Žiga Urbič ist wieder da!
Die Eulen stellten sich nach und nach immer besser auf einen Gegner ein, der bei Ballbesitz fast fortlaufend den Torhüter aus dem Spiel nahm und mit dem siebten Feldspieler agierte. Paul Skorupa und Jan Schult bildeten am Kreis ein Duett, das anfangs schwer zu packen war. Beide machten jeweils vier Tore. Dass sich die Eulen-Abwehr immer besser darauf einstellte, nahm der neue Coach zufrieden zur Kenntnis. Gestärkt hat er durch Gespräche und intensive Videoschulung auch Torhüter Žiga Urbič, der schwere Wochen hinter sich hat, mental am Boden war. „Žiga hat ein super solides Spiel gemacht“, lobte Michel Abt den Schlussmann, der auf 13 Paraden kam. Genauso viele hatte auf der Gegenseite Nils Conrad, der Vertreter des verletzten Dennis Klockmann. „Wir hatten hier einen Punkt, vielleicht sogar zwei Punkte verdient. Wir waren sechs Tore zurück, haben uns dann wieder ran gekämpft. Für mich persönlich war es trotz der Niederlage ein gutes Spiel“, sagte Žiga Urbič, dessen Pendant Matej Ašanin ebenso fehlte wie Pascal Bührer, Max Haider, Jannek Klein, Christian Klimek und Jan Remmlinger.
Zu viel verballert
Die Eulen lagen lange zurück, bisweilen auch deutlich: Lübeck führte 14:8 (24.), 16:11 (29.), 16:12 zur Halbzeit, 19:15 (38.), 24:20 (51.), 25:21 (55.), 28:25 (56.). Dreimal war das VfL-Tor leer, dreimal hätte Michael Roths Sieben-Feldspieler-Taktik Bumerang-Wirkung haben können, dreimal verfehlten die Eulen das leere Tor. Zwei Tempogegenstöße gingen schief, als das Tor der Hausherren verwaist war. Zu viele Chancen vergaben auch die drei „Ballermänner“ der Eulen: Stefan Salger machte sieben von 14, Hendrik Wagner vier von zehn, hatte mit zwei Lattenschüssen Pech, Julius Meyer-Siebert traf zweimal bei vier Würfen. Die beiden Siebenmeter vergaben Jannik Hofmann und Pascal Durak. „Und am Ende bin ich der Depp. Ich will und muss Verantwortung übernehmen, ich bin aber auch insgesamt mit meiner Leistung nicht zufrieden, mir fehlt aber auch Praxis“, sagte Pascal Durak nach der unglücklichen Niederlage.
Ausgleich in vorletzter Minute
Michel Abt lobte den Geist seiner Jungs, sich nach Vier- und Fünf-Tore Rückständen „so zurückzufighten“. So kassierten sie wohl durch Jannik Schrader das 25:28 in Minute 56, aber der abgezockte Kreisläufer Stefan Job nach Eisel-Zuspiel (57.), Marc-Robin Eisel (57.) und Hendrik Wagner (59.) glichen aus – 28:28. Noch 70 Sekunden. Lübeck hatte die Uhr im Blick – Carl Lofström traf zum 29:28. Noch 47 Sekunden … Dann Rot für Jan Schult – Siebenmeter für die Eulen. Der Rest ist bekannt …
Abt kommt gut an
„Ich habe es schon mehrmals gesagt; den Jungs kann man keine Leidenschaft absprechen“, lobte Michel Abt, der neue Eulen-Trainer, die Einstellung seiner vor allem nach der Pause merklich verbesserten Mannschaft. Da war die Körpersprache wieder da, die Spieler pushten sich gegenseitig, die Mittelmänner Max Neuhaus (vier von sechs) und Marc-Robin Eisel (zwei von vier) zeigten sich couragiert. Die Bank mit einem sehr aktiven Co-Trainer Frank Müller lebte mit. Der neue Cheftrainer, dessen Mission zunächst auf vier Spiele angelegt ist, findet offenbar den richtigen Ton und hat schnell Zugang zum verunsicherten Team gefunden. „Heute kann man uns überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben schlecht angefangen, hatten auch wieder zu viele Fehlwürfe, haben uns aber immer wieder zurück gekämpft. Mich freut für Žiga, dass er ein so gutes Spiel gemacht hat“, sagte Alexander Falk, der drei von fünf Chancen nutzte. „Das war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Michel Abt ist jetzt zwei Tage da, er macht einen riesen Job“, schwärmte der Rechtsaußen von der Arbeit des neuen Trainers. Der hat auf Anhieb auch Pluspunkte beim Eulen-Anhang gesammelt. Rund 50 Eulen-Fans unterstützten die Mannschaft in der Hansehalle. Übereinstimmendes Echo: Abt macht’s gut! Am Dienstag (19 Uhr) schon geht’s weiter: Der Dessau-Roßlauer HV kommt zum Nachholspiel in die Friedrich-Ebert-Halle.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen