1634 Fans wollten beim ersten Saison-Heimspiel des Bergischen HC gegen den HSV Hamburg dabei sein. Es war ein Wiedersehen mit der Mannschaft nach mehr als 18 Monaten - und vor allem: die Rückkehr der Handball-Atmosphäre. Das Team half dabei, dass es über 60 Minuten auf den Rängen euphorisch zuging, denn die Löwen übernahmen in der Begegnung schnell das Kommando und gaben es bis zum Schlusspfiff nicht mehr ab. Das 31:26 (15:10) bedeutete den zweiten Sieg im zweiten Spiel und damit einen perfekten Auftakt.
Gerade in der ersten Hälfte lief nahezu alles nach Plan. Lukas Stutzke und Max Darj begannen im Deckungszentrum einer wie schon in Lübbecke konsequent zupackenden 6:0-Abwehr. Doch im Kontrast zur Partie bei den Ostwestfalen griff der BHC mit einer unheimlichen Effektivität an. Bis zum 15:10 zur Pause hatten die HSV-Torhüter Johannes Bitter und Jens Vortmann lediglich zwei Paraden auf ihrem Konto. Dazu steigerte sich der BHC in Überzahl deutlich. Entscheidungsspieler Alexander Weck setzte seine Mitspieler erfolgreich in Szene - wie bei Sebastian Damms Heber zum 10:7 - oder zog selbst erfolgreich ab. Auch die Kreistreffer, inklusive die der hereingelaufenen Außenspieler, gehörten zu den sehenswertesten Abschlüssen im nahezu makellosen Positionsangriff der ersten Hälfte.
Dazu kam der Kampf, der von Anfang an für die richtige Atmosphäre in der Klingenhalle sorgte. Ob Arnor Gunnarsson sich in den gegnerischen Pass schmiss oder sich Damm auf den von Hamburg vertendelten Ball warf, der BHC lieferte die passenden Aktionen, um die Zuschauer in Wallung zu bringen. Das 15:10 zur Pause war folgerichtig und insgesamt so stark, dass eine Wiederholung in Halbzeit zwei unwahrscheinlich erschien.
Zunächst macht der BHC zwar auf beiden Seiten des Feldes erfolgreich weiter, doch je länger die Partie dauerte, desto häufiger kam dann auch Johannes Bitter an den Ball. Seine Paraden ebneten den Hanseaten die Chance zum Comeback, das sie beim 23:26-Rückstand in der 50. Minute auch anzustreben schienen.
BHC-Coach Sebastian Hinze reagierte mit einer Auszeit, in der er an eine aggressivere Deckung appellierte und Csaba Szücs im Innenblock zum Einsatz brachte. Der Schachzug funktionierte. Zwei Treffer von Max Darj und einer von Tomas Babak brachten die Löwen 29:24 in Front. Zudem parierte auch Tomas Mrkva noch zwei ganz wichtige Bälle. Der Tscheche war in der Schlussphase für den gerade in der ersten Halbzeit stark haltenden Christopher Rudeck eingewechselt worden. Die Entscheidung war gefallen: Der über die gesamte Spielzeit überzeugend agierende Arnor Gunnarsson (sechs Tore) und Emil Hansson mit dem ersten Bundesliga-Treffer seiner Karriere besiegelten den 31:26-Endstand.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Torsten Jansen: „Es war ein verdienter Sieg, da muss man nicht drum herum reden. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, hatten da kaum Torhüter-Paraden. Sicher waren wir auch von der Kulisse beeindruckt, die wir in der Enge und Anzahl der Zuschauer lange nicht hatten. Hinzu kam ein Zeitstrafen-Verhältnis gegen uns. Das war zum Teil bereichtigt, zum Teil auch nicht - dann wird es schwer gegen eine so erfahrene Mannschaft wie den BHC. Wir hatten Glück, dass wir in der zweiten Halbzeit noch mal zurückgekommen sind. Als es hektisch wurde, kam auch die BHC-Auszeit, dann haben wir den Anschluss einfach nicht mehr geschafft.“
Sebastian Hinze: „Wir haben in der ersten Halbzeit davon profitiert, dass wir ein Überzahl gespielt haben, die vor allem effektiv war. Alexander Weck hatte sehr viel Ruhe in seinen Aktionen gehabt, hat sich manchmal auch die zweite und dritte Aktion genommen, und er hat einen unfassbaren Wurf, mit dem er drohen kann. Ansonsten haben wir gute Chancen herausgespielt, aber es war natürlich nicht normal, dass wir in der Chancenauswertung so effektiv waren. Deshalb ging die Fünf-Tore-Führung in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, weil wir im Angriff weiter gut gespielt haben, sehr diszipliniert, mit viel Breite. Dann hatten wir eine Phase, in der wir schnelle Tore kriegen und ein kleines Fragezeichen auf dem Kopf hatten. Da war es wichtig, dass Tomas Mrkva noch mal zwei Bälle gehalten hat, und, dass Csaba noch mal Routine im Innenblock reingebracht hat - wobei ich sagen muss, dass Lukas Stutzke das 45 Minuten überragend gemacht hat.“
Jörg Föste: „Echte Handballatmosphäre - das war das Wichtigste heute. Die euphorische Stimmung hat uns gegen einen starken Gegner zum Sieg getragen. Kompliment an unser Team: Jeder hat seine Aufgabe tadellos erfüllt und somit einen rundum gelungenen Saisonstart ermöglicht.“
Bergischer HC – Handball Sport Verein Hamburg 31:26 (15:10)
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva - Boomhouwer, Damm (4), Gutbrod (3), Stutzke (1), Weck (4),
Arnesson (3), Babak (2), Szücs, Darj (2), Nikolaisen, Schmidt (1), Schönningsen (4), Gunnarsson
(6), Hansson (1). Trainer: Sebastian Hinze
Handball Sport Verein Hamburg: Bitter, Vortmann - Mortensen (7/2), Weller (7/2), Wullenweber
(4), Forstbauer (3), Bauer (2), Valiullin (1), Schimmelbauer (1), Tissier (1), Späth, Ossenkopp,
Gertges, Andersen, Bergemann, Kleineidam. Trainer: Torsten Jansen
Schiedsrichter: Darnel Jansen und Lars Hellbusch
Siebenmeter: 0/0 – 4/5
Zeitstrafen: 4 – 8 (Darj (3), Schmidt – Schimmelbauer (3), Valiullin (2), Ossenkopp, Tissier,
Wullenweber)
Rote Karte: Darj (3. Zeitstrafe) – Schimmelbauer (3. Zeitstrafe)
Quelle: Bergischer HC
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