ThSV Eisenach gastiert in der Neuauflage eines alten Derbys am Sonntag beim Dessau-Roßlauer HV
„Mit dem 32:24-Sieg über TuSEM Essen haben wir den ersten Schritt vollzogen. Der zweite muss nun folgen“, redet Arne Kühr, der Coach des abstiegsbedrohten Handball-Zweitbundesligisten ThSV Eisenach, Klartext. Vier Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand der Wartburgstädter auf den ersten Nichtabstiegsplatz (derzeit der EHV Aue) zwei Zähler. Aber auch der zuletzt arg schwächelnde Wilhelmshavener HV liegt nur noch drei Zähler vor dem ThSV Eisenach. Spürt dessen heißen Atem. „Wir müssen Sonntagabend mit einem positiven Ergebnis zurückkehren“, lässt Arne Kühr keinen Zweifel an der Zielstellung. In der Neuauflage eines alten Derbys ist der Dessau-Roßlauer HV am Sonntag, 13.05.2018 um 17.00 Uhr in der 3.300 Zuschauer fassenden Anhalt Arena Gastgeber. (Tickets in ausreichender Zahl an der Tageskasse!)
Der ThSV Eisenach wird vermutlich die erfolgreiche Formation der Vorwoche zur Stelle haben. „Auf die taktischen Raffinessen des Trainerhaudegens Uwe Jungandreas, der in Dessau seit drei Jahren eine vortreffliche Arbeit leistet, müssen wir die passenden Antworten finden“, erklärt Arne Kühr mit Blick auf den späten Sonntagnachmittag. Die letzten drei Vergleiche mit dem Dessau-Roßlauer HV beendete der ThSV Eisenach als Verlierer, nach 16:13-Halbzeitführer das Hinrundenspiel mit 28:31. Das soll dieses Mal anders werden. „Nach einer überragenden Hinrunde lieferten wir vorsichtig ausgedrückt - eine weniger gute Rückrunde ab, gewannen nur noch die Spiele, die wir gewinnen mussten, um fünf Tage vor Saisonende den Klassenerhalt gesichert zu haben“, erklärte Uwe Jungandreas. Mit Heimsiegen über Hildesheim (33:30) und die HG Saarlouis (25:24) wurde vorzeitig ein weiteres Jahr Zugehörigkeit zum Handball-Unterhaus gesichert. „Angesichts unseres schmalen Kaders und der Zusammensetzung des Team kam der Verlauf der Rückrunde nicht unerwartet“, fügte Uwe Jungandreas hinzu. „Vor uns stehen noch zwei Derbys, gegen Eisenach und Aue, die wir erfolgreich gestalten wollen. Gerade zuhause stehen wir in der Pflicht“, lässt der erfahrene Trainer (zuvor u.a. Concordia Delitzsch, SC DHfK Leipzig, SC Magdeburg) wissen. Bis auf den langzeitverletzten Rückraumspieler Max Schelthauer läuft der Dessau-Roßlauer HV mit dem stärksten Kader auf. Vieles dreht sich um den torgefährlichen Spielgestalter Vincent Sohmann (171 Saisontreffer). .
Die Lage
„Wir wissen, aus eigener Kraft, ohne Schützenhilfe können wir den Klassenerhalt nicht mehr schaffen“, erklärte Manager Karsten Wöhler. Von Resignation ist indes keine Spur. Konzentration und Stimmung bei den Trainingseinheiten, wie beim Krafttraining am Mittwochvormittag, sind ein Beleg. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, erst dann können wir den Blick zu den Ergebnissen der unmittelbar gefährdeten Teams richten“, unterstreicht Arne Kühr. Aus fünf Teams werden derzeit noch drei Absteiger gesucht. Die HG Saarlouis steht als erster von vier Absteigern fest. Aus dem Kreis von Eintracht Hildesheim, HSG Konstanz, ThSV Eisenach, EHV Aue und Wilhelmshavener HV kommen die drei weiteren Teams, die in den ganz sauren Apfel beißen müssen.
