Jan Mit­tels­dorf hört bei der HSG We­sel auf

Presse, RP 11.02.2022

Der Hand­ball-Ver­bands­li­gist muss sich für die kom­men­de Sai­son ei­nen neu­en Trai­ner su­chen. Der Vo­er­der führt pri­va­te Grün­de für sei­nen Rück­zug an. Am Sonn­tag steigt das Heim­spiel ge­gen die HSG Ven­ni­kel/Ru­meln/Kal­den­hau­sen.

VON AR­NULF BECK­MANN


WE­SEL | Die HSG We­sel muss sich für die kom­men­de Sai­son ei­nen neu­en Trai­ner su­chen. Im Vor­feld des Meis­ter­schafts­spiels am Sonn­tag, 17 Uhr, in der Hand­ball-Ver­bands­li­ga zu Hau­se ge­gen die HSG Ven­ni­kel/Ru­meln-Kal­den­hau­sen hat Jan Mit­tels­dorf sei­nen Rück­zug zum En­de der ak­tu­el­len Spiel­zeit an­ge­kün­digt. Ge­mein­sam mit sei­nem Co-Trai­ner Mi­cha­el Hil­lig wird der 42-jäh­ri­ge Coach aus der sport­li­chen Ver­ant­wor­tung aus­schei­den.

Ver­eins­in­tern sei das al­les be­reits kom­mu­ni­ziert, so Mit­tels­dorf, ei­nen neu­en Ver­ein wer­de er zu­nächst ein­mal nicht über­neh­men. „Ich ha­be hier in We­sel vier schö­ne, aber auch sehr in­ten­si­ve Jah­re er­lebt”, sagt der Vo­er­der. „Aber ak­tu­ell füh­le ich mich ein we­nig aus­ge­laugt und möch­te ger­ne mehr freie Zeit ge­nie­ßen.”

Bis da­hin al­ler­dings hat der Trai­ner der HSG We­sel noch Ar­beit vor sich. Sei­ne Mann­schaft steckt mit­ten im Ab­stiegs­kampf und möch­te mit ei­nem Er­folg im Heim­spiel am Wo­chen­en­de ge­gen die Spiel­ge­mein­schaft aus dem Wes­ten Duis­burgs das Fens­ter zum Klas­sen­ver­bleib wie­der weit auf­sto­ßen. Ak­tu­ell feh­len drei Zäh­ler auf den hoch­wahr­schein­lich ret­ten­den 13. Platz, und die­sen Ab­stand gilt es zu ver­kür­zen. „Wir wer­den ein­mal mehr al­les dar­an set­zen, um da­heim zu punk­ten”, sagt der Coach. „Wir kön­nen den Ab­stieg aus ei­ge­ner Kraft ver­hin­dern. Das ist un­ser Pri­mär­ziel, und dar­an wol­len wir al­le zie­hen.”

Gut mög­lich, dass da­bei ein wei­te­rer Um­stand aus We­seler Sicht hilf­reich sein wird. Der Li­ga-Ri­va­le SV Neu­kir­chen hat sich für ei­nen Rück­zug aus der Ver­bands­li­ga zum Sai­son­ende ent­schie­den. Für die HSG hat das zur Kon­se­quenz, dass sie – vor­be­halt­lich der Ab­stei­ger aus der Ober­li­ga – hoch­wahr­schein­lich schon jetzt für ein wei­te­res Jahr in der Ver­bands­li­ga pla­nen kann. Doch un­ge­ach­tet des­sen gibt Jan Mit­tels­dorf für den wei­te­ren Sai­son­ver­lauf die Pa­ro­le aus: „Wir wol­len die Sai­son so er­folg­reich wie mög­lich zu En­de spie­len und nichts dem Zu­fall über­las­sen.”

Ge­gen die HSG Ve/Ru/Ka, so Mit­tels­dorf, ha­be sein Team zu­dem noch ei­ni­ges gut­zu­ma­chen. Das Hin­spiel im Ok­to­ber ver­lo­ren die We­seler nach star­kem Be­ginn am En­de mit ei­ner Dif­fe­renz von zehn To­ren, weil zu vie­le tech­ni­sche Feh­ler dem Geg­ner das Le­ben leicht ge­macht hat­ten. Al­ler­dings zieht der Trai­ner Zu­ver­sicht aus dem letz­ten Auf­tritt sei­ner Mann­schaft, als sie am ver­gan­ge­nen Sonn­tag ge­gen den Auf­stiegs­aspi­ran­ten TSV Kal­den­kir­chen nur knapp ver­lor und da­bei vor al­lem in der De­fen­si­ve über­zeug­te. „Wenn wir wie­der so auf­tre­ten, ge­dul­dig spie­len, tech­ni­sche Feh­ler mi­ni­mie­ren und un­se­re Chan­cen kon­se­quent nut­zen, ha­ben wir ei­ne gro­ße Chan­ce, das Spiel zu ge­win­nen”, sagt er.

Lei­den­schaft ist dem­nach ge­fragt, um den tor­ge­fähr­li­chen Rück­raum un­ter Kon­trol­le zu brin­gen und ei­nen kom­pak­ten Kreis­läu­fer zu stop­pen. Ver­zich­ten muss Jan Mit­tels­dorf da­bei wei­ter­hin auf Mi­cha­el Stef­fens (Ad­duk­to­ren­pro­ble­me) und Phil­ipp Mün­gers­dorf (be­ruf­lich ver­hin­dert). Hin­ter dem Ein­satz von Pa­trick Her­mann steht auf­grund ei­ner Fu­ß­ver­let­zung noch ein klei­nes Fra­ge­zei­chen. Ab­zu­war­ten bleibt ak­tu­ell zu­dem, ob der Geg­ner am Sonn­tag über­haupt an­tre­ten wird, da ei­ni­ge Co­ro­na-Fäl­le die Ver­mu­tung na­he le­gen, dass die Ver­ant­wort­li­chen der HSG Ve/Ru/Ka um ei­ne Spiel­ver­le­gung bit­ten wer­den. Ei­ne Ent­schei­dung dar­über ist al­ler­dings noch nicht ge­fal­len.