Generalprobe geglückt: Die HSG Konstanz konnte auch in Saarlouis, bei der hinter der HSG zweitbesten Rückrundenmannschaft der Liga, mit 35:30 (18:16) gewinnen und beendete damit die Punkterunde mit 51:9 Zählern. Die Konstanzer konnten sich im letzten Auftritt vor den Aufstiegsspielen zur 2. Handball-Bundesliga am 11. und 18. Mai gegen Ex-Erstligist Eisenach über viel Tempo und spielerische Highlights in der Offensive sowie – nach ein paar Anlaufschwierigkeiten – trotz 30 Gegentoren in einem sehr schnell und intensiv geführten Match sehr ordentliche Defensivleistung freuen.
Hätte sich der Konstanzer Tross seinen letzten Härtetest vor den alles entscheidenden Spielen selbst malen können, so oder so ähnlich hätte er wohl ausgesehen. Vor einer stimmungsvollen Kulisse stellte die seit Wochen überzeugende HG Saarlouis die HSG Konstanz vor einige schwierige Herausforderungen, am Ende aber konnten die Gäste (fast) alle lösen. Denn es hatte schon einige Zeit gedauert, bis die HSG sich zurechtfand, nachdem Kapitän Tom Wolf erst einmal „vielen Dank für die Blumen“ sagen durfte und mit einem breiten Grinsen im Gesicht von HG-Manager Richard Jungmann einen Blumenstrauß in den gelb-blauen Vereinsfarben überreicht bekam. Danach machte Saarlouis aber ernst, legte los wie die Feuerwehr und stellte seine über die Saison mehr und mehr gewachsene Qualität unter Beweis. Sei es mit großer Dynamik, schnellem Spiel oder aber auch der individuellen Klasse von Josip Grbavac (sieben Tore) oder Ivan Kucharik (acht). Ehe sich der noch etwas zu passiv und zu langsam agierende Meister versah, hatten die Saarländer nach knapp sechs Minuten schon mit 4:1 vorgelegt. „Wir haben ein bisschen gebraucht, bis wir drin waren“, erklärte Daniel Eblen. Nach acht Minuten jedoch hatte sich das Team des Konstanzer Cheftrainers besser auf die Stärken und die Spielweise der HG eingestellt. Wie schnell die Gelb-Blauen mit einer guten Defensive mit ihrem Tempospiel Fahrt aufnehmen können, durften die 1150 Zuschauer anschließend beobachten. Binnen vier Minuten war die Partie mit einem 4:0-Lauf gedreht: 6:7 (13.).
Samuel Wendel: Traf per Kempa-Trick
In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der Matthias Hild und Fabian Wiederstein mit sehenswerten Toren nachlegten. Allerdings konnte sich Konstanz erst gegen Ende des ersten Durchgangs auf zwei Tore absetzen und auch mit einer 18:16-Führung in die Kabine gehen. Schlüssel dafür war der dank einer immer besser werdenden Deckung, mit einem gut aufgelegten Torwart Simon Tölke dahinter, größere werdende Druck auf Saarlouis, das nun nicht mehr so effizient zum Abschluss kam wie zuvor. Eine Schrecksekunde mussten die Gäste in einem überaus fair geführten Duell allerdings noch vor der Pause überstehen. Erneut hatte Tölke – der zuvor bereits zwei Siebenmeter abgewehrt hatte – einen Wurf in das Gesicht bekommen, doch das erst kürzlich getroffene Auge wurde nur gestreift.
Dennoch spielte nun vorwiegend Maximilian Wolf weiter – und stand Tölke (sieben Paraden) mit am Ende sechs abgewehrten Würfen in nichts nach. Vorne war trotz der Sonderbewachung für Paul Kaletsch ohnehin ganz viel Spielfreude bei den Konstanzern zu verspüren. Eblen konnte deshalb äußert zufrieden sein und meinte: „Das war im Gesamten ein richtig gutes Spiel.“ Wieder einmal machte sich die Variabilität seines jungen Teams bemerkbar, das sich nun entweder in Person des bärenstarken Joschua Braun immer wieder im Eins-gegen-Eins durchsetzte, mit brachialen Würfen aus dem Rückraum von Felix Krüger oder aber Highlights wie einem von Samuel Wendel vollendeten Kempa-Trick die sich lautstark bemerkbar machenden HSG-Fans verzückte.
Dass im Lager der Gäste nach dem Spiel von einem wirklich gelungenen Testlauf gesprochen werde konnte, hatte allerdings auch viel mit dem Auftreten des Tabellensiebten zu tun. „Saarlouis hat uns mit einem guten Auftritt alles abverlangt, in allen Bereichen“, so Eblen. „Mit einem starken Angriff und viel Tempo.“ Dies hatte jedoch Kraft gekostet, sodass sich in der Schlussphase wieder einmal die Breite des Konstanzer Kaders auszahlte. Tim Keupp steuerte nach überstandener Verletzung und seiner Einwechslung sofort drei Treffer bei, genau wie Kreisläufer Michel Stotz. Konstanz konnte so auch in der Schlussviertelstunde nach dem letztmaligen Ausgleich von Saarlouis (25:25/45.) noch einmal zulegen. Tom Wolf, ebenfalls mit drei Treffern nach seiner Einwechslung, besorgte schließlich den 35:30-Endstand. Im Großen und Ganzen also alles wie vorgenommen, konnte Daniel Eblen lächelnd verraten. Paul Kaletsch brachte es auf den Punkt: „Das war keine leichte Aufgabe. Saarlouis hatte noch einmal richtig Bock. Hut ab, wie wir in den unterschiedlichsten Formationen dagegen gehalten haben. Niemand hat sich verletzt. Perfektes Auswärtsspiel würde ich sagen.“ Viel Schwung und Selbstvertrauen wird seine Mannschaft mit der guten Leistung nun nach Eisenach mitnehmen können. Besonders hervor hoben die Konstanzer die Fairness der Hausherren.
Mit der Frage, was man aus diesem Spiel mitnehmen könne, ließ sich Daniel Eblen jedoch nicht in die Karten sehen. „Das werden Details sein, die sich aus der Videoanalyse ergeben werden“, war seine trockene Antwort. Nun fiebert alles im Hegau und am Bodensee dem Highlight der Saison entgegen: dem ersten Teil des Showdowns am Samstag, 19.30 Uhr, beim Ex-Erstligisten ThSV Eisenach. Eblen: „Es gibt noch viel zu tun. Jetzt kommt noch einiges auf uns zu.“ Zunächst waren dies noch einmal „viele Blumen“ aus Saarlouis in Form von vielen guten Wünschen für die Aufstiegsspiele.
HSG Konstanz: Maximilian Wolf (6 Paraden), Simon Tölke (7 Paraden, davon zwei Siebenmeter) (Tor); Michel Stotz (3), Fabian Schlaich (1), Matthias Hild (3), Tom Wolf (3), Fabian Wiederstein (4), Paul Kaletsch (3/3), Felix Krüger (5), Joschua Braun (6), Tim Jud (1), Tim Keupp (3), Samuel Wendel (3).
Zuschauer: 1150 in der Stadtgartenhalle Saarlouis.
Schiedsrichter: Stefan Bendel und Paul Schulte-Coerne.
Quelle: PM HSG Konstanz
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