Oldie but Goldie

12.12.2018 10:15
Am 10. Dezember hat Handball Bundestrainer Christian Prokop seinen vorläufigen 28 Mann starken Kader für die Weltmeisterschaft benannt. Große Überraschungen gab es bei der Verkündung eigentlich nicht. Um so mehr stellt sich die Frage, wie der Bundestrainer seinen finalen 16er-Kader ausrichtet - bekommen die “jungen Wilden” den Vorzug oder wird auf Erfahrung gesetzt? Sportwetten.de zeigt, was erfolgsversprechender für die Weltmeisterschaft 2019 ist.

Der DHB Kader: Ohne Kraus und trotzdem mit viel Erfahrung

Auf den großen Erfahrungsschatz von Michael Kraus, Weltmeister von 2007, verzichtet der Bundestrainer Christian Prokop in jedem Fall. Die ärgerliche Handverletzung gab den Ausschlag. Andernfalls wäre Kraus wohlmöglich dabei gewesen und hätte den Altersschnitt mit 35 Jahren noch einmal deutlich beeinflusst.

Das Durchschnittsalter des vorläufigen WM-Kaders liegt bei 27,3 Jahren. Sechs Spieler (davon zwei Torhüter) sind älter als 30 Jahre. Dem gegenüber stehen sieben Akteure, die jünger als 25 sind. Klingt erst auf den ersten Blick nach einer guten Mischung. Zum Vergleich: Die Bad Boys, die den Europameistertitel im Jahr 2016 gewannen, waren wesentlich jünger. Der Altersschnitt lag damals bei 24,6 Jahren. Zwei Jahre später hatte der Kader bei der misslungenen Titelverteidigung in Kroatien einen Altersschnitt von 27,6 Jahren. Im Kern war die Mannschaft bei beiden Turnieren jedoch fast identisch und finden sich nun auch im 28-er Aufgebot wieder. Im Detail: 12 Spieler, die 2016 im Kader standen, und 14, die bei der EM 2018 dabei waren, sind auch dieses Mal nominiert. Den Kern der Mannschaft werden aller Voraussicht nach also Spieler bilden, die beide Extreme erlebten - Titelgewinn und das schmachvolle Aus zwei Jahre später. Ein reichhaltiger Erfahrungsschatz, der sich bei der WM auszahlen könnte.

In der Liga jung & titelhungrig - International zählt Erfahrung

Da bis auf Uwe Gensheimer (Paris St. Germain) alle Spieler in der heimischen Bundesliga aktiv sind, lohnt ein Vergleich. Welchen Einfluss hat das Alter in der Liga auf den Torerfolg? Zunächst der Blick auf die Spielerebene: Das Durchschnittsalter der Top 10-Torschützen in der Handball Bundesliga liegt bei 26,3 Jahren. Der Altersschnitt beim Tabellenführer Flensburg liegt nur knapp darüber (26,6 Jahre).

Derweil hatte der amtierende Weltmeister bei seinem Titelgewinn einen Altersdurchschnitt von 28,6. Unter den besten zehn Spielern der zurückliegenden Weltmeisterschaft gab es nur zwei unter 25. Bei den internationalen Turnieren scheint Erfahrung also noch wichtiger zu sein als im Ligaalltag. Der beste Beweis: Kiril Lazarov. Der Mazedonier warf mit seinen 37 Jahre 50 Tore und benötigte dafür lediglich 81 Versuche (62% Wurfquote).

Ausschlaggebend für die Unterschiede ist vor allem die Wettbewerbsstruktur. Auch wenn in der Bundesliga in kurzen Abständen von drei bis vier Tagen das nächste Spiel ansteht. Bei einer Weltmeisterschaft sind es bisweilen nur ein oder zwei Tage. Da fehlt dem Bundestrainer schlicht die Zeit neue Abläufe einzutrainieren oder Einzeleinheiten für die jüngeren Akteure abzuhalten. Stattdessen ist ein Bundestrainer mehr denn je auf funktionierende Abläufe und Strukturen angewiesen. Ein Vereinstrainer hat da mehr Zeit und Handlungsspielraum.

Zielgerade einer goldenen Generation

Grundsätzlich gilt also im Handball bei Weltmeisterschaften: Alte Besen kehren gut. Da lag Christian Prokop mit seiner Vorauswahl schon mal richtig. Denn eine solche Endrunde ist nur die Konsequenz eine jahrelangen Entwicklung nicht deren Anfang. Von den Bad Boys, die 2016 den Titel holten, stammte der Kern (7 Spieler) aus den goldenen Nachwuchsjahrgängen, die 2009 und 2011 die Junioren-Weltmeistertitel gewannen. Und auch im aktuellen Aufgebot stehen sechs dieser Akteure. Bundestrainer Prokop kann also Nutznießer dieser Generation werden, wenn er und seine Spieler aus dem Stil von 2016 und der Erfahrung der letzten zwei Jahre eine Erfolgsformel bilden.

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