Dass bei Corona-Infizierten die Kontaktnachverfolgung nicht mehr oder nur noch unzureichend möglich sei, ist eines der Themen, über die in Deutschland in den letzten Monaten viel diskutiert wurde. Bei den drei Spielern der MT Melsungen, deren positive Corona-Testergebnisse die MT-Verantwortlichen am Montag vermeldet hatten (Silvio Heinevetter, Timo Kastening und Yves Kunkel; wir berichteten), ist eine Nachverfolgung der Kontakte zumindest auf dem Spielfeld relativ einfach – denn am Tag zuvor hatten die Melsunger ihr Bundesliga-Spiel mit 30:23 bei Frisch Auf Göppingen gewonnen.
Schwerer noch als die Niederlage wiegt für die Göppinger nun der Umstand, dass ihre Spieler ebenfalls in eine häusliche Quarantäne geschickt wurden – und das ausgerechnet über Weihnachten. Dazu hieß es am Dienstag auf der Internet-Seite von Frisch Auf: „Inzwischen haben sich die Gesundheitsämter Göppingen und Kassel abgestimmt und gemeinsam festgelegt, dass auch die Göppinger Mannschaft in eine zehntägige Quarantäne versetzt wird.“ Dies hatte auch zur Folge, dass die beiden nächsten, geplanten Erstliga-Partien der Göppinger bei den Füchsen Berlin (Mittwoch, 23. Dezember) und gegen den TSV GWD Minden (Sonnabend, 26. Dezember) abgesagt werden mussten. Damit werden die Göppinger in diesem Jahr nicht mehr in Aktion treten, sondern erst wieder nach der Weltmeisterschafts-Pause im Februar 2021 um Punkte kämpfen.
„Die zuständigen Gesundheitsämter sehen in dem Handballspiel vom Sonntagnachmittag einen kritischen Kontakt der aktiven Spieler untereinander, so dass beide Mannschaften in Quarantäne versetzt werden. Die anstehenden Spiele beider Teams müssen ins neue Jahr verlegt werden“, präzisierten die Göppinger Offiziellen, die betonten, dass sie „die Nachricht der Positivtestungen sehr frühzeitig erhalten“ hätten und deshalb „erste Maßnahmen zur Absonderung der Spieler schon am späten Montagnachmittag umsetzen“ konnten. Das für Dienstag geplante Abschlusstraining für den Auftritt bei den Füchsen wurde ebenso storniert wie die Anreise nach Berlin.
Christian Schöne, Sportlicher Leiter der Göppinger, erklärte auf der vereinseigenen Internet-Seite: „Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten, dass wir mögliche Ansteckungen unterbinden. Denkbare Infektionsketten innerhalb unserer Mannschaft und zu ihren Familien gilt es ebenso zu stoppen wie zu den anstehenden Gegnermannschaften Berlin und Minden. Für unsere Spieler ist es natürlich hart, dass sie ausgerechnet über Weihnachten in häuslicher Isolation sein werden, aber zunächst hoffen wir natürlich, dass sich keiner unserer Spieler angesteckt hat.“
Gerd Hofele, Geschäftsführer des Bundesligisten, lobte ebenfalls auf der Internet-Seite die schnelle Zusammenarbeit: „Ein großer Dank gilt der MT Melsungen und ihrem Geschäftsführer Axel Geerken, der uns umgehend informiert hat. So konnten wir sehr früh erste Maßnahmen treffen. Und auch die beiden Gesundheitsämter haben schnell und kommunikativ gehandelt. Hoffentlich sind die drei betroffenen MT-Spieler bald wieder gesund und es ergeben sich keine weiteren Infektionen.“
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