Großer Kampf gegen Kiel

20.09.2019 13:43
Die Bergischen Löwen präsentierten sich im Vergleich zum Auswärtsspiel in Hannover gegen den THW Kiel deutlich verbessert. Nach einer gerade im Angriff sehr starken ersten Halbzeit ging es gegen den Topfavoriten sogar mit 17:17 in die Pause. Zum Schluss hatten die Bergischen in der LIQUI MOLY HBL aber knapp das Nachsehen. Die Gäste gewannen mit all ihrer individuellen Qualität 34:29.

Den optimalen Start in die Begegnung erwischten jedoch die Löwen. Die Kieler taten sich schwer gegen die 6:0-Deckung und scheiterten dazu mehrere Male an Christopher Rudeck im Gehäuse. Auf der anderen Seite des Feldes hatten die Bergischen aus dem Rückraum eine hohe Effizienz. Den Anfang machte Kristian Nippes. Linus Arnesson, Csaba Szücs und noch mal Arnesson legten nach. Zwei Kracher von Fabian Gutbrod brachten die Hausherren mit 6:3 in Front. Viel besser hätten die ersten zehn Minuten kaum laufen können.

Es war keine Überraschung, dass es gegen den hoch favorisierten Gegner so nicht weiterging. Einen Fehlpass bestraften die Kieler zum Beispiel sofort. Auch eine Überzahlsituation nutzten die Zebras eiskalt aus. Max Darj musste für zwei Minuten runter: Die Gäste gewannen die Phase 3:1. Von Rückschlägen ließ sich der BHC allerdings nicht beeindrucken. Die Partie kippte weder beim 8:8 noch 13:13 zu Kieler Gunsten.

Gegen die offensive THW-Abwehr mit Domagoj Duvnjak auf der Spitze fanden die Löwen guten Lösungen. So hatte Jeffrey Boomhouwer im späteren Verlauf der ersten Halbzeit seine beste Phase, als der Niederländer sechs seiner insgesamt acht Treffer erzielte. Über ihn räumte der BHC, der in diesen Minuten mit Csaba Szücs und Rafael Baena als Doppel-Kreis agierte, gerne ab. Doch auch Szücs und Baena trafen oder holten Siebenmeter heraus, die Boomhouwer dann versenkte. Der 17:17-Pausenstand sorgte bei 2928 in der ausverkauften Wuppertaler Unihalle für große Hoffnung auf die ersten BHC-Punkte der Clubgeschichte gegen Kiel.

Der Weg jedoch war noch weit. Und die Löwen konnten das Level nach Wiederanpfiff nicht ganz halten. Sie setzten zwar immer wieder Duftmarken, wie zum Beispiel durch Max Darj, der drei der ersten vier Tore der zweiten Hälfte markierte, doch das 21:21 durch den Schweden nach schönem Gegenstoß war der letzte Ausgleich der Partie. Nach 40 Minuten auf Augenhöhe zog der THW davon. Die Löwen trafen nicht mehr so konstant und hatten in der Abwehr auch große Mühe, die übermächtigen Kieler zu stoppen.

Zwar setzte sich auch die hohe individuelle Qualität der Gäste - angeführt von Domagoj Duvnjak - durch, doch auch eine erneute Umstellung der THW-Abwehr machte den Löwen zu schaffen. Die Norddeutschen verstanden es, die sich bietenden Vorteile umgehend auszunutzen. Eine frei Parade von Niklas Landin setzte das Tempospiel sofort in Gang. Mehrere Male hatte der BHC noch die Chance, vielleicht noch mal in die Nähe einer Überraschung zu kommen, doch das entscheidende Quäntchen Glück fehlte in diesen Situationen ebenfalls. Trotzdem: Der BHC stemmte sich gegen die Niederlage, musste aber anerkennen, dass der THW auch im 13. Bundesliga-Aufeinandertreffen noch eine etwas zu hohe Hürde darstellte.

Löwengebrüll - die Stimmen zum Spiel

Filip Jicha: "Es war hier in Wuppertal als Cheftrainer so schwer wie als Spieler zuvor. Ich bin sehr froh, dass wir das heutige Spiel gewinnen konnten, weil die Laufbereitschaft sehr hoch war. Wir haben in der ersten Halbzeit gesehen, dass der BHC uns unter enormen Druck gesetzt hat. Sie haben nach der Niederlage in Hannover um jeden Zentimeter gekämpft. Wir konnten das mit einem guten Angriff ausgleichen. In der zweiten Halbzeit stand unsere Abwehr besser, so dass Niklas Landin auch ein paar Paraden zeigen konnte. In der entscheidenden Phase konnten wir uns absetzen. Einen Spieler möchte ich speziell loben: Domagoj Duvnjak hat das heute sehr gut gemacht."

Sebastian Hinze: "Es war in der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg. Da haben wir einige Kleinigkeiten nicht mehr so gut gemacht wie in der ersten. Gegen die 6:0-Abwehr hatten wir ein, zwei Fehlschüsse mehr, aber vor allem gegen die 3:2:1-Deckung hat der THW uns die Lücke aufgemacht, so dass wir zwei, drei Rückraum-Schüsse mehr nehmen konnten. Da stand Landin mit dem Block von Wiencek wirklich gut, so dass wir das nicht mehr so gut gelöst haben wie in den ersten 30 Minuten. Trotzdem möchte ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn auch in der ersten Halbzeit hatten wir Phasen, in denen wir gegen die 3:2:1 in Konter laufen, aber wir sind da stabil geblieben und haben im nächsten Angriff diszipliniert gespielt. So sind wir drangeblieben. Wir wollten natürlich am Ende auch länger im Spiel bleiben. In der Summe ist es auch so, dass wir in den Unterzahlsituationen keine Durchschlagskraft im Angriff haben, und das gegnerische Überzahlspiel bekommen wir brutal schwer verteidigt. Das war ein Knackpunkt. Daran müssen wir weiter arbeiten."

Jörg Föste: "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gemacht. Bis auf den Umstand, dass wir den Kieler Rückraum erst bei acht Metern in den Kontakt gebracht haben statt auf neun oder zehn, haben wir es sehr gut gelöst in der Deckung. Wir hatten die eine oder andere Schwierigkeit gegen die 3:2:1-Deckung, weil Domagoj Duvnjak das weltklasse macht auf der Spitze. Man hat gesehen, dass der THW von uns alles abverlangt bekommen hat, an dem Umstand, dass Duvnjak zwischen Kielce und Veszprem hier 50 Minuten auf der Platte stehen muss. Daran sieht man, dass wir unsere Aufgaben gut gelöst haben. Unter dem Strich sind es 11:13-Gegenstoß-Tore. Das ist eine Statistik, die man gegen Kiel gewinnen muss, wenn man bestehen will. Trotzdem können wir zufrieden sein."

Spiel

Schiedsrichter:

Marcus Helbig und Lars Geipel

Siebenmeter:

2/3 - 3/4

Zeitstrafen:

4 - 2 (Darj(2), Johannsson, Szücs - Jacobsen, Weinhold)

Spielverlauf:

2:1 (5.), 6:3 (10.), 8:8 (15.), 11:10 (20.), 14:15 (25.), 17:17 (30.), 18:20 (35.), 21:22 (40.), 23:26 (45.), 25:29 (50.), 27:31 (55.), 29:34 (60.)

Quelle: PM Bergischer HC 06

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