Einen erneut begeisternden Auftritt ihrer Mannschaft erlebten rund 2.000 Anhänger des ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend in der 2. Handball-Bundesliga. Im Spitzenspiel gegen den punktgleichen Tabellennachbar DJK Rimpar setzte sich der Vierte verdient mit 27:22 (16:10) durch und rückte dadurch auf den dritten Platz vor. Bereits seit neun Spielen sind die Westfalen nun ohne Niederlage.
Von Beginn an übernahm die Mannschaft von Trainer Kay Rothenpieler in der WESTPRESS arena das Kommando. Bereits in der achten Minute lag der ASV, der nur auf den Langzeitverletzten Markus Fuchs verzichten musste, mit 4:1 in Führung. Nach Vyron Papadopoulos traf Lukas Blohme dreimal in Folge per Tempogegenstoß. „Genau das haben wir uns vorgenommen. Wir wollten eine gute Abwehr stellen und mit einer guten Torwartleistung in unser Tempospiel kommen“, erklärte Rothenpieler später. Der Plan ging in der ersten Halbzeit voll auf. „Von der fünften bis zur 20. Minute hat Hamm uns regelrecht überlaufen“, bilanzierte DJK-Trainer Dr. Matthias Obinger. So schraubten die Hausherren die Führung in der 22. Minute durch Lukas Blohme, der am Ende des Abends mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer war, auf sieben Treffer hoch (14:7). Mit 16:10 gingen die Teams dann in die Pause.
„Ich wusste schon, dass die zweite Halbzeit etwas anders verlaufen wird. Rimpar hat eine gute Mannschaft und steht ja nicht umsonst auf Platz fünf“, ahnte Kay Rothenpieler wohl, dass noch ein gutes Stück Arbeit vor seiner Mannschaft liegt. Mit dieser Einschätzung sollte er Recht behalten: Rimpar veränderte die Deckung und konzentrierte sich in einer kompakteren Formation stärker auf die Aktionskreise von Kreisläufer Jan Brosch, der die Gästeabwehr in der ersten Halbzeit vor nahezu unlösbare Aufgaben stellte. Entweder traf er selbst oder er konnte nur unfair gestoppt werden. Zwei Zeitstrafen kassierten die Gegner im direkten Duell gegen ihn, zudem holte Brosch etliche Siebenmeter an diesem Abend heraus.
Aber im zweiten Abschnitt gelang dies dem ASV nicht mehr so erfolgreich, auch die Deckung war nicht mehr so effektiv wie zu Beginn. Zudem gesellten sich nun einige Fehlwürfe dazu, so dass Rimpar die Partie wesentlich offener gestaltete. Mit der Hereinnahme von Benjamin Herth auf der Rückraum-Mitte wurde das Offensivspiel der Gäste gefährlicher. In der 41. Minute verkürzte Dominik Schömig auf einmal zum 18:17, die Partie war nun das im Vorfeld erwartete Spitzenspiel auf Augenhöhe. Rothenpieler: „Wir haben Rimpar da mit unseren Fehlwürfen ein wenig ins Spiel geholfen. Aber ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, wie wir uns darauf wieder befreit haben. Bei 18:17 und 19:18 hätte die Partie kippen können. Aber da kamen wichtige Impulse etwa von Christoph Neuhold, der wichtige Rückraumtore geworfen hat und damit damit dafür gesorgt hat, dass die DJK-Abwehr wieder etwas offener stehen musste. Und Gregor Lorger hält dann drei wichtige Bälle und Folge. Zudem hat Stanko Sablijc für wichtige Stabilität in der Abwehr gesorgt.“ Nachdem zuvor Felix Storbeck, Jan Brosch und Lukas Blohme der Partie ihren Stempel aufgedrückt hatten, gaben nun auch die nachrückenden Spieler den Ausschlag dafür, dass der ASV am Ende doch noch einen deutlichen Heimsieg feierte und damit seit neun Spielen ungeschlagen ist.
Denn nachdem die kritische Phase überstanden war, zogen die Westfalen schnell wieder auf 26:19 davon. Fünf Minuten vor dem Ende war die Partie damit entschieden. „Glückwunsch nach Hamm zu diesem Sieg. Wir sind heute an der mangelnden Chancenauswertung gescheitert. Wer 22 Fehlwürfe – davon die Hälfte bei freien Würfen - produziert, kann auswärts wenig ausrichten. Das soll aber nicht die Leistung des Gegners schmälern“, meinte Matthias Obinger nach der Niederlage.
ASV Hamm-Westfalen – DJK Rimpar 27:22 (16:10)
ASV: Storbeck, Lorger – Blohme (7), Huesmann, Brosch (2), Sablijc (1), Fridgeirsson (1), Schwabe, Krieg (1), Gudat, Voss-Fels, Papadopoulos (3, ½), Zintel (6, ¾), Possehl (3), Neuhold (3)
DJK: Brustmann, Wieser – Kraus, Schmitt, Schömig (4), Böhm (2), Gempp (3), Gorpishin, Schmidt (2, ½), Kaufmann (2), Siegler, Bauer (2), Brielmeier (1), Herth (4, 2/4), Sauer (2)
Zeitstrafen: ASV 10 Minuten, DJK 4 Minuten
Siebenmeter: ASV 4/6, DJK 3/6
Schiedsrichter: Philipp Dinges, Daniel Kirsch
Zuschauer: 2.021
Quelle: PM ASV Hamm-Westfalen