Mitte der zweiten Hälfte war die Sensation in einem spannenden Derby gegen die SG BBM Bietigheim in greifbarer Nähe für die Neckarsulmer Sport-Union. Am Ende setzt sich der Favorit allerdings doch mit einer abgeklärten Schlussphase aus Sicht der Sport-Union etwas zu hoch mit 17:24 durch, da die NSU am Mittwochabend vor allem eine zu niedrige Wurfquote für einen Erfolg gegen das Top-Team aus Bietigheim vorzuweisen hatte.
Schon beim Start in die Partie des 4. Spieltags in der
Handball Bundesliga Frauen sind die Neckarsulmerinnen zu selten im Angriff erfolgreich. Gleich drei Mal geht der Ball mit etwas Wurfpech nur an das Gehäuse, zusätzlich kommt Gäste-Torhüterin Emily Sando mit einigen Paraden in den ersten Minuten früh gut in Fahrt. Das führt vor allem zum starken Gegenstoßspiel der Bietigheimerinnen und einem enormen Tempo, das die SG in den ersten Minuten für sich erfolgreiche nutzt. Beim Stand von 3:7 greift NSU-Trainerin Tanja Logvin erstmals ein, stellt etwas später von der offensiven Deckung auf die 6:0-Abwehr um und bringt Isabel Gois für Sarah Wachter in das Neckarsulmer Tor. Die Sport-Union gibt sich trotz des Rückstands nicht auf und verkürzt auf zwei Tore Unterschied. Auch nach 20 Minuten droht Bietigheim deutlich davon zu ziehen, doch erneut kämpft sich die Sport-Union zurück und ist zur Halbzeitpause immerhin beim 10:15 in Schlagdistanz.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte bleibt die SG BBM in Front, dominiert die Partie aber keineswegs wie man vor dem Anpfiff erwarten konnte. Die nötige Konstanz im eigenen Spiel vermisst Gäste-Trainer Markus Gaugisch vor allem ab der 35. Minute, denn Neckarsulm kommt langsam aber sicher mit einer stabilen Defensive näher ran und macht das Spiel zum spannenden, umkämpften Derby. Aus einem 11:17 macht Neckarsulm innerhalb von zehn starken Minuten das 16:18 und bringt die SG BBM mächtig ins Schwitzen. Doch Bietigheim zeigt in den Folgeminuten die Abgeklärtheit eines Top-Teams und setzt sich vor allem durch Topscorerin Antje Lauenroth wieder entscheidend ab. Die Sport-Union kommt nämlich nicht zum möglichen Ausgleich, hadert in dieser entscheidenden Phasen erneut mit unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen und bleibt nach dem 17:19 in der 47. Spielminute letztendlich bis zum Ende des Spiels ohne eigenen Torerfolg.
"Die paar kleinen Fehler zu viel hat Bietigheim am Ende bestraft und das Spiel dadurch in den letzten zehn Minuten gewonnen. Aber wir haben über 60 Minuten nie aufgegeben, haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und wir hatten keinen Respekt. Das gefällt mir an meiner Mannschaft und ich bin mächtig stolz auf die Mädels.", erklärt Tanja Logvin.
Für die Sport-Union gibt es nach dem intensiven Saisonstart nun die Möglichkeit etwas durchzuatmen und sich im Anschluss an das nächste Bundesligaspiel vorzubereiten. Am 11. Oktober gastiert die NSU beim Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt und trifft dann in der Erdgas Sportarena auf den ehemaligen Verein von Tanja Logvin und Torhüterin Isabel Gois.
Handball Bundesliga Frauen: Neckarsulmer Sport-Union 17:24 (10:15)
Neckarsulm:
Gois (8 Paraden), Wachter - Kalmbach, Wolf, Senvald (1 Tor), Hendrikse (4), Knippenborg (1), Wick (1/1), Espinola Perez (1), Kooij (4), Kretzschmar (1), Rode (1), Moser (3/1)
Bietigheim:
Sando (17/1 Paraden), Salamakha (2) - Berger, Lauenroth (7 Tore), Schulze (3), Naidzinavicius (2), Reimer (2), Smits, Østergaard (2), Maidhof (5/1), Jørgensen (1), Braun (2)
Siebenmeter: NSU 2/3 - BBM 1/2
Zeitstrafen: NSU 2 - BBM 3
Schiedsrichter: Thomas Kern/Torsten Kuschel
Zuschauer: 332
Quelle: PM
Neckarsulmer Sport-Union e.V.