Wartburgstädter starten mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen ins Unternehmen Klassenerhalt/ Bis auf Justin Mürköster alle dabei
Trotz guter Testspielleistungen des Teams und einem von vielen gewünschten Wechsel an der Vereinsspitze, die tabellarische Situation des ThSV Eisenach ist seit dem 2. Weihnachtsfeiertag unverändert. Der Traditionsverein von der Wartburg rangiert in der Tabelle der 2. Handballbundesliga der Männer auf einem Abstiegsplatz. Das rettende Ufer liegt drei Zähler entfernt. Das bereits am Mittwochabend ausgetragene Punktspiel des 21. Spieltages zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und Eintracht Hagen erleichtert die Aufgabe für die Eisenacher nicht. Eintracht Hagen, ein unmittelbarer Kontrahent um den Ligaerhalt, wartete mit einem Paukenschlag auf, siegte beim Aufstiegsanwärter 37:33 und hat nun schon 6 Punkte mehr auf dem Konto als die Wartburgstädter.
Liquiditätslücke wird geschlossen
Frohe Kunde gab es aus dem wirtschaftlichen Bereich des ThSV Eisenach. „Sofort nach der Mitgliederversammlung mit der Vorstandswahl haben wir Unterstützung von Sponsoren erhalten, die zuvor nicht so aktiv waren“, sagte Shpetim Alaj, der neue Vereinspräsident, zur turnusmäßigen Pressekonferenz zu Wochenmitte. Bei der ThSV-Marketing GmbH, zuständig für den Profibereich, sei eine Liquiditätslücke von 300.000 € aufgelaufen. „Zur Schließung dieser sind bereits 100.000 € durch Sponsoren bereitgestellt worden-. Wir erhielten zudem weitere Zusagen, so dass wir die restlichen 200.000 € aufbringen und die Lücke geschlossen wird, der Spielbetrieb gesichert ist“, zeigte sich Peter Krauss, der neue Vizepräsident, optimistisch. „Unser Dank geht an unsere Sponsoren und Partner. Mit der Klärung der wirtschaftlichen Situation können sich die Spieler voll auf ihre Aufgabe konzentrieren. Die heißt Klassenerhalt! Mannschaft und Trainerteam können in Ruhe arbeiten, ihren Job machen, um das Ziel zu erreichen“, unterstrich Karsten Wöhler, Geschäftsführer und sportlicher Leiter der ThSV-Marketing GmbH.
„Ohne gute Nachwuchsarbeit ist das Produkt Bundesliga-Handball nicht zu verkaufen“
Präsident Shpetim Alaj, ein ortsansässiger Internehmer, dessen zwei Söhne im Thüringenligateam Männer des ThSV Eisenach erfolgreich am Ball sind, strich die Wertigkeit der Nachwuchsabteilung heraus. „Ohne gute Nachwuchsarbeit ist das Produkt Bundesliga-Handball beim ThSV Eisenach nicht zu verkaufen“, fand der neue Vereinschef klare Worte. „Zahlen müssen auf den Tisch, damit Fragen zu einem Jugendkoordinator und zu einem Internat neu beleuchtet werden können; auch um die Thüringer Auswahlmannschaften zu untersützen“, betonte Shpetim Alaj. „Es muss uns gelingen, viele Kinder und Jugendliche für den Handball beim ThSV Eisenach zu begeistern“, ergänzte der im Raum Eisenach auch vielfach im sozialen Bereich engagierte Unternehmer. Nach dem Gewinn der Mitteldeutschen Meisterschaft im B-Jugend-Bereich (2014/2015) ging es im einst für seine gute Nachwuchs in ganz Deutschland geschätzten Verein bergab. Der ThSV Eisenach ist nicht mehr in der 48 Teams umfassenden Jugendbundesliga am Ball, die B-Jugend wurde nicht mehr für die Mitteldeutsche Oberliga gemeldet. Im Nachwuchssektor gibt es für Shpetim Alaj, Peter Krauss und ihrer gesamten Vorstandsmannschaft, zu der auch die langjährigen Eisenacher Bundesligaspieler Till Bitterlich und Benjamin Trautvetter gehören, ganz dicke Bretter zu bohren!
