0:3 in der dritten Minute, 1:6 nach sieben Minuten, 2:7 nach acht Minuten: Der deutsche Meister und Klub-Weltmeister SC Magdeburg legte vor 1577 Zuschauern einen Turbo-Start hin. Die Eulen, nervös, fehlerbehaftet, fahrig, schienen auf ein Debakel zuzusteuern. Nach sechs Minuten schon zog Trainer Michel Abt die Auszeit, die – wie so oft – Wirkung zeigte. Sieben Minuten vor der Pause glich Jan Remmlinger erstmals aus (14:14), in der 8. Minute hatte Matej Ašanin seine erste Parade, bis zur Halbzeit folgten sieben weitere, fünf Minuten vor der Halbzeit egalisierte Kasper Manfeldt-Hansen ein zweites Mal (15:15). Nach 30 Minuten führte der SCM 20:19, nahm die Ludwigshafener Hürde in der 2. Runde des DHB-Pokals mit 35:30.
„Kompliment für Michel und sein Team“, sagte Magdeburgs Meistermacher Bennet Wiegert, der nach dem „hart umkämpften Pokalspiel“ vor allem auch die Leistungen beider Eulen-Torhüter zu würdigen wusste. „22 Fehlwürfe sind deutlich zu viel für uns“, sagte Wiegert, zufrieden mit dem Tempospiel seines Teams und der Art und Weise wie die Chancen herausgespielt wurden. Michel Abt freute sich wohl über das hohe Lob Bennet Wiegerts, ärgerte sich – natürlich – über den Fehlstart ins Spiel und einige schlampige Pässe kurz nach der Pause. Die Gegenstöße nach zu vielen Fehlpässen und technischen Fehlern waren letztlich entscheidend für den am Ende allerdings nur optisch klaren Sieg. „Es war mehr drin. Ich bin irgendwie zufrieden, aber auch wieder nicht. Es war mehr möglich“, sagte Sergej Gorpishin und schwankte zwischen Frust und Freude. Fakt: Personalbedingt mussten die Eulen mit einem völlig neuen Innenblock agieren, Kreisläufer Max Haider und der seit Wochen angeschlagene Rückraum-Allrounder „Sebi“ Trost blieben auf der Bank, bei Julius Meyer-Siebert nutzt der SC DHfK Leipzig das Doppelspielrecht. „Jule“ spielt am Donnerstag für die speziell in der Abwehr gebeutelten Leipziger gegen MT Melsungen. Geschont wurde am Dienstag der junge Linksaußen Lion Zacharias, auch um Enes Keskic Spielpraxis zu geben und ihn für gute Trainingsleistungen zu belohnen. Am Donnerstag nun ist Zacharias, mit Zweitspielrecht bei den Eulen, als Ersatz für den verletzten Uwe Gensheimer bei den Rhein-Neckar Löwen im Bundesliga-Top-Spiel gegen Spitzenreiter Füchse Berlin gefragt.
30 Minuten vor Spielbeginn hat Kasper Manfeldt-Hansen, Kreisläufer Nummer drei hinter Max Haider und Sergej Gorpishin, erfahren, dass er beim 7:6-Spiel in der Start-Sieben steht. „Ich war überrascht und sehr nervös“, gestand der 19-Jährige Däne, der in der Zweiten Liga bisher nur einen Kurzeinsatz hatte und im Pokal beim Erfolg Pforzheim spielte, außerdem Praxis in der Dritten Liga im HLZ-Team sammelte. „Ich bin glücklich, ich bin ja nach Deutschland mit dem Ziel gekommen zu lernen und zu spielen. Ich denke, es war ein Schritt voran für mich“, sagte der Blondschopf, dessen Mutter aus Dänemark angereist ist. Nach einem Fehlpass und einem Lattentreffer machte Hansen zwei feine Tore, erarbeitete einen Siebenmeter und zeigte in einigen Situationen in der Abwehr, dass der Feinschliff Marke Abt Fortschritte bringt. „Kasper ist ein junger Kerl, er hat es ordentlich gemacht“, sagte Michel Abt.
Pascal Durak, ganz Schlitzohr (fünf von sechs), der spielintelligente „Zocker“ Pascal Bührer (vier von vier), Jannek Klein (vier von sechs) mit fantastischer Dynamik und Jan Remmlinger (drei von vier) wurden zu Gesichtern der Aufholjagd. „Heute, das war schön, aber unser Fokus liegt auf der Liga, da wollen wir am Samstag in Dormagen unsere Serie mit fünf Siegen hintereinander fortsetzen“, sagte Durak, der ein starkes Spiel machte. „Ich fühle mich fit, ich bin gut in Form“, betont der Routinier, der am Sonntag gegen Lübeck 60 Minuten auf der Bank saß. „Wir haben mit Alex Falk einen super Rechtsaußen. Wenn es dann bei ihm so gut läuft, habe ich kein Problem damit mal nicht zu spielen. Ich kann mich nur wiederholen, wir verstehen uns seit Jahren sehr gut und wir ergänzen uns gut“, sagte Durak. „Warum sollte ich was ändern, wenn es bei der Mannschaft gut läuft“, erklärt der Trainer warum es „Härtefälle“ gibt.
In der 46. Minute löste Žiga Urbič beim Stand von 24:30 seinen Freund und Kollegen Ašanin im Tor ab, der neun Paraden hatte, darunter einen Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson. Urbič hielt grandios – acht Paraden in 14 Minuten, nur fünf Gegentore „geschluckt“! Seine Fußabwehr – große Torhüterkunst. Linksaußen Matthias Musche, insgesamt siebenmal erfolgreich, fand erst in Urbič in Minute 55 seinen Meister. Sekunden später konnte Jannek Klein auf 30:32 verkürzen, traf aber nur die Latte. Fünfmal stand Aluminium einem Eulen-Treffer im Weg! So wurde Nationalspieler Philipp Weber mit drei Treffern in den Schlussminuten zum spielentscheidenden Faktor, dazwischen wurde Marc-Robin Eisel nach dem 30:33 nochmals frenetisch bejubelt. Auch der zwischenzeitlich stark angeschlagene vierfache Torschütze Stefan Salger war am Ende wieder auf den Beinen, als die Eulen von ihrem Publikum gefeiert wurden. „Tolle Kulisse“, sagte auch Michel Abt Dankeschön. Der Coach hatte auch Max Neuhaus gegen seinen Ausbildungsverein knapp 15 Minuten Spielzeit einräumte. Der Traktor ackerte wieder! Begeistert von den Eulen war auch Julian Weber. Der Speerwurf-Europameister hatte den Eulen das Traumlos beschert und war ein viel gefragter Gast der Eulen.
Hier der Link zur Pressekonferenz mit Bennet Wiegert und Michel Abt.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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