Rückrundenstart in der 2. Handball-Bundesliga: Die Eulen Ludwigshafen treffen am Sonntag (16 Uhr) in der Friedrich-Ebert-Halle auf TSV Bayer Dormagen. Kurios: Das Hinrundenspiel, wegen Corona-Fällen bei den Dormagenern ausgefallen, wird erst am 27. April nachgeholt. Dormagen kommt als Tabellenvorletzter, hat 9:25 Punkte und noch zwei Spiele nachzuholen. Drei Nachholspiele haben die Eulen noch vor der Brust, die mit 19:13 Zählern Platz acht belegen. Nach der Trennung von Cheftrainer Dusko Bilanovic soll ein internes Interims-Team mit Peer Pütz und David Röhrig sowie Athletikcoach Nicolas Brandt und Torwarttrainer Joachim Kurth den TSV Bayer ans rettende Ufer bringen. Zur neuen Saison übernimmt Matthias Flohr, derzeit Co-Trainer beim Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten, die Trainerposition.
Der 27:28 (9:15) verlorene Test bei den Rhein-Neckar Löwen liefert Eulen-Coach Ceven Klatt wertvolle Fingerzeige. „Ich finde, im gebundenen Spiel, wenn die Löwen im Angriff waren, haben wir sehr gut verteidigt! Wir haben kompakt und geschlossen verteidigt“, bilanziert Ceven Klatt. Er freut sich, dass beide Torhüter – Matej Ašanin vor der Pause, Žiga Urbič nach dem Seitenwechsel – „in ihren Paraderollen gut gehalten haben“. Gefallen hat dem Trainer, dass die Mannschaft sich nach dem deutlichen Rückstand zur Halbzeit, Folge von elf schwachen Minuten zwischen Minute 19 und Minute 30, mit großer Moral zurück ins Spiel kämpfte. Klatt: „Die Bereitschaft war da, immer weiter zu machen, um jeden Ball zu kämpfen. Wichtig war, dass die Grundbereitschaft einfach da war.“ Klar in der Analyse: Sechs technische Fehler brachten die Eulen in den letzten elf Minuten vor der Pause ins Hintertreffen. „In der zweiten Halbzeit hatten wir nur noch drei technische Fehler. Vorher waren das in der Summe zu viele. Drei Fehler pro Halbzeit wäre okay“, urteilt der Trainer.
Das Bayer Dormagen, dem die Eulen jetzt begegnen, ist nicht mehr das Bayer Dormagen der Hinrunde. „Dormagen hatte in der Hinrunde große Verletzungssorgen. Jetzt sind sie wieder komplett“, sagt Eulen-Coach Klatt. Er sieht im wiedergenesenen Martin Juzbasic einen Top-Torwart und versucht seine Abwehr auf einen wurfstarken Rückraum mit dem 2,07 Meter großen „Ballermann“ André Meuser und Ante Grbavac einzustellen. Mit dem Kroaten Mislav Grgic (23) vom SV Anhalt Bernburg hat Bayer Dormagen kurzfristig noch einen flexibel einsetzbaren Mann für den Rückraum verpflichtet.
Am Sonntag gegen Bayer Dormagen gibt der vom SC DHfK Leipzig bis Mitte 2023 ausgeliehene Julius Meyer-Siebert sein Debüt im Eulen-Dress mit der Nummer 13. „Persönlich, menschlich geht das ja hier bei uns immer gut und schnell“, beurteilt Ceven Klatt die Integration des Winter-Zugangs. Eine Ellenbogenverletzung hatte den 21-Jährigen zwischenzeitlich im Training etwas ausgebremst. Jetzt ist der Halblinke wieder fit. Trainer Klatt: „Man sieht, dass uns ,Jule‘ helfen wird. Er gibt uns schon jetzt mehr Breite im Kader.“
„Für mich ist Entwicklung das Entscheidende! Wenn wir eine positive Entwicklung haben, dann sind die entsprechenden Ergebnisse die Konsequenz“, sagt Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen. Das Spiel bei den Löwen – „ein wertvoller Test“, urteilt die Managerin. Von einem guten Test-Ergebnis mag sie sich nicht täuschen lassen. Sie fordert Plantreue und ein leidenschaftliches Verteidigen ein – damit Entwicklung auch die entsprechenden Ergebnisse zeitigt.
Für Max Haider, den stellvertretenden Mannschaftskapitän der Eulen, ist der Februar mit gleich sechs Spielen ein Monat der Wahrheit. „Ich habe ein echt gutes Gefühl für die Rückrunde“, sagt der Kreisläufer. Nach einer „eigentlich ganz guten Hinrunde, in der ganz sicher nicht alles perfekt war“, sieht der 25-Jährige sein Team nun „in einem Modus“, wo nach der dezidierten Fehleranalyse schon „vieles besser“ laufe. Den Rückrundenstart zu verschlafen – das dürfe nach den Erfahrungen der Hinrunde nicht nochmal passieren. Hellwach sein, heißt die Losung, und an die gute Leistung aus dem Emsdetten-Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag anknüpfen.
