Letzte Ausfahrt Emsdetten: Dass es beim feststehenden Zweitliga-Absteiger am Samstag (18 Uhr) für die Eulen nicht mehr um alles gehen wird, war der große Wunsch Frank Müllers vor seinem letzten Heimspiel in der Friedrich-Ebert-Halle. Der Wunsch hat sich erfüllt, mit dem 32:26 gegen Hansa Rostock haben die Eulen den Klassenverbleib am vorletzten Spieltag gesichert. So konnte der scheidende Co-Trainer seine stilvolle Verabschiedung letzten Freitag lächelnd genießen. Ab 1. Juli ist Frank Müller Chef-Trainer des Drittligisten TuS KL-Dansenberg.
Lisa Heßler machte in ihren Dankesworten deutlich, dass die Eulen mehr als nur einen Co-Trainer verlieren. „Einen besonderen Charakter“ würdigte die Geschäftsführerin, einen loyalen Mitarbeiter, einen kompetenten Mitstreiter, einen profunden Ratgeber, der für ehrliche Antworten stand und steht, und auch bittere Wahrheiten zu formulieren wusste. Sechs Jahre wirkte Müller als Co-Trainer bei den Eulen, für die er als Mittelmann von 2008 bis 2011 aktiv war. Als dickes Lob durfte Michel Abt, der als Retter gefeierte Vier-Spiele-Trainer, Müllers Abschiedsworte verstehen: „Michel, die drei Wochen mit dir haben Spaß gemacht!“
Vor seinem letzten Heimspiel beschäftigte sich Frank Müller ganz und gar nicht mit den Gedanken an die Abschiedsfeier, die Abstiegsgefahr ließ das gar nicht zu. „Es war ein gewisser Druck da, das letzte Spiel gewinnen zu müssen“, sagte Müller. Als er im Januar dieses Jahres seinen Abschied zum Saisonende verkündete, da durften die Eulen noch von der Rückkehr in die Bundesliga träumen. „Mein Ziel ist es, mich mit dem Aufstieg in die Bundesliga zu verabschieden“, sagte Müller damals. Da war mit solch einem Absturz in der Tabelle, mit solch einer fatalen Niederlagenserie, nicht mal in einem schlechten Traum zu denken. „Da gibt es viele Gründe“, sagt der Co-Trainer, der schon nach dem Sommertrainingslager in Österreich mahnend den Finger hob. Es könnte in die falsche Richtung, fürchtete der Co-Trainer. Natürlich ist die Verletzungsmisere, der Ausfall von Leistungsträgern durch Corona, ein ganz wesentlicher Punkt für die Misere gewesen. Er habe den Jungs aber auch gesagt, wenn eine Mannschaft in einer Saison drei Trainer hat, dann gelte es auch sich zu hinterfragen, ob sie alle in einer Zweiten Liga mit guter Qualität immer Kampf und Leidenschaft über volle 60 Minuten investiert hätten. Müller: „Dazu musst du 60 Minuten bereit sein. 50 reichen nicht …“ Klar aber ist auch: Frank mag diese Jungs. Sie werden ihm fehlen.
Fünf Jahre arbeitete Frank Müller als Co an der Seite von Ben Matschke. Als Spieler der Eulen konkurrierten sie um den Platz am Regiepult, wurden ziemlich beste Freunde. 2016 holte sich Matschke Müller als Assistent an seine Seite. Matschke schätzte dessen Arbeit mit dem Team, die loyale Haltung, und vor allem auch die ehrlichen Worte und Einschätzungen. Müller war keiner, der sich wegduckte, keiner, der Verantwortung scheute. Ehrensache, dass Ben Matschke bei der Verabschiedung Müllers dabei war. „Höhepunkte gab es viele, den Aufstieg 2017 beispielsweise, aber unvergesslich bleibt das Spiel gegen Minden, als wir 2019 mit dem Sieg den Klassenerhalt schafften, weil Bietigheim und Gummersbach unentschieden spielten. Ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich mich an die Bilder erinnere“, schwärmt Müller, der Ben Matschke für die fünf Jahre unglaublich dankbar ist, vom „Wunder von Ludwigshafen 2.0“. Durch die Arbeit mit Matschke wurde auch Müllers Laufbahn in eine ganz andere Richtung gelenkt.
Nächste Ausfahrt Dansenberg
Die Eulen waren, sind und bleiben für Frank Müller Herzenssache. An der Entwicklung der Eulen hat er nach Kräften mitgearbeitet. Nächste Ausfahrt – Dansenberg.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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