Mit Ibai Meoki steigt die Qualität
Die Zweitliga-Mannschaft mit verstärktem Trainerteam - Nils Kühr und Marko Rösicke als Co- und Torwarttrainer, Alexander Nöthe als Athletiktrainer – sieht sich für das Unternehmen Klassenerhalt gerüstet. Die Rückholaktion von Nicolai Hansen sieht Manager Karsten Wöhler als wichtigen Baustein. Der Routinier soll in die Leader-Rolle schlüpfen. „Vor uns liegen noch 18 Spiele, in denen 36 Punkte zu vergeben sind. Wir haben intensiv gearbeitet. Oberste Priorität, Bundesliga-Handball für den Traditionsverein ThSV Eisenach erhalten“, lässt Trainer Arne Kühr keine Zweifel an der Zielstellung. Bis auf den langzeitverletzten Justin Mürköster (Kreuzbandriss) hat er zum Start in den zweiten Punktspielabschnitt alles an Deck. Auch Spielgestalter Ibai Meoki ist wieder dabei. Von dem Spanier, im Sommer 2017 von der HG Saarlouis gekommen, erhoffen sich die Eisenacher bis zum Juni viel, „auch weil wir unsere Spielphilosophie etwas umgestellt haben“, begründet Arne Kühr. Mit Ibai Meiko steige die Qualität.
Einfache Dinge richtig gut machen
Wie sieht Arne Kühr seine Crew? „Wir arbeiten als Team. Wir spielen als Team. Wir haben keinen Shooter, der Spiele im Alleingang entscheidet. Wir wollen als Team Lösungen bieten. Grundvoraussetzung für erfolgreichen Handball ist eine gute Abwehr. Über 60 Minuten. Das ist uns über den Großteil der bisherigen Saison nur über 45 Minuten gelungen. Was ist gefragt? Gute Leistungen über die gesamte Distanz im Angriff sowie in der Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter. Die Einheiten mit Torhütertrainer Marko Rösicke tragen bereits erste Früchte. Wie in jüngster Zeit mehrfach erwähnt, wir wollen im Angriff einfache Dinge richtig gut machen, mit viel Dynamik und Torgefährlichkeit. Wir wollen unsere Auslösehandlungen auf den Punkt bringen.“
HSG Nordhorn-Lingen - ein Team mit berechtigten Ambitionen
Am Sonntag, 11.02.2017 startet der THSV Eisenach mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen ins Unternehmen Klassenerhalt (Anwurf um 17.00 Uhr in der Emslandarena Lingen, Lindenstraße 24 a). An das Hinspiel in der Werner-Aßmann-Halle hat Arne Kühr, seinerzeit Co-Trainer, unangenehme Erinnerungen: „Es war die Partie des zweiten Spieltages, unser erstes Heimspiel der Saison. Wir waren eigentlich von Beginn chancenlos. Wir bekamen Alexander Terwolbeck, Luca de Boer & Co. nicht unter Kontrolle. Das Spiel der HSG über die Außen tat uns sehr weh.“ Arne Kühr verteilt an das Team aus der Grafschaft, das gerade personelle Weichen auch für die Zukunft stellte, ganz viel Lob. „Die HSG Nordhorn-Lingen zählt seit Jahren zu den besten Teams der Liga, liegt aktuell wohl auch m grünen Bereich. Sie verfügt auf allen Positionen über gute Spieler. Die HSG Nordhorn-Lingen ist eine Zweitligamannschaft mit viel Potential und wohl berechtigten Ambitionen. Wir wollen zum Start in den zweiten Teil der Punktspielsaison ein richtig gutes Spiel machen, mit Leistung überzeugen. Das ist unsere Herangehensweise. Dann bietet sich für uns vielleicht die Chance zu punkten.“ Punkten, das will natürlich auch der sonntägliche Gastgeber, der zu Beginn des zweiten Teiles der Punktspielsaison auf die abstiegsbedrohten Teams ThSV Eisenach, Eintracht Hagen, EHV Aue und Eintracht Hildesheim trifft, dabei seine Bilanz dabei deutlich in den positiven Bereich verändern möchte.
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach