Denn nichts anderes war der Ausgleichstreffer, den Thees Glabisch nach abgelaufener Spieluhr per Siebenmeter für den Gast erzielte und der für einen entsprechenden Jubelsturm der Norddeutschen auf das Spielfeld sorgte, während die über weite Strecken besseren Gastgeber sich erstmal sammeln mussten, ehe sie sich mit einer Runde durch die Arena bei den Fans für dem Rückhalt bedankten. Denn an mangelnder Unterstützung lag es sicher nicht, dass der ASV am Ende gefühlt einen Punkt verlor. „Morgen sehe ich das vielleicht schon anders und sage, wir haben nicht verloren. Aber heute bin ich und sind wir alle enttäuscht“, stellte ASV-Trainer Kay Rothenpieler nach der gemeinschaftlichen Achterbahnfahrt klar.
Gegen die beste Abwehr der Liga lieferten die hochmotivierten Gastgeber in Halbzeit eins eine herausragende Offensivleistung ab. Der sonst sehr starke VfL-Torwart Dennis Klockmann bekam keine Hand an den Ball, auch der später eingewechselte Marino Mallwitz hatte immer wieder das Nachsehen. Der ASV-Rückraum zeigte sich wurfgewaltig, die Abwehr zunächst stabil und das Tempospiel gewohnt gefährlich. So erzielten die Hausherren in der ersten halben Stunde schon 19 Tore – im Schnitt kassierte der VfL im Saisonverlauf insgesamt bisher weniger als 24. „Aber wir konnten kein Kapital daraus schlagen. Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff bekommen und die Torhüter haben auch zu wenig zu fassen bekommen. Mit fünf oder sechs Toren Führung zur Pause sieht das dann vielleicht schon anders aus. Das war zu wenig“, so Rothenpieler. „Das Spiel hatte so unterschiedliche Phasen. Man musste in der ersten Halbzeit Sorge haben, dass Hamm so über uns drüberfährt. Da hatten wir überhaupt keine Abwehrstabilität. Das Beste war, dass wir trotz einer wirklich schlechten Abwehrleistung mit nur zwei Toren Rückstand in die Pause gegangen sind“, bestätigte auch VfL-Coach Torge Greve.
So entwickelte sich dann im zweiten Abschnitt das von vielen im Vorfeld erwartete Duell auf Augenhöhe, in dem „der Kegel nach rechts oder links fallen konnte“, wie Kay Rothenpieler erklärte. Erstmalig legte nun auch der Gast vor, als Markus Hansen in der 34. Minute zum 19:20 traf. In der Folge wechselten die Führungen bis zur 52. Minute, dann brachte Fabian Huesmann den ASV wieder mit zwei Treffern in Führung. Doch der erneut sehr treffsichere VfL-Toptorschütze Antonio Metzner, der es am Ende auf neun Tore brachte, glich für die Gäste per Doppelschlag aus. Knapp 160 Sekunden vor dem Ende legte aber ASV-Kapitän Jakob Schwabe wieder für die Gäste vor. Danach brachte keine Mannschaft mehr den Ball im Tor unter, den letzten langen Angriff wehrte am Ende Torwart Felix Storbeck ab – der ASV schien bei verbleibenden dreißig Sekunden auf der Siegerstraße. Zwanzig Sekunden vor dem Ende nutzte Kay Rothenpieler eine Auszeit, um seine Spieler auf die offene Deckung des VfL einzustellen. Doch ausgerechnet Routinier Sören Südmeier verlor im Zweikampf den Ball – Lübeck-Schwartau bekam doch noch die Chance auf den Ausgleich. Es war sicher nicht der einzige individuelle Fehler der Westfalen an diesem Abend, aber sicher der folgenreichste. Den Gegenstoß parierte Storbeck allerdings erneut, der Abpraller landete im Aus. Da beim Einwurf aber Südmeier den Abstand nicht wahrte, gab es regelgerecht einen Siebenmeter und eine rote Karte – die allerdings fälschlicherweise gegen Jakob Schwabe. Und am Ende packte Thees Glabisch das ASV-Geschenk aus und nahm für den VfL einen Punkt mit auf den Heimweg.
Bereits am Mittwoch tritt der ASV erneut in der WESTPRESS arena an – dann geht es um 17 Uhr gegen Aufsteiger Handball Sport Verein Hamburg. „Es geht weiter. So hart ist die Liga, Kleinigkeiten werden bestraft. In Essen hat es geklappt, heute nicht. Mittwoch legen wir nach, aber jetzt wünsche ich allen erstmal schöne Weihnachten“, gab es zum Abschluss von Kay Rothenpieler dann trotz der Enttäuschung noch versöhnliche Töne.
ASV Hamm-Westfalen – VfL Lübeck-Schwartau 28:28 (19:17)
ASV: Storbeck, Krechel – Blohme (4), Huesmann (1), Milde (1), Brosch (2), Fuchs, Raguse (4), Sohmann (4, 4/5), Schwabe (4), Lex (2), Südmeier (3), Pretzewofsky (n. e. ), Papadopoulos (3), von Boenigk.
VfL: Klockmann, Mallwitz – Glabisch (5, 4/5), Hansen (3), Ranke, Waschul (2), Köhler (4), Schrader, Kretschmer (1), Runarsson (4), Möller, Bruhn, Metzner (9).
Schiedsrichter: Christian Moles, Lutz Pittner
Zuschauer: 2.060
Quelle: PM ASV Hamm-Westfalen
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