Der ThSV Eisenach vermeldet mit einem 32:26 (19:10) über den TV Erlangen-Bruck seinen 18. Saisonsieg, behauptet sein sattes Punktepolster an der Tabellenspitze. Erneut bildeten 1.633 Zuschauer eine stimmungsvolle Kulisse. Die beiden Dienstältesten, die jeweils 31-jährigen Daniel Luther (seit 1998 beim ThSV Eisenach) und Adrian Wöhler (seit 2001 im Verein), markierten je 6 Treffer. Rückraumspieler Daniel Luther verwandelte seinen 51. Saison-Siebenmeter (bei 61 Versuchen). Linksaußen Adrian Wöhler erhöhte seine Saisonbilanz auf 104 Treffer, Platz 11 in der Torjägerliste der Liga. Aus den eigenen Reihen ist nur Alexander Saul besser, der mit 113 eingenetzten Bälle auf Platz 8 der Torjägerliste rangiert.
Beifall für Vertragsverlängerungen
Viel Beifall gab es vor dem Anpfiff. Vertreter der Eisenacher Versorgungsbetriebe (evb) überreichten für den Nachwuchs des ThSV Eisenach 5.000 €. Manager Rene Witte informierte, dass die Verträge mit Kreisspieler Justin Mürköster und Torhüter Stanislaw Goronbtschuk über ein weiteres Jahr verlängert wurden. Der Keeper pausierte am Samstag, als „Vorsichtsmaßnahme“, wie von den Verantwortlichen erklärt. Stanislaw Gorobtschuk war im Training mit einem Teamgefährten kollidiert. (Der talentierte 20-jährige Lars Kremmer rückte an die Seite des gerade neu verpflichteten 35-jährigen Blaz Voncina.) In der Vorwoche war bereits die Vertragsverlängerung von Adrian Wöhler kundgetan worden. Am Freitag wurde offiziell, Kapitän Marcel Schliedermann verlässt nach 5 Jahren den ThSV Eisenach in Richtung Zweitbundesligist TV Emsdetten. Verspürt er dadurch besonderen Druck? „Der Druck liegt in der Gesamtsituation. Ich werde mich nicht schonen und werde alles tun, um unser und mein Ziel zu realisieren, den Aufstieg des ThSV Eisenach in die 2. Handball-Bundesliga. Das ist der einzige Druck, den ich verspüre“, unterstreicht Marcel Schliedermann.
Gute Lösungen gegen offensive Abwehrvarianten
Die 60 Handballminuten auf dem Parkett der Werner-Aßmann-Halle waren bis weit in die zweite Halbzeit nach dem Geschmack der blau-weißen Anhängerschaft. Die Eisenacher präsentierten sich auf verschiedene offensive Abwehrvariante der jungen Gäste gut vorbereitet, starteten zudem nach Ballgewinnen in der Abwehr zu erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen. „Wir begannen etwas schludrig, doch dann nahm unser Spiel Fahrt auf“, bilanzierte Marcel Schliedermann. Er selbst traf zum 8:4 (11.). „Wir wollten unseren Heimzuschauern wie in der Vorwoche attraktiven Handball bieten, das ist uns über weite Strecken gelungen“, resümierte ThSV-Linksaußen Adrian Wöhler. Sehenswert die Angriffszüge zum Kreis, zu Justin Mürköster und Hannes Iffert. Eine Steilvorlage von Torhüter Blaz Voncina nutzte Willy Weyhrauch zum 10:4 (15.). Der eingewechselte Andrej Obranovic erhöhte aus dem Rückraum auf 17:8 (26.). „Ballsicherheit und körperliche Überlegenheit der Eisenacher waren beeindruckend“, konstatierte Roland Nixdorf aus dem Trainerteam des TV Erlangen-Bruck. „Die 9-Tore-Führung zur Halbzeit war ein Beleg für unsere Dominanz“, konstatierte Sead Hasanefendic.
Zufrieden waren eigentlich nur die Gäste
Doch der Eisenacher Coach zeigte sich nach dem Abpfiff zerknirscht. Warum? Der zweite Abschnitt ging in separater Wertung mit 16:13 an die Gäste. Willy Weyhrauch hatte zunächst per Gegenstoß zum 24:13 eingelocht (38.). Ein von Kapitän Marcel Schliedermann eingeleiteter Konter über Willy Weyhrauch vollendete Adrian Wöhler zum 25:15 (43.). Einem leichtfüßigen Soli entsprang das 27:17 vom kleinen Yoav Lumbroso (45.). Alles klar für einen deutlichen zweistelligen Sieg? Sead Hasanefendic schickte seine Wechselspieler auf das Parkett, „Spieler, die sonst wenige Spielanteile bekommen“, erklärte der Eisenacher Trainer. Harmonie und Abwehrstabilität gingen vollends verloren. Die Gäste, die „Brooklyn United“, war hellwach. „Unsere jungen Spieler bekamen die Möglichkeit, sich zu zeigen, für die nächsten Spiele zu empfehlen. Jeder muss dann 100 Prozent abrufen, auch um einen solch klaren Vorsprung zu behaupten oder auszubauen“, resümierte Kapitän Marcel Schliedermann. „Junge Spieler brauchen Spielpraxis“, argumentiert Adrian Wöhler. Er weiß das aus eigener Erfahrung. „Wir haben die Schwächephase von Eisenach genutzt, uns mit vielen gelungenen Aktionen, gepaart mit kämpferischem Engagement, Zuversicht und Motivation für die kommenden Begegnungen geholt, in denen wir punkten wollen, um die Liga zu halten“, erklärte ein aufgekratzter Roland Nixdorf. Gegen zunehmend konfus wirkende Eisenacher stockte seine nicht in Bestbesetzung angereiste Crew ihre eigene Trefferausbeute noch erheblich auf. Mit 9 Treffern in der Schlussviertelstunde! Das verärgerte Sead Hasanefendic. Mehr, als er zur Pressekonferenz zeigte. Gute statistische Werte bis zur 45. Minuten sanken hernach in den Keller. Was stieg, war das Vertrauen der Trainerikone in seine Stammformation!
Statistik
ThSV Eisenach: Voncina, Kremmer; Iffert, Bogatzki (1), Wöhler (6), Luther (6/2), Miljak (1), Schliedermann (1), Richardt (1), A. Alaj (2), Streckhardt, Mürköster (1), Obranovic (4), Lumbroso (2), Weayhrauch (3), Saul (4/2)
TV Erlangen-Bruck: Goebel, Naglik; Meyer (3/1), Mücke (2), Herining (2), Hümpfer (4), Völcker (1), Mertes, Scholten (1), Eichhorn (1), Kohler (2), Duscher (2), Mangen (4/1), Härtl (4)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 5/4 – TV Erlangen-Bruck 2/2
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 2 x 2 Min. . TV Erlangen-Bruck 4 x 2 Min.
Schiedsrichter: Gimmler/ Rips
Zuschauer: 1.633
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach
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