Am ungewöhnlichen Mittwochabend gastierte der TVB Stuttgart bei den Eulen. Mit von der Partie war David Schmidt, der vor der Saison von den Eulen ins Schwabenland wechselte. Er war es auch, der den ersten Treffer der Partie erzielte. Doch Alex Feld, der nach seinem Comeback in Berlin nun zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit vor heimischer Kulisse auflief, netzte zum Ausgleich ein – und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Ihm war anzusehen, wie schmerzlich er diese Atmosphäre vermisst hatte. Doch Feld war zu Beginn etwas übermotiviert: Bereits nach etwas weniger als zehn gespielten Minuten musste der Spielmacher bereits seine zweite Zeitstrafe absitzen. Zwei Mal gab es den Strafwurf, zwei Mal verwandelte Bobby Schagen sicher. Nach Absitzen seiner Zeitstrafe gelang es Feld umgehend, den Ausgleich zu erzielen – nachzwölf Minuten stand es 3:3-Unentschieden. In der Folge litt die Partie an überhasteten Aktionen auf beiden Seiten. Die Anzahl der Tore bestätigt das Treiben auf der Platte, denn nach einer Viertelstunde waren erst acht Treffer gefallen. David Špiler konnte Stuttgarts Schlussmann Jogi Bitter mit einem sehenswerten Heber im Fallen überwinden, ehe es hektisch wurde: Im Gegenstoß rauschte Johnny Scholz mit Manuel Späth zusammen, während Asanin eine weitere Parade zeigte. Der Eulen-Keeper zeigte mit zwölf Paraden und einer Quote von 37% gehaltenen Bällen eine starke Leistung. Beim Stand von 6:7 wurde Rechtsaußen Alex Falk gefoult und erhielt den Siebenmeter – Kai Dippe verwandelte sicher zum Ausgleich. Nun waren die Eulen am Drücker: bereits vor der Halbzeitpause stand die Eberthölle und peitsche das Team nach vorne. Alex Falk konnte sich im Gegenstoß gut durchsetzen und erzielte die vielumjubelte erste Eulen-Führung. In Unterzahl gelang es Max Haider, der von Beginn an auf der Platte stand, die Führung auszubauen. Alex Feld traf zum 11:9, ehe Matej Asanin mit zwei Paraden die Pausenführung der Eulen festhielt.
Zu Beginn der zweiten Hälfte verteidigten die Pfälzer ihre Führung weiterhin. Der TVB suchte zwar immer den schnellen Abschluss, um die Eulen nicht davonziehen zu lassen. Doch eine doppelte Unterzahl machten den Gästen zu schaffen: Manuel Späth und Tobias Schimmelbauer musste unmittelbar nacheinander eine zweiminütige Strafe absitzen. Diese Phase nutzten die Eulen, um sich ein Polster von drei Treffern anzuhäufen. Alex Feld erzielte das 15:12 (38.). Die Eulen kämpften und die Eberthölle kochte. Matschkes Team gelang es, den Vorsprung zu halten – auch weil Asanin hielt und hielt und hielt. Zu Beginn der Schlussviertelstunde konnte der Winterneuzugang einen freien Wurf von Linksaußen Tobias Schimmelbauer abwehren. Im Gegenzug schien der Ball schon fast verloren, doch erneut überwand David Špiler den TVB-Keeper Bitter mit einem feinen Heber. Doch den Eulen gelang es nicht, die Führung weiter auszubauen und für eine Vorentscheidung zu sorgen. Stattdessen kamen die Gäste wieder heran. Ben Matschke nahm weniger als zwei Minuten vor der Sirene seine Auszeit. Dominik Weiß erzielte 40 Sekunden vorm Ende den 23:23-Ausgleich, Die Eulen waren in Ballbesitz und die Eberthölle stand. Nach einer zunächst unklaren Situation machte sich Aufregung auf der Platte breit, die auch auf die Ränge überschwappte. Nachdem das Spiel wieder lief, kam der Ball zu Alex Feld, der zum Wurf ausholte und einen Hammer auspackte. Es wäre das Ende einer perfekten Geschichte gewesen, die Zuschauer sahen den Ball bereits im Netz – doch der Schuss von Alex Feld prallte am Pfosten ab, als die Sirene ertönte. So blieb es beim leistungsgerechten 23:23-Unentschieden.
Für die Eulen geht es am Sonntag, den 26. Mai (16 Uhr) weiter: Zuhause empfängt Matschkes Team die die Löwen vom Bergischen HC.
Eulen-Stimmen zum Spiel
Cheftrainer Ben Matschke: „Als ersten möchte ich mich bei den Fans bedanken, die einen guten Job gemacht, uns gepusht haben, so wie wir es gewohnt sind. Sie haben genau wie wir wahnsinnig viel investiert. Wir wollten unbedingt gewinnen. Ich hätte es Alex Feld gegönnt, dass er heute das entscheidende Tor macht. Die Mentalität, die er heute auf die Platte gebracht hat, fehlte uns über lange Zeit. Unsere 5:1 stand sehr gut und gingen auch weiterhin hohes Risiko, als der TVB auf sieben gegen sechs umstellt. Wir haben in den letzten Minuten verpasst, das Spiel zu entscheiden. Ich bin, gerade nach dem zweiten Spiel innerhalb von drei Tagen und der langen Busreise nach der Partie in Berlin, sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft.
Team-Manager Philipp Grimm:„Man hat gemerkt, was uns lange Zeit gefehlt hat – das war Alex Feld. Mit seiner Emotionalität und seinem Kampfgeist hat er das Spiel belebt. Zu Beginn war er bei seiner ersten Zeitstrafe etwas übermotiviert, woraus dann auch die zweite resultierte. Das war nicht optimal, aber ansonsten war es genau das, was wir vermisst haben. Es ist schade, dass Alex am Ende nicht zum Helden des Abends wird. Wir sind trotz durchwachsener Leistungen auf beiden Seiten über den Kampf ins Spiel gekommen. Unsere Mannschaft hat das Herz am rechten Fleck, das war heute klar zu sehen. Sie wurden gemeinsam mit den Zuschauern zu einer Einheit. Deshalb ist es schade, dass sie keine zwei Punkte geholt haben. Dennoch ist das Unentschieden leistungsgerecht.“
Statistik
Die Eulen Ludwigshafen:Asanin (25. Hanemann bei Siebenmeter), Müller (2), Feld (5), Dietrich, Falk (3), Scholz (1), Haider (3), Valiullin (2), Špiler (3), Dippe, (3/3), Salger, Hofmann (1), Stüber.
TVB Stuttgart:Bitter, Schmidt (5), von Deschwanden, Weiß (4), Schagen (7/4), Schimmelbauer (1), Späth (2), Schweikardt (2), Baumgarten (1), Röthlisberger (1), Pfattheicher, Häfner (1).
Siebenmeter: 4/3 – 4/4 –Zeitstrafen:6:5 - Zuschauer:1864 – Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Neuried/Offenburg).
Quelle: PM Die Eulen Ludwigshafen
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