Zwar besaßen die dezimierten Gäste den besseren Start, sie lagen anfangs 0:2 beziehungsweise 4:6 vorn, als Andy Schmid und Jerry Tollbring trafen, doch dann drehten die ebenso ersatzgeschwächten Gastgeber regelrecht auf. Vorneweg Torwart Milos Putera und Philipp Weber. Der „Hexer“ absolvierte sein wahrscheinlich letztes Bundesligaspiel und wechselt in den Trainerstab der Grün-Weißen. Er parierte insbesondere in der ersten Halbzeit die Hälfte aller gegnerischen Würfe auf das Tor. Das brachte Sicherheit. Außerdem netzte Philipp Weber von beinahe allen Positionen sicher ein. Der „Gentlemen“ traf sowohl aus dem Rückraum, von der linken Außen- und der Kreisposition sowie per Konter. 1:2, 3:3, 9:8, 10:9, 12:10, 13:10, 14:11. Der deutliche Halbzeitstand überraschte schon.
Außer Putera und Weber konnten noch andere grün-weiße Spieler überzeugen. Die ebenfalls scheidenden Andreas Rojewski und Aivis Jurdzs erzielten sechs beziehungsweise vier Tore. Als auch noch Lukas Binder und Patrick Wiesmach trafen, bauten die einheimischen Handballer die Führung auf zwischenzeitlich sechs Treffer aus. Die entsprechenden Spielstände lauteten 18:12, 19:13, 20:14. Doch dann wurden die Beine schwerer und schwerer, fehlten den Leipzigern die Alternativen zum Wechseln, weil neben den länger verletzten Milosevic, Remke und Santos auch noch Gebala und Pieczkowski fehlten und Maximilian Janke nur in der Abwehr spielen konnte.
Der Vorsprung schmolz zusehends zusammen. Das Spitzenteam aus Baden-Württemberg, das seinerseits drei wichtige Spieler ersetzen musste, nutzte speziell durch Gudjon Valur Sigurdsson die zunehmenden technischen Fehler und größeren Lücken in der sächsischen Verteidigung gnadenlos aus. Der isländische Nationalspieler (338 Länderspiele) markierte elf Treffer. Obendrein hatten die beiden Schiedsrichter, die ebenfalls aus Baden-Württemberg stammten, mit Bastian Roscheck den Abwehrchef der Einheimischen auf die Strafbank gesetzt. Plötzlich hätten die Gäste den Anschlusstreffer zum 22:21 erzielen können.
Doch Milos Putera konnte den Rückraumwurf halten und einen Konter einleiten, den Lukas Binder zum eminent wichtigen 23:20 verwertete. Die 5394 Handballfans in der Arena, die insbesondere die körperkulturellen Handballer von der ersten bis zur letzten Minute fantastisch anfeuerten, standen Kopf. Sie trugen die Leipziger Handballer durch die verbleibenden acht Minuten bis zum abschließenden Sieg. Der SC DHfK Leipzig konnte die rheinischen Löwen, die vorher noch nie bezwungen worden waren, mit 28:26 Toren schlagen und schlussendlich den elften Tabellenplatz sichern. Die Handballer schafften einen super Abschluss nach einer verrückten, einer Achterbahnfahrt gleichenden Spielzeit. Danke sehr.
SC DHfK Leipzig – Rhein-Neckar Löwen 28:26 (14:11)
SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera; Semper (1), Wiesmach (4/2), Rojewski (6), Jurdzs (4), Krzikalla, Oehlrich, Binder (2), Jahnke, Seidler, Roschek, Weber (10), Löser, Esche (1)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Adanir; Schmid (4/1), Lipovina (1), Sigurdsson (11/2), Radivojevic (1), Tollbring (2), Abutovic, Fäth (1), Groetzki, Taleski (1), Guardiola, Kohlbacher (5)
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck / Simon Reich
Zuschauer: 5394 Handballfans in der ARENA Leipzig
Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Löwen 4 Min
Siebenmeter: Leipzig 3/2, Löwen 5/2
Quelle: PM SC DHfK Leipzig
Du kannst deinen Verein oder deine Liga noch nicht finden?
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Verbandsstruktur für Dich zeitnah bereitzustellen.
Dein Verein oder Verband soll der nächste sein?
Du hast Verbesserungsvorschläge, Feedback oder weitere Content Ideen? Zögere nicht und schreibe uns:
info@unserhandball.de