Den Gast aus Dormagen bewertet Max Haider als „super gefährlich“, weil sie ihren Kader wieder komplett haben. „Die waren letztes Jahr nach einer überragenden Hinrunde Siebter“, weiß der Kreisläufer, der sich „riesig freut, dass 1000 Zuschauer dabei sein dürfen“. Positiv stimmt Haider – wie den Trainer – das verbesserte Kreisspiel. Das war beim 34:26 gegen Emsdetten top, als Haider fünf Tore warf. Bei der „Generalprobe“ bei den Löwen traf er gleich sechsmal. „Ein Kreisläufer findet Handball immer besser, wenn er Bälle bekommt. Der Pass auf den Kreisläufer aber ist immer auch am riskantesten“, sagt Max Haider. Der Pass könne nur gespielt werde, wenn das Vertrauen in die Abläufe da sei, das Vertrauen, Risiko gehen zu können. „Haidi“ sieht just da entscheidende Fortschritte, die sein Trainer auch am Wirken von Spielmacher Jan Remmlinger festmacht. Max Haider: „Es ist immer mehr Vertrauen in die Abläufe und in die Prozesse da.“ Klar, Tore zu machen, macht auch dem Mann am Kreis Spaß. Weit wichtiger als die eigene Quote aber ist ihm der Nutzen fürs Team. Haider sieht im verbesserten Kreisspiel natürlich auch eine Entlastung für die Rückraumschützen Hendrik Wagner, der wieder voll im Training ist, und Stefan Salger. Haider: „So werden wir, so sind wir variabler.“
Das Bindeglied
Seit Beginn dieser Saison ist Max Haider stellvertretender Mannschaftskapitän. Und er ist das gerne. „Ich versuche ,Günnes‘ zu unterstützen“, unterstreicht „Haidi“ mit Blick auf Kapitän Gunnar Dietrich. Sich selbst sieht der Mann mit der Nummer 14 als „Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft“. Haider: „Ich fühle mich super wohl in meiner Rolle, will das immer weiter auch nach außen deutlich machen.“
1000 Fans dabei
Das Spiel zwischen den Eulen und Bayer Dormagen leiten Marvin Cesnik und Jonas Konrad aus Gummersbach. Gemäß der aktuell geltenden Landesverordnung dürfen bei den Heimspielen der Eulen am Sonntag gegen TSV Bayer Dormagen und am kommenden Mittwoch (19 Uhr) gegen ASV Hamm-Westfalen jeweils 1000 Zuschauer in der Friedrich-Ebert-Halle dabei sein. Die Geschäftsführung der Eulen weist daraufhin, dass Zuschauer, die bereits Eintrittskarten für diese beiden Partien gekauft haben, auch in der Halle dabei sein dürfen. Bei beiden Heimspielen gilt die 2-G-Plus-Regel. Die beinhaltet: vollständig geimpft oder genesen plus das negative Ergebnis eines tagesaktuellen Antigen-Schnelltests oder eines PCR-Tests. Wer die dritte Impfung (Booster) nachweislich hat, benötigt keinen zusätzlichen Test. In der Halle herrscht Maskenpflicht. „Wir freuen uns riesig, dass wir vor Zuschauern spielen dürfen“, sagt Eulen-Coach Klatt.
Sport.Deutschland TV überträgt am Sonntag ab 15.40 Uhr live. Reporter Karsten Knäuper freut sich auf seinen Co-Kommentator Daniel Wernig. Der 33-Jährige, viele Jahre feste Größe beim TV Hüttenberg, hat 2020 in seinen vier Monaten als Rechtsaußen-Nothelfer bleibenden Eindruck bei den Eulen hinterlassen. Bei der TSG Münster, seinem Heimatverein, einem hessischen Oberligisten, wollte er nur noch Trainer sein. Weil ein Linkshänder auf halbrechts verletzt ausgefallen ist, ist Wernig jetzt wieder, was er nicht sein wollte: Spielertrainer. Einen Neuzugang hat er geangelt: Von der SG Saulheim kommt Patrick Weber (29), der von 2015 bis 2018 das Eulen-Trikot getragen hat. „Ich freue mich, die Jungs am Sonntag wiederzusehen und bleibe auch nach dem Spiel noch da“, bekundet Daniel Wernig Vorfreude auf seinen „Job“ als Co-Kommentator.
Quelle: PM Eulen Ludwigshafen
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