Souverän sieht anders aus. Doch unterm Strich steht mit dem 27:24 (12:9)-Erfolg beim TV Germania Großsachsen für den ThSV Eisenach der 16. Saisonsieg im 19. Saisonspiel.
„Ich dachte, wir wären weiter. Doch wir sind noch lange nicht da, wo wir uns gerne sehen würden, Auf uns wartet noch viel Arbeit “, räumte ein nachdenklicher ThSV-Keeper Stanislaw Gorobtschuk ein. Mit dem 3:8 (19.) schienen die Thüringer einen lockeren Sieg im Nordbadischen anzusteuern. Daniel Luther hatte schon nach 50 Sekunden zum ersten Mal eingenetzt, per Siebenmeter zum 3:7 erhöht. Hannes Iffert verwertete ein Zuspiel von Alecxander SAaul zum 3:8 (19.). „Wir sind mit viel Schwung gestartet“, konstatierte Eisenachs Coach Sead Hasanefendic. Doch dann riss der Faden. ThSV-Kapitän Marcel Schliedermann sprach von individuellen Fehlern und vielen ausgelassenen Torchancen. Und da waren noch die bis in die Haarspitzen motivierten Gastgeber. „Wir hatten uns gegen den Tabellenführer durchaus was ausgerechnet“, bekannte Stefan Pohl, der Trainer des TV Großsachsen. „Phänomenal beispielsweise die Super-Einstellung von Simon Reisig“, zollte Stanislaw Gorobtschuk dem unermüdlich rackernden keinen Zweikampf gegen den robusten Eisenacher Deckungs-Innenblock scheuenden Kreisläufer der Hausherren, mit 8 Treffern auch bester Werfer der Partie insgesamt, ein dickes Lob.
Mit Wiederanpfiff der wenig überzeugend amtierenden Referees Yannik Brandt und Hendrik Fleisch packten die Hausherren noch eine Schippe drauf. „Wir kamen schläfrig aus den Kabinen“, fand Stanislaw Gorobtschuk deutliche Worte. Nach einer starken Leistung im ersten Abschnitt mit 8 parierten Bällen bekam der 30-Jährige zu Beginn der zweiten Halbzeit keinen Ball mehr zu fassen, räumte bis zur Schlussphase seinen Platz für Neuzugang Blaz Voncina (parierte zwischen der 38. und 54. Minute 4 Bälle). Die Hausherren pirschten sich mit ganz viel Leidenschaft heran, ihr handballerisches Potential voll ausschöpfend. Als Adrian Wöhler von Linksaußen am sich steigernden Schlussmann Sandro Sitter scheiterte, Daniel Luther eine Zeitstrafe kassierte, Eisenachs Abwehr nicht konzentriert wirkte, schmetterte Simon Reisig eine Freiwurfablage zum 17:17 ins Netz (41.). Kurz darauf setzte Andrej Obranovic einen Siebenmeter für den ThSV Eisenach an den linken Pfosten. Das war Wasser auf die Mühlen der am den Ligaerhalt bangenden Gastgeber. Beim 18:17 (43.) durch Rückraumspieler Jan Triebkorn glaubte der letzte im Lager des TV Großsachen an einen möglichen Sieg über den Ligaprimus.
Eisenachs Joker stach
Doch es gab dann zwei gravierende Unterschiede. „Wir haben die Ruhe bewahrt, auch in hektischen Phasen“, skizzierte Sead Hasanefendic die Schlussviertelstunde seines Teams. „Wir waren wohl zu gierig“, bekannte ein letztlich enttäuschter Stefan Pohl. „Wir haben uns voll reingehängt, aber wohl zu viele Bälle verworfen, hat bei mehreren Holztreffern Pech“, erklärt der „große Kämpfer“ des TV Germania GroßsachsenSimon Reisig. Eisenachs Trainer zog einen Joker, den nur 1,68 Meter großen Yoav Lumbroso. Schnell, leichtfüßig und zielorientiert narrte er die Abwehrspieler und steuerte den gegnerischen Kasten an, wurde zum Matchwinner. „In der Abwehr gelangen uns entscheidende Ballgewinne, vorn setzte Yoav Lumbroso die big points“, bilanzierte der seine Zweikampfstärke gewohnt einsetzende Marcel Schliedermann. Rückraumkollege Alexander Saul brachte beim 19:20 (48.) die Wartburgstädter wieder in Führung. Nachdem zuvor Daniel Luther und Alexander Saul von der Siebenmeterlinien gescheitert waren, schnappte sich Yoav Lumbroso das Leder und verwandelte nach Regelwidrigkeit an Marcel Schliedermann zum 19:21 (50.). „Die Kraft war nicht unser Problem“, argumentierte Stefan Pohl. Die Eisenacher brachten mit Ruhe und Besonnenheit ihre individuellen Qualitäten zum Tragen. Alexander SAaul traf mit seinem 110. Saisontreffer zum 20:23 (53.). Der gegenüber der Vorwoche wieder treffsichere Willy Weyhrauch (5 Tore bei 6 Versuchen) schloss einen Gegenstoß zum 20:24 ab (54.). Der wieder eingewechselte Stanislaw Gorobtschuk parierte einen Siebenmeter von Patrick Buschsieper (55.). Marcel Schliedermann tankte sich zum 21:25 durch (56.). Die Partie war entschieden. Zur Freude der nahezu 70 mitgereisten blau-weißen Anhänger, die die Gastfreundschaft in der Sachsenhalle genossen, hielt Yoav Lumbroso mit seinem Schlagwurf zum 22:26 (58.) und einem sehenswerten Soli (zum 24:27-Endstand, 60.) noch zwei Schmankerl bereit.
Zwei Heimspiele gegen Teams aus Erlangen
Für den ThSV Eisenach stehen nun zwei Heimspiele in Folge gegen Erlanger Teams an: am Samstag, 09.02.2019 gegen den HC Erlangen II und am Samstag, 16.02.2019 gegen den TV Erlangen-Bruck. Dann will das Team von Sead Hasanefendic die Saisonsiege Nummer 17 und 18 einfahren.
Statistik
TV Germania Großsachsen: Sitter, Boudgoust; J. Gunst (1), Kemaja, Fath, Triebskorn (6), Schulz (3), Spilger, P. Gunst, Kadel, Unger, Straub, Reisig (8), Buschsieper (4/2), Hildebrandt (2)
ThSV Eisenach: Voncina, Görobtschuk; Iffert (1), Wöhler, Luther (4/2), Miljak, Schliedermann (3), Richardt, A. Alaj, Streckhardt, Mürköster (3), Obranovic, Lumbroso (5/1), Weyhrauch (5), Saul (6/1)
Siebenmeter: TV Großsachsen 4/2 – ThSV Eisenach 7/4
Zeitstrafen: TV Großsachsen 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach 4 x 2 Min.
Schiedsrichter: Brandt/ Fleisch
Zuschauer: 480
Th. Levknecht Quelle: PM ThSV Eisenach
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