Neben Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine, die bekanntlich mit schweren Verletzungen in dieser Saison nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen können, mussten die Bergischen auch noch auf Leos Petrovsky, Yannick Fraatz und kurzfristig sogar Max Bettin erkrankt verzichten. Csaba Szücs hatte zwar lange gehofft, dass er trotz Handverletzung spielen könne, doch auch er musste passen. So war Sebastian Hinze besonders im Innenblock zu Umstellungen gezwungen.
Der Coach setzte auf Alexander Weck, der im Gespann mit Max Darj zu seinem ersten langfristigen Bundesliga-Einsatz kam. Der 18-Jährige hing sich voll rein und gab alles, um den Ausfall von Abwehrchef Szücs so gut es ging zu kompensieren. Die größte Stärke der Löwen war in der ersten Halbzeit aber der Positionsangriff. Das Leipziger Tempospiel unterbanden die Gäste nahezu völlig. Sie spielten die Angriffe stets geduldig zu Ende, ließen sich auch bei angezeigtem passiven Spiel nicht aus der Ruhe bringen.
Allerdings vergab die Mannschaft diverse freie Chancen aus sechs Metern, bei denen sich SC-Torhüter Milos Putera auszeichnen konnte. Da eigene Paraden Mangelware blieben, durften die Löwen mit dem 11:12-Halbzeitrückstand zufrieden sein. 12:9 hatten die Leipziger bereits geführt. Kristian Nippes verkürzte, und Jeffrey Boomhouwer versenkte den letzten Angriff vor der Pause nach einem gegnerischen technischen Fehler.
Nach Wiederanpfiff schienen die Sachsen die Partie unter Kontrolle zu bekommen. Zwei Mal ging der Ball recht einfach verloren, was die Hausherren zu zwei schnellen Kontern und einem 17:13-Vorsprung nutzten. Sie hatten nun alle Trümpfe in der Hand. Aber der BHC ließ sich nach einer Auszeit und diversen Umstellungen nicht abschütteln. Der eingewechselte Bogdan Criciotoiu traf zum 14:17. Auf der anderen Seite kam Christopher Rudeck immer besser ins Spiel. Der Torhüter nahm nun immer wieder entscheidende Bälle weg. Arnor Gunnarsson, Fabian Gutbrod und Rafael Baena komplettierten den schnellen 4:0-Lauf zum 17:17.
Das Momentum war nun auf Bergischer Seite. Gutbrod traf entscheidend, während die Sachsen den in der ersten Halbzeit überragende Linus Arnesson etwas besser in den Griff bekommen hatten. Nach Darj' 21:19 und Gunnarssons Gegenstoß, den er in Überzahl nur noch ins leere Tor werfen musste, hatte der BHC alle Chancen auf einen doppelten Punktgewinn. Gute acht Minuten vor dem Ende stellte Gunnarsson per Siebenmeter auf 24:21, doch es reichte nicht. Die Gastgeber gaben nicht auf und profitierten in der Schlussphase nicht zuletzt auch von zwei Stürmerfoul-Pfiffen gegen Darj und Baena.
Nach einer Wurffinte markierte Nippes bei angezeigtem passiven Spiel und noch einem letzten Pass das wichtige 25:24, aber in der letzten Minute gehörte der Ball den Hausherren. Auch sie hatten nur noch einen Pass, als Jurdzs Sekunden vor dem Ende zum 25:25 versenkte. Der BHC hatte noch einen schnellen Angriff. Baena bekam die Kugel, war aber zu weit vom Tor entfernt, um gefährlich abzuschließen. Gutbrods direkter Freiwurf landete im Block - Punkteteilung.
Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze: "In der ersten Halbzeit machen wir es sehr ordentlich. Wir haben sicherlich deutlich weniger Torwartparaden als Leipzig in der ersten Hälfte und demzufolge auch deutlich mehr Fehlversuche aus sechs Metern. Die paar Kontersituationen, die wir hatten, konnten wir nicht verwandeln. Aber im Angriff haben wir unserer Besetzung heute sehr diszipliniert gespielt, immer auf die Chance gewartet. Wir haben uns nicht von dem Druck der Halle nicht nervös machen lassen. Wir kommen dann aber gar nicht gut in in die zweite Halbzeit, und dann muss man schon sagen, dass wir beim 13:17-Rückstand fast weg sind. Deshalb geht für mich die Punkteteilung auch in Ordnung. Wir kommen zurück, und erarbeiten uns mit einem sehr guten Christopher Rudeck und einem guten Abschlussverhalten in der Phase das Momentum. Es war in den letzten 20 Minuten ein extrem enges Spiel. Klar können wir uns am Ende ein bisschen ärgern, aber in der Summe dürfen wir zufrieden mit dem Punktgewinn sein. Wir haben auch schon knappe Spiele gewonnen. Klar haben wir in der letzten Aktion noch die Chance, es hier zu vergolden, aber am Ende werden die Jungs, die noch traurig in der Kabine sitzen, es genauso sehen wie ich."
Andre Haber: "Wenn mir vor dem Spiel einer gesagt, dass wir knapp neun Minuten vor dem Ende gegen den Tabellensechsten mit drei Toren hinten liegen und am Ende noch Unentschieden spielen, hätte ich es sofort genommen. Wir müssen aus der ersten Halbzeit einfach mehr machen, wenn wir eine so gute Torhüterleistung kriegen. Wir hätten mit mehr als einem Tor führen müssen. Ich habe dann aufgefordert, mehr über das Kreisläuferspiel zu kommen, was auch direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit gut geklappt hat. Beim 17:13 hatte ich das Gefühl, dass wir heute die bessere Mannschaft sind und gewinnen müssen. Danach machen wir es aber dem BHC zu einfach, weil wir zu gute Abschlussorte zulassen. Außerdem haben wir Fehler und Fehlwürfe, da haben wir den BHC eingeladen. Und dann ist der BHC eben eine Mannschaft, die es unglaublich cool spielt und über enormes Selbstvertrauen verfügt, auch wenn heute zwei, drei wichtige Leute gefehlt haben. Das Tempospiel vom BHC hatten wir gut im Griff, aber mit dem disziplinierten Angriff hatten wir unsere Mühe. In den letzten acht Minuten hatten wir ein paar sehr schöne Abwehraktionen, die wir durch das Tor von Aivis Jurdzs vergolden. Deshalb bin ich froh, dass es noch ein Punkt geworden ist."
Quelle: PM Bergischer HC 06
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