Konstanz-Kapitän Tim Jud: „Wir müssen unsere Stärken zurück auf das Spielfeld bringen“
20.09.2018 15:14
HSG-Kapitän Tim Jud (Foto: Peter Pisa)
Mit 4:4 Punkten ist die HSG Konstanz in die neue Saison gestartet und musste zuletzt eine bittere 28:29-Heimniederlage gegen Pfullingen hinnehmen. Vor dem Heimspiel am Samstag, 20 Uhr, gegen die TGS Pforzheim sprach HSG-Pressesprecher Andreas Joas mit Tim Jud über die aktuelle Situation, das nächste schwere Spiel und die Gründe für die letzte Niederlage.
Tim Jud ist seit dieser Saison zusammen mit Tom Wolf als Doppelspitze in der Kapitänsrolle. Der ehemalige Schweizer Jugend- und Junioren-Nationalspieler spielt seit 2015 und seinem Wechsel vom damaligen Nationalliga-A-Klub Lakers Stäfa in Konstanz. Zweimal nahm der 23-jährige Mittelmann mit der Schweiz an der Junioren-Europameisterschaft teil.
Tim, der Saisonstart verlief nicht nach Wunsch. Was sind die Schlüsse vor allem aus der Niederlage gegen Pfullingen?
Wir haben uns den Start anders vorgestellt. Uns war jedoch bewusst, dass wir in einer sehr starken 3. Liga spielen, in der es sehr ausgeglichen zugeht. Für Siege benötigt jede Mannschaft einen guten Handball und eine gute Leistung. Das ist uns am Samstag nicht gelungen. Uns sind viele Fehler im Abschluss und in den Abspielen unterlaufen.
Woran hapert es hier besonders?
Wir haben in der ersten Halbzeit zu früh den Abschluss gesucht und uns dadurch einfache Kontertore eingefangen. Wir müssen hier geduldiger sein und den Rückzug anpassen – und unsere Torchancen besser nutzen. Durch zu frühe Würfe war es sehr schwer zu verteidigen, denn Pfullingen hat das sehr gut gespielt. Es darf nicht sein, dass wir so viele schnelle Gegentore bekommen. So hat uns Pfullingen, weil wir eine Mannschaft sind, die ebenfalls hohes Tempo gehen möchte, mit den eigenen Waffen geschlagen. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, analysieren dies gemeinsam und wollen es nun besser machen.
Wie habt Ihr den bitteren Nackenschlag verdaut?
Natürlich war die Enttäuschung da. Aber wir sind neu in die Woche gestartet, haben viele offene Gespräche geführt und Dinge analysiert. Man hat gemerkt, dass alle gemeinsam an der Lösung der Probleme und einer Verbesserung arbeiten. Ich habe dies als Aufbruchsstimmung wahrgenommen, dass man es zusammen wiedergutmachen möchte.
Am Samstag, 20 Uhr, besteht dazu direkt wieder in einem Heimspiel die Chance.
Darauf freuen wir uns, es ist schön, dass wir direkt wieder daheim spielen können. Wir wollen die letzte Partie vergessen machen. Wir sind noch enger zusammengerückt, stehen zusammen und arbeiten noch härter dafür. Jeder weiß, was es heißt, vor unseren Fans zu spielen. Gerade in dieser nicht einfachen Situation ist es toll, diesen Rückhalt zu spüren.
Mit der TGS Pforzheim kommt der Tabellenvierte, der zuletzt Drittliga-Meister Kornwestheim mit 36:27 bezwungen hat.
Pforzheim ist eine gute Mannschaft, die immer vorne mitspielt und über eine stabile 6:0-Deckung verfügt. Wichtig ist aber, dass wir auf uns sehen, zu unserer Stärke zurückfinden und unsere Leistung und Stärken abrufen. Die 3. Liga ist eine attraktive Liga und die Südstaffel, wie wir vorher gewusst haben, eine Superstaffel. Es sind viele junge Spieler dabei, die einen schnellen Handball spielen – in den ersten Spielen kombiniert mit einer sehr offensiven Abwehr.
Das Team ist auf vielen Positionen neu formiert. Benötigt dieser Prozess noch Geduld?
Wir haben am Samstag nie aufgegeben, haben Rückstände aufgeholt und wollten das Spiel unbedingt für uns entscheiden. Das spricht für die intakte Mannschaft. Wir ziehen alle an einem Strang und gehen den Weg zusammen weiter. Dafür reißen wir uns Woche für Woche den Hintern auf. Die Abstimmung wird immer besser, es sind mehr die individuellen Fehler und falsche Entscheidungen, die uns zu schaffen machen.
Wie bewertest Du die aktuelle Situation nach vier Spielen?
Es ist alles offen. Wie ausgeglichen die Liga ist, hat man letztes Jahr gesehen. Wir rechnen nicht, blicken nicht ständig auf die Tabelle und die Punkte, es gilt, unser Spiel aufzuziehen. Auch wenn es einfach klingt: Wir müssen unsere Stärken zurück auf das Spielfeld bringen und Woche für Woche das Maximum abrufen. Dann wird der Rest auch kommen.
Fragen: Andreas Joas
Weitere Informationen unter:
www.hsgkonstanz.de
Quelle: PM HSG Konstanz