Zuschauer peitschen SG nach vorne - 30:25 – ein hartes Stück Arbeit

23.02.2017 9:19
Die SG Flensburg-Handewitt hat auch im elften Heimspiel nichts anbrennen lassen und darf sich weiterhin auf dem Spitzenplatz der DKB Handball-Bundesliga sonnen. Am Abend gewann sie gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 30:25 (15:12). Ein perfekter Abend war es allerdings nicht, „Das waren ein paar Fehler zu viel", meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich habe heute zwei wichtige Punkte gesehen – und unglaublich schwere Beine." TSV-Kollege Jens Bürkle räumte ein: „Wir müssen fast schon zufrieden sein, dass wir halbwegs durchkommen sind – im letzten Jahr hatten wir hier ein böses Erlebnis." Damals siegte die SG mit 37:21. An ein solches Ergebnis war diesmal nicht zu denken, auch wenn die Gastgeber loslegten wie die Feuerwehr. Lasse Svan düste davon, Petar Djordjic packte seinen Hammer aus – und es hieß 2:0. Holger Glandorf hatte einen sehr guten Tag erwischt und brach mehrfach durch. Stark auch Lasse Svan, der vom rechten Flügel zum 6:3 einlochte. Danach konnte die SG aber nicht mehr zulegen, tat sich zunehmend schwerer. „Mir ging es heute zu oft seitwärts, da bin ich gar kein Freund von", beobachtete Ljubomir Vranjes. Noch schlimmer: Zwei Ballverluste binnen Kürze bescherten den „Recken" den 8:8-Ausgleich. Zeit für die grüne Karte und eine taktische Besprechung. Jim Gottfridsson und Kentin Mahé tauchten nun im Rückraum auf. Dennoch drohte erstmals ein Rückstand, als Henrik Toft Hansen an TSV-Schlussmann Martin Ziemer scheiterte und auch Kentin Mahé – unter Bedrängnis – den Kasten verfehlte. Die TSV, die kurzfristig auf den erkrankten Sven-Sören Christophersen verzichten musste, agierte allerdings auch nicht fehlerfrei. „So richtig schlau bin ich aus dieser Partie nicht geworden", wunderte sich Jens Bürkle. „Bis zum 11:11 läuft es ganz vernünftig – plötzlich liegen wir mit vier Treffern hin." Noch vor der Halbzeit riss die SG das Heft an sich. Daran wirkte auch Mark Bult mit, der sein Debüt feierte und das 13:11 markierte. Eine Unterzahl versuchte Hannover mit einem zusätzlichen Feldspieler zu kaschieren und war auch durch Morten Olsen erfolgreich. Allerdings drückten die Gastgeber aufs Tempo, und Kentin Mahé schleuderte den Ball von der Mittellinie ins verwaiste Gehäuse. Nur wenige Augenblicke später vollendete der Franzose willensstark einen Konter, während Mattias Andersson gegen Runar Karason das 15:12 zur Pause rettete. Nach der viertelstündigen Unterbrechung waren Anders Eggert und Holger Glandorf weiterhin bestens in Schuss. Das 18:13 sorgte für Verzückung im Rund, gelutscht war der Drops aber noch nicht. Die Niedersachsen verkürzten. „Zum Glück für uns war Hannover nicht vollzählig, denn heute war so ein Tag, an dem alles hätte schiefgehen können", führte Ljubomir Vranjes aus. „Die Zuschauer haben uns hervorragend nach vorne gepeitscht, und auf Mattias konnten wir uns verlassen, wenn es eng wurde." Der schwedische Schlussmann wehrte in dieser Phase unter anderem einen Strafwurf ab, während das Publikum sich mehrmals erhob, um unterstützend zu applaudieren. Über die rechte Angriffsseite versprühte die SG weiterhin die größte Gefahr. Holger Glandorf und Lasse Svan besorgten das 22:16. Kentin Mahé besetzte nun die linke Außenbahn, für die Siebenmeter kam aber weiterhin Anders Eggert. Mit einem coolen Heber markierte der Däne das 25:18. Die Partie war damit entschieden. „Wir haben heute nur in wenigen Phasen alles richtig gemacht", bilanzierte Ljubomir Vranjes. „Aber ich muss mich vor meine Mannschaft stellen: Gegen Paris hat sie überragend gespielt, was viel Kraft gekostet hat." SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Das Programm ist schon haarsträubend. Unser Team darf den Willen nicht einbüßen, jedes Spiel unbedingt gewinnen zu wollen." SG Flensburg-Handewitt – TSV Hannover-Burgdorf 30:25 (15:12) SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15/1 Paraden) – Eggert (7/5), Glandorf (8), Svan (5), Djordjic (3), Heinl, Zachariassen, Toft Hansen (1), Gottfridsson (2), Lauge, Bult (1), Mahé (3) TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (11/1 Paraden) – Patrail (1), Hykkerud, Häfner (6), Karason (1), Böhm (2), Kastening (5), Olsen (4), Mortensen (1), Kalafut (2), Lehnhoff (3/2) Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Svan 2, Heinl 2 – Kastening 2, Kalafut 2); Siebenmeter: 6/5:3/2 (Eggert scheitert an Ziemer – Mortensen verwirft gegen Andersson); Zuschauer: 6118 Spielverlauf: 2:0 (3.), 2:2 (4.), 3:3 (7.), 6:3 (9.), 7:4 (11.), 8:5 (13.), 8:8 (17.), 9:9 (18.), 10:10 (20.), 11:11 (24.), 13:11 (28.), 13:12 (29.) – 16:12 (32.), 18:13 (34.), 18:15 (36.), 19:16 (39.), 22:16 (43.), 23:18 (45.), 25:18 (48.), 26:19 (50.), 27:20 (52.), 27:23 (55.), 28:24 (57.), 30:24 (59.) Quelle: PM SG Flensburg-Handewitt

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