Es musste für den kantigen Rückraumspieler zum bemerkenswerten Jubiläum ein besonders schönes Tor sein, mit ganz besonderer Bühne beim Bundesliga-Superball vor 1800 frenetischen HSG-Fans. So wie auch der mit nun 177 Saisontoren beste Torschütze der 3. Liga Süd ein spezieller Typ ist. Einer der Marke Unikum, einer der Ecken und Kanten hat, klare Worte spricht, über riesengroßes Selbstvertrauen verfügt – dabei aber immer alles für seine Mannschaft gibt und unter einer manchmal harten Schale einen ganz weichen Kern und vor allem ein großes Herz trägt. Eines, das seit 2013 und seinem Wechsel aus der Heimat Hüttenberg an den Bodensee für Gelb-Blau schlägt, trotz so mancher Offerte auch aus der 1. Bundesliga.
In diesem Moment wurde dies wieder einmal ganz besonders deutlich. Kaletsch reckte die Faust gen Publikum, klatschte mit seinen Mitspielern ab und ließ sich mit stehenden Ovationen feiern. Saugte alles in sich auf, emotional, wie er ist. Immer noch sichtlich angefasst erklärte er den außergewöhnlichen, in Zeiten vieler fast jährlicher Vereinswechsel überaus raren und besonderen Augenblick. „Das war schon ein rührender, bewegender Moment“, sagte er. Freunde, Familie, die Freundin, alle hatten sie ihm zugejubelt. „Das ging mir schon nahe“, fuhr er fort und klopfte sich dabei mit der Hand auf die Brust, dort, wo das HSG-Logo prangt. Dieselbe Szene hatte es kurz nach seinem 1001. Treffer gegeben. Hallensprecher Andi Löbe verkündete die frohe Botschaft und die Halle tobte, zollte einem ganz Großen der HSG mit Sonderapplaus Respekt und verneigte sich vor einer HSG-Legende. Paul Kaletsch bedanke sich auf seine Weise, wirkte sehr gerührt, klopfte sich auf Brust und das HSG-Logo, bedankte sich beim Publikum und explodierte direkt wieder im nächsten Moment.
Vor dem Spiel war er bei 992 Treffern angelangt, acht reichten ihm an diesem magischen Abend jedoch nicht. Elf wurden es am Ende, dazu ein 29:26-Sieg gegen Heilbronn und ein weiterer Schritt in Richtung Saisonziel. „Es geht gar nicht so sehr um die Zahl“, so der 26-Jährige. „Sondern darum, dass man hier Spuren hinterlassen hat. Das war von Anfang an mein Ziel. Ich glaube, da kann ich auch noch ein bisschen was machen.“ Als Meilenstein für das, was man hier erreicht hat, seien seine nun 1003 Tore für die HSG Konstanz zu sehen. „Dafür habe ich viel gearbeitet, viel hingenommen, man verzichtet auch auf Dinge“, so Kaletsch. Mit einem Lächeln fügte er an: „Dann bekommt man einen kurzen Moment, wo man innehalten kann, genießen kann. Bei der Durchsage hatte ich Gänsehaut. Das werde ich nie vergessen. Das bedeutet mir sehr, sehr viel.“
Der Superball 2019 war wie immer etwas Besonderes. Für den gebürtigen Licher werden damit Erinnerungen für die Ewigkeit verknüpft sein. Dabei konnte er auch das Event an sich in sich aufsagen und war einmal mehr, trotz seiner sechsten Teilnahme an diesem Event, überwältigt von der Kulisse im Hexenkessel „Schänzle-Hölle“. Kaletsch: „Wir haben das Ding immer gewonnen. Mit der Stimmung geht ganz viel von alleine. Das war Wahnsinn.“ Purer Wahnsinn. 1000 Tore für einen Verein. In sechs Jahren. Damit konnte der 1,91 Meter große Torjäger im Schnitt knapp 167 Tore pro Spielzeit erzielen. Sagenhaft. Und: Diese Saison ist noch lange nicht vorbei…
Quelle: PM HSG Konstanz
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