeiten oder gar nur Details können in der Endabrechnung den Ausschlag geben.“ Die Tagesform sei nicht unwichtig. „Welcher Spieler wächst über sich hinaus, kann der Partie seinen Stempel aufdrücken? Wer kann ein mögliches Tief schnell überwinden? Wer kann ein Hoch lange halten? Welcher Torwart pariert in einer entscheidenden Szene das Leder“, nennt Sead Hasanefendic einige der vielen Aspekte. Samstagabend gegen 21.30 Uhr wissen alle mehr. Der Verlierer in der Gesamtrechnung bekommt eine zweite Chance, im Duell mit dem Verlierer der Aufstiegsrelegation HC Empor Rostock gegen HSG Krefeld
HSG Konstant hält „Eisenach-Arena“ mit Versorgungsständen bereit
Die HSG Konstanz ruft alle einheimischen Zuschauert auf, in gelber Kleidung zu kommen. Die über 200 Fans aus Eisenach werden traditionell in Blau-Weiß getaucht sein. Sie bringen auch ihren kleinen blauen Drachen mit, Maskottchen „Schorsch“. Die Gastgeber bieten Public Viewing in der Nebenhalle auf einer 15 Quadratmeter großen LED-Wand an. Für den Eintritt wird eine Sicherheitsgebühr von 2,00 € erhoben. Der komplette Erlös aus der Sicherheitsgebühr und alle Spenden des Abends gehen an die Forschung zum Rett-Syndrom, unter dem die kleine Chiara Lyan aus Kreuzlingen leidet, sowie an den an Krebs erkrankten Jungen Lukas mit seiner alleinerziehenden, selbstständigen Mutter aus Litzelstetten. Die HSG Konstanz zeigt, wie der ThSV Eisenach mit vielen Aktionen seit Jahren, er ist ja auch Partner des Kinderhospiz Mitteldeutschland, soziales Engagement. Hier wie da, Vereine sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft. Und der wird dringender denn jäh gebraucht!
Ein Gastrobereich befindet sich direkt am Seerhein, mit Leckerem vom Grill und auch frischen Waffeln. Eine „Eisenach-Arena“ befindet mit Zelt und Versorgungsständen auf dem anliegenden Sportplatz.
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach
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