Kalt war es am Sonntagnachmittag im verschneiten Hamar - heiß dagegen das, was der deutsche Vizemeister und der norwegische Tabellenzweite auf der Platte lieferten. Die Ausgangslage war vor dieser Europapokalpartie klar, denn nur mit einem Punktgewinn konnte sich der Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen (HBF), die SG BBM Bietigheim, die Chance auf das sichere Viertelfinale erhalten.
Druckvoll und hellwach begannen die Gäste aus dem Schwabenland und gingen durch Anna Loerper sowie Angela Malestein mit 2:0 in Front. Storhamar, das auf die verletzte ehemalige Welthandballerin Heidi Loke verzichten musste, reagierte bissig und glich zum 2:2 aus. Bietigheim ließ sich dadurch jedoch nicht aus dem Konzept bringen, hielt sich weiter konzentriert an den Matchplan und ging mit 8:3 in Führung, was ein Timeout durch Storhamar-Coach Arne Senstad nach sich zog. Die Defensive der SGBBM um die wieder gut parierende Dinah Eckerle stand gewohnt sicher – die Gastgeberinnen fanden kaum ein Durchkommen. Nach 15 Minuten stand es 12:4 – der perfekte Start für Bietigheim war gelungen. Die Norwegerinnen legten nun eine Schippe und kamen durch einen vier Tore-Lauf auf 12:8 heran. Unbeeindruckt davon spielte Bietigheim weiter. 16:12 lautetet die verdiente Führung zur Halbzeitpause.
Die Norwegerinnen setzten mit Beginn des zweiten Durchganges mit zwei Treffern in Folge zur Aufholjagd an. Laura van der Heijden und Angela Malestein antworteten ihrerseits mit zwei Buden. Aber Storhamar wurde stärker. Bis zur 45. Minute schmilzte der Vorsprung auf nur noch ein Tor – der norwegische Tabellenzweite war wieder dran und glich zur Freude des heimischen Publikums zum 22:22 aus! Spätestens jetzt war das Spiel wieder komplett offen und Kleinigkeiten sollten den Ausgang des Matches bis zum Schluss ausmachen. Es waren nun wieder die Routiniers der SG BBM, die in dieser heißen Phase in die Bresche sprangen. Karolina Kudlacz-Gloc und Anna Loerper mit ihren Treffern sowie Valentyna Salamakha, die nun im Gehäuse der Bietigheimerinnen stand, hielten ihre Farben im Spiel. Fünf Minuten vor dem Ende war es soweit und die Norwegerinnen gingen mit 27:26 in Führung. Charris Rozemalen und Fie Woller stellten die erneute Führung für die SG BBM her. 30 Sekunden vor Abpfiff nahm Storhamar seine Auszeit und glich im Anschluss zum 28:28 aus. 25 Sekunden blieben den Bietigheimerinnen, den Siegtreffer zu erzielen, jedoch brachte der deutsche Vizemeister den Ball nicht im gegnerischen Gehäuse unter und kassierte mit dem Schlusspfiff das bittere 29:28. Storhamar stand Kopf und erreicht aufgrund der furiosen Aufholjagd überraschend, aber aufgrund des Kampfes verdient, das Viertelfinale im Europapokal.
Die Dreichfachbelastung ist nach dem letzten Gruppenspiel am Sonntag, den 10. Februar, zuhause gegen Sports Club Magura Cisnadie beendet - ein sehr schwacher Trost für die ambitionierte SG BBM Bietigheim.
Ein enttäuschter SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem Spiel: „Wir haben gut begonnen, konnten diese Leistung aber nicht mehr in der zweiten Halbzeit abrufen. Ich bin entsprechend enttäuscht über das heutige Auftreten.“
Im zweiten Gruppenspiel gewann Team Esbjerg auswärts bei Sports Club Magura Cisnadie in Rumänien mit 32:19 und hatte sich damit schon zuvor für das Viertelfinale qualifiziert.
Tore: Woller 7, Malestein 6, Loerper 5/3, van der Heijden 4, Kudlacz-Gloc 3, Rozemalen 3
Für die Bietigheimerinnen bleibt kaum Luft zum Durchatmen. Bereits am Mittwoch, den 6. Februar, steht für den Tabellenführer der HBF bei Borussia Dortmund die nächste Bewährungsprobe auf dem Spielplan. Anwurf ist um 19.30 Uhr.
Quelle: PM SG BBM Bietigheim
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