Lange lief der
Bergische HC im kleinen Finale des Spielo-Cups Gastgeber TuS N-Lübbecke hinterher. Doch kurz vor Schluss drehten die Löwen die Partie, gingen beim Stand von 26:26 ins Siebenmeter-Werfen und trugen dort mit 4:2 den Sieg davon. "In den letzten 20 Minuten ist es uns gelungen, bessere Chancen im gebundenen Angriff zu erspielen. Da haben wir dann die Lücken gerissen", sagte Trainer Sebastian Hinze über den vorletzten Test vor dem Bundesliga-Saisonstart am 1. Oktober.
Gerade in der ersten Hälfte mühten sich die Löwen gegen die stehende Deckung des Gegners und belohnten sich zu selten für die eigene gute Abwehrarbeit. "Wir hatten Lübbecke eigentlich schon da, wo wir sie haben wollten, aber dann machen sie zu oft doch noch irgendwie das Tor. Das hat natürlich genervt", erläuterte Hinze. So legten die Gastgeber lange vor und gingen mit einem 13:11-Vorsprung in die Pause.
Nach dieser kam Daniel Fontaine wieder zum Einsatz. Der Rückraum-Rechtshänder hatte zuletzt mit Rückenproblemen ausgesetzt. Seinen Stempel drückte aber David Schmidt der Partie auf. Immer wieder setzten die Bergischen den Linkshänder in Szene. Sieben seiner acht Treffer erzielte der Zugang in der zweiten Hälfte und bildete damit das Gegenstück zu Valentin Spohn, der für Lübbecke nach Belieben traf.
In der Schlussphase fand zudem Tom Kare Nikolaisen sehr gut ins Spiel. Der Kreisläufer nahm mehrere gute Pässe an den Kreis an, traf zwei Mal selbst und zog einen Siebenmeter. Die endgültige Wende gelang dem BHC unterstützt von einer offensiv ausgerichteten Abwehr erst etwa fünf Minuten vor Schluss. Schmidt markierte die erste Führung (25:24), Tomas Babak die zweite. Das letzte Wort der regulären Spielzeit sprachen aber die Hausherren. Spohn traf zum Ausgleich und erzwang damit das Siebenmeter-Werfen.
In diesem zeichnete sich Tomas Mrkva mit zwei Paraden aus. Für die Löwen trafen in Arnor Gunnarsson, Alexander Weck, Jeffrey Boomhouwer und Sebastian Damm alle Schützen. So durfte der BHC mit dem dritten Platz nach Hause fahren. Turniersieger wurde übrigens der SC DHfK Leipzig, der sich im Finale gegen GWD Minden mit 28:26 durchsetzte.
"Über das gesamte Wochenende fehlte uns die absolute Überzeugung in unseren Aktionen", fand Hinze. "Die müssen wir bis zum Saisonstart finden." Mit der Qualität beider Tests war der Coach zufrieden. "Wir können aus beiden Spielen sehr viel mitnehmen." Zur letzten Vorbereitungspartie treten die Bergischen am kommenden Donnerstag beim VfL Gummersbach an. Zum nachmittäglichen Spiel sind keine Zuschauer eingeladen.
Bergischer HC: Mrkva, Klama - Boomhouwer (2), Damm (1), Gutbrod, Fontaine, Stutzke, Weck (1), Arnesson (4), Babak (1), Schmidt (8), Majdzinski, Johannsson (2), Gunnarsson (4/3), Fraatz (1), Darj, Nikolaisen (2), Bergner - verwandelte Versuche beim Siebenmeter-Werfen: Gunnarsson, Weck, Boomhouwer, Damm.
Knappe Halbfinalniederlage gegen Minden
Der Bergische HC hat sich im Halbfinale des Spielo-Cups in Lübbecke gegen die Niederlage gewehrt. Nach Yannick Fraatz' Ausgleich zum 27:27 kurz vor Schluss wackelte GWD Minden, zog aber doch noch mit 29:28 (14:11) ins Finale gegen Leipzig ein. Die Löwen treffen am Samstag um 17 Uhr im Spiel um Platz drei auf den TuS N-Lübbecke.
Den besseren Start in die Partie erwischte GWD. Die Bergischen erlaubten sich einige technische Fehler und verloren den Ball zudem oft an die aufmerksame Mindener Deckung. Die Gegenstöße nutzten die Ostwestfalen aber nicht nur konsequent. BHC-Keeper Tomas Mrkva hielt drei Mal in Folge gegen den völlig frei abschließenden Kevin Gulliksen und sorgte so für dessen frühe Auswechslung. Erst kurz vor der Pause schlugen die Mindener aus ihren Vorteilen Profit und gingen mit 14:11 in die Halbzeit.
"Minden war von Anfang an ein bisschen mehr im Bundesliga-Spielmodus", fand BHC-Coach Sebastian Hinze. "Bei uns hat das etwas gedauert." In den zweiten 30 Minuten waren die Bergischen aber deutlich mehr auf der Höhe. Zwar passieren immer noch technische Fehler, doch die Verluste durch Fehlpässe wurden weniger. Durch Tore von Maciej Majdzinski, Lukas Stutzke und David Schmidt kamen die Gäste wieder heran. Es dauerte aber bis zur heißen Phase, ehe Fraatz das 27:27 markierte.
Im nächsten Angriff stoppten die Löwen die Mindener nicht, so dass sie erneut unter Zugzwang standen. Schmidt nahm sich den Wurf, doch Carsten Lichtlein hielt und verschaffte seinem Team damit den entscheidenden Vorteil. Minden stellte auf 29:27, Max Darj glich eine Minute vor Schluss noch einmal aus. Tatsächlich eroberten die Bergischen die Kugel erneut und hatten noch etwa 15 Sekunden für den Ausgleich. GWD gelang es aber, Schmidt zu stoppen und im Anschluss auch Linus Arnesson an einem gescheiten Abschluss zu hindern. Der letzte direkte Freiwurf von Alexander Weck fand knapp nicht sein Ziel.
"Die zweite Halbzeit war deutlich besser als die erste", analysierte Hinze. "Leider hatten wir insgesamt zu viele Ballverluste. Die Abwehrarbeit war grundsätzlich positiv, wenn man von der Verteidigung der Kreis-Pässe absieht. Richtig gut hat mir in der zweiten Halbzeit unsere offensive 3:2:1-Abwehrvariante gefallen." Positiv bewertete der Coach auch die gewonnene Erfahrung für Tom Kare Nikolaisen und Tom Bergner. "Das Spiel hatte Bundesliga-Niveau. Und daran wollen wir sie ja gewöhnen."
Es fehlten erneut die angeschlagenen Christopher Rudeck, Csaba Szücs und Daniel Fontaine. Die drei dürften auch im Spiel um den dritten Rang am Samstag noch nicht dabei sein.
Bergischer HC: Mrkva, Klama; Boomhouwer (4), Damm (3), Gutbrod (2), Stutzke (3), Weck, Arnesson (1), Babak (1), Schmidt (3), Majdzinski (3), Johannsson, Gunnarsson (3), Fraatz (3), Darj (2), Bergner, Nikolaisen.
Quelle: PM
Bergischer HC 06