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13.12.2020 15:54 Uhr - 2. Bundesliga - Thomas Levknecht, ThSV, red

Torhüterduell entscheidend: ThSV Eisenach gelingt Derbysieg über Dessau-Roßlauer HV

Blaz VoncinaBlaz Voncina
Quelle: sportfotoseisenach, ThSV
Beim Stand von 12:18 (26.) sah es nicht nach einem Derbysieg für den ThSV Eisenach aus. "Mit viel Kampfeswillen und Emotionalität hat unsere Rumpftruppe das Spiel noch herumgerissen", strahlte Eisenachs Trainer Markus Murfuni nach dem Abpfiff. Seine Schützlinge verwandelten den 12:18-Rückstand in eine 22:20-Führung (41.) und bejubelten am Ende in der 62. Auflage des Derbys mit dem Dessau-Roßlauer HV ein 32:29 (15:18). Der 5. Saisonsieg sorgte für spürbare Erleichterung im Lager der Wartburgstädter.

"Endlich gewannen wir auch mal das Torhüterduell", stellte ThSV-Coach Markus Murfuni heraus. Blaz Voncina löste nach 10 Minuten den glücklosen Thomas Eichberger ab. Nach dem Seitenwechsel lief der 37-jährige Oldie zu großer Form auf, wurde im zweiten Abschnitt mit einer Fangquote von über 50 Prozent notiert. Sein Gegenüber Philip Ambrosius, zu den besten Keepern der Liga zählend, brachte es an diesem Tag auf nur 6 abgewehrte Bälle.

"Wir sind alle erleichtert. Wir haben den Bock umgestoßen. In der ersten Halbzeit kassierten wir wieder einmal viel zu viele Gegentore", wollte ThSV-Manager Rene Witte in der Freude über den Sieg den Verlauf des ersten Abschnittes nicht unter den Tisch kehren. "Nach Wiederanpfiff haben alle vorbildlich gefightet. Jeder in unserem kleinen Kader hat seine Aufgabe erfüllt. Nun atmen wir erst einmal zwei Tage durch und konzentrieren uns dann auf die nächste Aufgabe", führte Rene Witte weiter aus. Ob diese das Auswärtsspiel am Samstag, 19.12.2020 bei den DJK Rimpar Wölfen ist, erscheint derzeit offen.

Neben dem langzeitverletzten Justin Mürköster fehlte beim ThSV mit dem sich in der Vorwoche einen Bänderriss im Fuß zuziehende Kristian Beciri nicht nur der zweite Kreisläufer, sondern auch der Abwehrchef. Rechtsaußen Willy Weyhrauch, bis dato der beste Eisenacher Werfer, musste aus Krankheitsgründen passen. Und dann humpelte auch noch Jonas Ulshöfer nach einer Viertelstunde mit einer Knieverletzung vom Parkett. Kristian Volar. Auch ein Mittelmann, saß zwar auf der Wechselbank, an ein Comeback nach langer und schwerer Verletzung war aber noch nicht zu denken.

Der erst in der Vorwoche von der HSG Groß-Bieberau/Modau zurückgeholte Hannes Iffert rackerte über 60 Minuten am Kreis, wartete mit einer 100-Prozent-Wurfquote auf: 5 Würfe ? 5 Tore. Er wurde für Abwehraufgaben von Andrej Obranovic abgelöst. "Das Timing klappte besser als zuletzt in Aue", erklärte Hannes Iffert.

Für den verletzt ausgeschiedenen Jonas Ulshöfer kam Martin Potisk. Der slowakische Auswahlspieler spielte seine Stärken, besonders im Zweikampf, im zweiten Abschnitt eindrucksvoll aus. Er steuerte immer wieder erfolgreich die Nahtstellen der Gäste-Abwehr an, narrte diese im Doppelpack zum 28:26 (56.) und 29:26 (57.). versenkte insgesamt 5 Bälle (bei 6 Versuchen). "Mit unserer gegenüber der ersten Halbzeit deutlich verbesserten Abwehr erarbeiteten wir uns nach dem Seitenwechsel leichte Tore", konstatierte ein aufgekratzter Martin Potisk.

"Ja, die Abwehr im Zusammenspiel mit unserem Torhüter Blaz Voncina legte den Grundstein dafür, dass wir die Partie noch gedreht haben. Im ersten Abschnitt war es Alexander Saul, der uns über dem Wasser gehalten hat, in der zweiten Halbzeit warteten wir mit einer starken Mannschaftsleistung auf", resümierte Daniel Dicker. Der österreichische Nationalspieler netzte mit seinem 6. Treffer (bei 7 Versuchen) zum wichtigen 30:27 ein (58.). Adrian Wöhler machte mit einem Treffer von kurz hinter dem eigenen Kreis in den verwaisten Gäste-Kasten zum 31:28 (39.) den Deckel drauf.

Der Dessau-Roßlauer HV musste ohne seinen Abwehrchef Daniel Schmidt (Schulterverletzung) auskommen. Das wollte Trainer Uwe Jungandres nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Ja, wir hatten keinen eingespielten Mittelblock, doch wir hätten im zweiten Abschnitt mehr Intensität und Laufbereitschaft gebraucht, um nicht so viele Räume preiszugegeben", ärgerte sich der erfahrene Coach.

Sein Team zeigte zwei Gesichter. "Im ersten Abschnitt haben wir taktisch alles richtig gemacht, doch wir versäumten es, mehr Tore zu werfen. Ein 3-Tore-Plus zur Halbzeit war zu wenig. Ein 21:13 zur Pause war möglich", reflektierte Uwe Jungandreas die ersten 30 Minuten. Den Auftritt seines Teams nach dem Seitenwechsel fasste er im Wort "indiskutabel" zusammen.

"Bei uns lastet die Verantwortung auf zu wenigen Schultern", hob er aber hervor. Ein 9-Treffer markierender Max Emanuel konnte es allein nicht richten. Eisenachs 5:1-Abwehr, mit Ivan Snajder vorgezogen, gestattete dem Dessau-Roßlauer HV im zweiten Abschnitt nur noch 11 Treffer.

ThSV Eisenach: Eichberger, Voncina (15 Paraden); Volar, Iffert (5), Wöhler (2/1), Potisk (5), Uklshöfer (1), Tokic (1), A. Alaj, Dicker (6), Obranovic (1), Snajder (5), Saul (6)

Dessau-Roßlauer HV: Malek, Ambrosius (6 Paraden); Pavlicek, Löser (4), Hrstka (4/1), Sohmann (3/1), Bielzer, Gliese (1), Persson, Scheithauer, Emmanuell (9), Danneberg (3), Seidler (3), Zahradnicek (2)

Siebenmeter: 1/2 ; 2/2
Strafminuten: 4/8
Schiedsrichter: Dinges/Schmack
Zuschauer: 0

Männer · 2. Bundesliga · Saison 2020/2021
12. Spieltag · 12.12.2020 · 19:30 Uhr
ThSV Eisenach32:29
Dessau-Roßlauer HV 06
Werner-Aßmann-Halle Eisenach
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