Joschua Braun vor Superball: „Wir wollen uns wieder in einen Rausch spielen“

06.03.2019 13:32
Foto: Michael Elser
Er ist erst 20 Jahre jung, in seinem zweiten Jahr bei Drittliga-Tabellenführer HSG Konstanzals einer der jüngsten Spieler allerdings schon eine verlässliche Größe: Joschua Braun. Sowohl auf Rechtsaußen als auch im rechten Rückraum nutzt der 1,90 Meter große gebürtige Laupheimer seine viele Spielzeit zu bislang 43 Saisontoren. Mit Frisch Auf Göppingen war er zuvor Torschützenkönig in der A-Jugend-Bundesliga und EHF-Pokalsieger geworden, in Konstanz mit der U23 Südbadenliga-Meister. An der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität Konstanz studiert Braun Mathematik.

Im Interview mit dem Youngster steht der Bundesliga-Superball am Samstag in der „Schänzle-Hölle“ im Fokus – bereits über 1300 Tickets (www.hsgkonstanz.de/tickets) sind abgesetzt – aber auch das Wäschewaschen bei Gespannpartner Fabian Maier-Hasselmann, seine Ruhe und die Rolle von Verantwortung und Eigenständigkeit für einen 20-Jährigen spielen im Gespräch mit HSG-Pressesprecher Andreas Joas eine Rolle.

Man hat manchmal das Gefühl, man könnte Dich mitten in der Nacht wecken, Du könntest drei Spiele am Stück machen und würdest immer weiter marschieren. Geht Dir auch einmal die Luft aus?

(lacht) Das kommt schon mal vor. Aber dazu kommt es bei uns gar nicht, weil wir das alles gut managen und ich in der U23 nicht zu viel spiele. Das wird gut gesteuert und angepasst. Ich bin es aus allen meinen Vereinen gewohnt, in zwei Mannschaften zu spielen. Und konditionell bin ich wohl nicht so schlecht.

Wie gehst Du mit der vielen Spielzeit in der 3. Liga auf zwei Positionen um?

Das freut mich riesig. Es gibt nichts Besseres, noch dazu, wenn man das Vertrauen des Trainers spürt. Es ist sehr wichtig und pusht enorm, wenn man gebraucht wird. Dann will man umso mehr alles geben. Mir macht das einfach richtig Spaß.

Auch die Zusammenarbeit mit den Mitspielern und vor allem dem erfahrenen Rechtsaußen Fabian Maier-Hasselmann? Wie läuft diese ab?

Mit Fabi verstehe ich mich super. Gerade wasche ich immer meine Wäsche bei ihm. (grinst) Bei uns wird das Bad renoviert. Natürlich steht man auch im Wettkampf zueinander – aber in einem positiven. Von den erfahreneren Mitspielern bekommt man als junger Spieler viele wertvolle Tipps. Wenn man sie umsetzen kann ist das schön. Man wird als junger Spieler super eingebunden und kann mit jedem einen Spaß machen.

Du zahlst das Vertrauen mit guten Leistungen zurück, machst ganz wenige Fehler. Woher kommt dies und die Cleverness?

Das ist manchmal auch nicht so gut. Man muss immer das Risiko abwägen. Manchmal könnte es davon vielleicht etwas mehr sein. Ich gebe aber immer alles, versuche hochkonzentriert zu sein. Dadurch lassen sich manche Fehler vermeiden. Ich mache mir auch nicht zu viele Gedanken, bleibe ruhig und bin auf dem Platz eher der Instinkt-Handballer.

Dennoch waren die letzten Spiele alles schwere Spiele…

… weil jede Mannschaft hochmotiviert gegen uns ist. Gegen den Ersten will jeder besonders gerne gewinnen. Mannschaften im Mittelfeld spielen ohne jeden Druck, da lässt sich sorgenfrei aufspielen. Nach der Pause müssen auch erst wieder alle Rädchen so perfekt ineinander greifen wie vor Weihnachten. Wir werden da wieder reinfinden.

Am besten bereits am Samstag bei einem der absoluten Saisonhighlights. Was macht den Superball aus?

Die Freude darauf ist riesig. Da ist alles noch geiler. Was in der „Schänzle-Hölle“ abgeht ist sowieso immer purer Wahnsinn, aber beim Superball wird das alles noch einmal mehr. Wir wollen es richtig krachen lassen. Vor so vielen Zuschauern zu spielen macht super viel Spaß. Das darf man sich nicht entgehen lassen.

Zumal ein sehr attraktiver Gegner zum Duell kommt.

Genau. Heilbronn will nach unserem hohen 34:25-Sieg im Hinspiel sicher Revanche. Auch als Gastmannschaft wirst du, auch wenn die Fans gegen dich sind, von solch einer Kulisse motiviert. Ich rechne mit einem tollen Spiel, in dem wir wieder eine gute Deckung stellen und klare Sachen im Angriff spielen wollen, um Gegenstöße zu verhindern.

Was macht Euch stark und worauf ist die Bilanz von 38:6 Punkten zurückzuführen?

Wir haben individuell starke Spieler, sind aber auch ein gutes Team. Wir verstehen uns auch abseits des Spielfeldes sehr gut, das ist extrem wichtig. Dazu kann die Achse Kaletsch-Wiederstein niemand halten. Wenn doch, werden dafür so viele Spieler gebunden, dass für den Rest Räume entstehen. Dann sind andere da und nutzen dies. Durch den 15-Siege-Lauf haben wir uns zudem in einen richtigen Rausch gespielt. Nach der Niederlage in Pforzheim haben wir uns wieder zwei Siege hart erkämpft – und wollen uns jetzt wieder in einen Rausch spielen.

Vor eineinhalb Jahren bist Du das erste Mal aus dem Elternaus ausgezogen. Was ist seitdem passiert?

Wirklich sehr viel. Es war schon ein großer Schritt, alleine zu leben, zu kochen und zu waschen. Die Eigenständigkeit und Verantwortung im Studium und im Handball hat aber schon viel verändert. Beides macht mir extrem viel Spaß, deshalb sind dies viele gute, wertvolle Erfahrungen in kurzer Zeit.

Bitte beende den folgenden Satz. Die 2. Bundesliga…

(überlegt kurz) … ist geil!

Fragen: Andreas Joas

Quelle: PM HSG Konstanz

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