Was spricht für den ThSV Eisenach in den noch anstehenden 4 Endspielen?
Zum Saisonfinish steht nahezu das gesamte Stammpersonal zur Verfügung. Kreisspieler Marcel Niemeyer läuft, nachdem sein Wechsel im Sommer zum HBW Balingen-Weilstetten feststeht, zu großer Form in Angriff und Abwehr auf, kämpft im Stil eines „Ritters von der Wartburg“. Marcel Schliedermann, der „emotionale Anführer“, hat die Folgen seines im Januar des Vorjahres erlittenen schweren Autounfalls nahezu überstanden, bringt seinen direkten Zug zum Tor, seine Zweikampfstärke ein. Adrian Wöhler und Willy Weyhrauch surren nahezu wie ein Uhrwerk auf den Außenpositionen. Ibai Meoki scheint, kurz vor seinem Abschied in die Heimat, die ihm eigentlich zugedachte Rolle als spielintelligenten Regisseurs, gut in die Praxis umzusetzen (wie beim Sieg über TuSEM). Die Eisenacher wünschen sich, Linkshänder Alexander Saul möge die Treffsicherheit aus dem rechten Rückraum (12 Tore gegen TuSEM) bis zum letzten Saisonpfiff konservieren. Und Matthias Gerlich möge wie beim Derbysieg in Coburg (11 Treffer) das richtige Zielwasser aus dem linken Rückraum parat haben. Die Verbesserung der Abwehrarbeit bildete in der Vorwoche den Trainingsschwerpunkt. Inbegriffen die Keeper! „Ein Torwart ist nur so gut wie die Abwehr vor ihm. Das Zusammenspiel ist entscheidend“, hatte kürzlich ThSV-Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk erklärt. Er plagt sich aktuell mit einer Achillessehnenreizung herum, kann nicht am Training teilnehmen. Sein Einsatz am Sonntag ist fraglich. Die Youngster Sebastian Brand und Lars Kremmer stehen bereit, um an die Seite von Jan-Steffen Redwitz zu rücken.
Wenn es um die Frage geht, was für den ThSV Eisenach spricht, sind unbedingt die Fans zu nennen. Geradezu grandios wie das Team um Marcel Schliedermann zu den Heim- und Auswärtsspielen unterstützt wird. „Auch in schweren Zeiten zur Mannschaft stehen“, ist für das ThSV-Fanprojekt um seinen neuen Chef Kai Paul Ehrensache. „Wer ein wahrer ehrlicher Fan ist, das stellt sich erst in schweren Situationen heraus“, unterstreicht Frank Hartung, viele Jahre Chef des umtriebigen Eisenacher Fanprojektes, jetzt Ehrenpräsident. Sollten gar die Fans das Zünglein an der Waage werden? Am Sonntag wird eine blau-weiße Fan-Karawane von Eisenach nach Dessau aufbrechen.
Heimspiel gegen Eintracht Hildesheim
Zum nächsten Heimspiel erwartet der ThSV Eisenach am Samstag, 19.05.2018 um 19.30 Uhr Eintracht Hildesheim. Eintrittskarten sind erhältlich via Internet über die Homepage des ThSV Eisenach unter www.thsv-eisenach.de, in der ThSV-Geschäftsstelle sowie in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen und dem Ticketcenter angeschlossenen Einrichtungen.
Der ThSV-Zweitliga-Fahrplan bis zum Saisonende
Sonntag, 13.05.2018 – 17.00 Uhr: Dessau-Roßlauer HV – ThSV Eisenach
Samstag, 19.05.2018 – 19.30 Uhr: ThSV Eisenach – Eintracht Hildesheim
Samstag, 26.05.2018 – 18.30 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – ThSV Eisenach
Samstag, 02.06.2018 – 18.30 Uhr: ThSV Eisenach – HG Saarlouis
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach