Nach dreieinhalb Monaten traten die Bergischen Löwen am Ostersamstag erstmals wieder in der Wuppertaler Unihalle an und mussten am Ende beim 28:26 (12:13)-Heimsieg gegen die DJK Rimpar Wölfe in der 2. Handball-Bundesliga lange darum kämpfen, sich zwei Punkte ins Osternest legen zu können.
Die Tore schienen in den Anfangsminuten auf beiden Seiten unerreichbar, denn beide Mannschaften fanden nicht den erfolgreichen Weg ins Ziel – erst in der 4. Spielminute sorgte Stefan Schmitt für die Gästeführung und damit den ersten Treffer des Abends. Für die Bergischen Löwen war es dann Linus Arnesson, der die Torschützenliste der Gastgeber mit dem 1:1 (6.) eröffnete. Der BHC schien in der Folge erst einmal wieder ankommen zu müssen in der Unihalle, denn über dreieinhalb Monate waren seit dem letzten Auftritt in Wuppertal vergangen. Mit einem erfolgreich verwandelten Siebenmeter stellte Arnor Gunnarsson den 3:4 (12.) Anschluss her und bei Zeitstrafe Rimpar traf BHC-Keeper Bastian Rutschmann zielsicher zum 4:4 (14.) in das verwaiste Gehäuse der Gäste. Nun kamen auch seine Vorderleute augenscheinlich besser in Fahrt – Arnesson und Darj im schwedischen Doppelpack zum 6:4 (16.). Bsatian Rutschmann hielt beim Stande von 8:6 (20.) zunächst den Zwei-Tore-Vorsprung fest, als er gegen Rimpars Schömig erfolgreich einen Strafwurf parierte. Doch dann ließen die Löwen Vorne Torchancen aus und so bat BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze sein Team unmittelbar nach dem 8:8 (22.) zur Auszeit. Für Durchgang Zwei musste Hinze seinen Mannen definitiv einen tiefen Schluck aus der Flasche mit dem Zielwasser verordnen, denn die Bergischen ließen in der ersten Halbzeit gar acht klare Tormöglichkeiten liegen und leisteten sich sechs technische Fehler, sodass ein 12:13-Rückstand trotz einem stark auftrumpfenden Bastian Rutschmann zwischen den BHC-Pfosten zur Pause absolut gerechtfertigt war.
Rimpar baute den Vorsprung nach dem Wiederanpfiff nun auf 13:15 (33.) aus, und Gunnarsson zeigte bei seinem dritten Versuch vom Siebenmeterstrich erstmals am Abend Nerven, netzte dann aber nur zwei Minuten später per Gegenstoß zum 15:15 (36.). Zum zweiten Mal in diesem Spiel nutzte Bastian Rutschmann das leere Tor der Gäste und warf während einer Strafzeit gegen Schmitt zum 19:18 (40.) ein. Es ging nun weiter Schlag auf Schlag, Rimpar blieb wie im Hinspiel ein unbequemer Gegner, erwiderte stets die neuerlichen Führungstreffer der Bergischen Löwen und brachte die Hausherren mit dem Anbruch der Schlussviertelstunde wieder mit 21:22 ins Hintertreffen. Folglich bat BHC-Coach Hinze sein Team zur nächsten Auszeit. Rimpar fand weiterhin den Weg zum Tor und traf zum 21:23 (47.). Nun brachte Hinze Christopher Rudeck für Rutschmann ins Tor, der gleich bei Strafzeit Darj und dem Zwischenstand von 22:23 (50.) eine wichtige Parade einstreute, die den Weg zum fulminanten 23:23-Ausgleich (51.) von Linus Arnesson für die wieder vollzähligen Löwen ebnete. Das gleiche Spiel wenig später bei Strafzeit gegen Csaba Szücs – Rudeck hält ganz stark das 23:23 fest, Vorne netzt nun in Unterzahl Babak zum 24:23 (53.). In der Crunch-Time die Bergischen nun hellwach – Gunnarsson per Siebenmeter zum 26:24 (57.) und wenig später Babak mit einem Kracher zum 27:25 (59.). Doch Rimpar wollte sich nicht geschlagen geben und verkürzte wieder auf einen Treffer, sodass Hinze mit dem Anbruch der letzten Minute bei 27:26 noch einmal eine Auszeit nahm, um vor 2.081 Zuschauern den entscheidenden Angriff zum 28:26 (12:13)-Heimsieg auf den Weg zu bringen, den Arnor Gunnarsson mit seinem insgesamt fünften Siebenmetertreffer sicherstellte.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Matthias Obinger: „Die Enttäuschung ist kurz nach dem Spiel natürlich groß, wenngleich ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen muss, weil wir doch sehr dezimiert angereist sind. Wir hatten keinen etatmäßigen Halblinken dabei. Da muss man es tolerieren, dass in den entscheidenden Phasen dann nicht alles so läuft, wie man es sich wünscht. Die letzten Überzahl-Situationen haben wir nicht genutzt, aber das muss man der Mannschaft dann zugestehen, wenn man kämpferisch so stark auftritt. Ich denke, wir können hier erhobenen Hauptes abfahren, wir haben den BHC vor viele Aufgaben gestellt.“
Sebastian Hinze: „Wir sind extrem glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir sind mit der 5-1-Abwehr sehr gut ins Spiel gekommen, belohnen uns aber nicht, um Sicherheit zu bekommen. Wir scheitern anfangs jedes Mal an Brustmann, das war immer so ein kleiner Nackenschlag. Wir haben sehr viele technischer Fehler und Fehlpässe gemacht, die hat Rimpar gut genutzt. Was mir gefallen hat, ist, dass wir im Gegensatz zur Niederlage gegen Hamm cool geblieben sind und am Ende den absoluten Willen im Abschluss gehabt. Die beiden Unterzahlsituationen haben wir sehr gut gelöst, ich denke auch, dass die entscheidend waren. Rudeck hat dann auch einige wichtige Bälle gehalten. Deshalb bin ich nicht durchweg zufrieden, aber froh, dass wir die Aufgabe gelöst haben.“
Schiedsrichter: Tolga Karamuk und Nikos Seliger
Siebenmeter: 5/6 - 1/2
Zeitstrafen: 2 - 3 (Darj, Szücs - Bauer, Gempp, Schmitt)
Spielverlauf: 0:1 (5.), 2:3 (10.), 5:4 (15.), 8:6 (20.), 10:10 (25.), 12:12 (30.), 14:15 (35.), 19:18 (40.), 21:22 (45.), 22:23 (50.), 25:24 (55.), 28:26 (60.)
Bergischer HC:
Aufstellung: Rudeck, Rutschmann (2) - Bettin, Darj (2), Petrovsky (1), Gunnarsson (8/5), Nippes (2), Majdzinski (3), Kotrc (1), Artmann, Babak (3), Szücs (1), Gutbrod (2), Arnesson (3), Criciotoiu
Trainer: Sebastian Hinze
DJK Rimpar Wölfe:
Aufstellung: Wieser, Brustmann - Kraus (1), Schmitt (1), Schömig (2), Bohm (3), Durr, Gempp (2), Gorpishin (1), Schmidt (6/1), Kaufmann (4), Bauer (2), Herth (4), Sauer
Trainer: Matthias Obinger
Quelle: PM Bergischer HC 06