Lange hatte die HG Saarlouis die Bergischen Löwen bei ihrem Auswärtserfolg geärgert, weil der BHC erst in der zweiten Halbzeit immer mehr in Fahrt kam und am Ende vor 1.050 Zuschauern mit einem 28:24 (9:11)-Sieg verdient beide Punkte aus der Stadtgartenhalle entführte.
Trotz einem im ersten Angriff vergebenen Siebenmeter durch Arnor Gunnarsson schienen die Bergischen Löwen von der Präsenz gleich besser ins Spiel zu kommen als noch knapp zwei Tage zuvor bei der heimischen Topspielniederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen. Doch in Sachen erfolgreichem Torabschluss fehlte auch in Saarlouis ein ganzes Stück – trotzdem lagen die Löwen in der 7. Spielminute mit 3:1 in Front. Stimmte die Defensivleistung in den Anfangsminuten bei den Gästen noch, so ließen sie den Saarländern in den Folgeminuten zu viel Bewegungsfreiheit, die die Gastgeber dankend annahmen und der BHC erstmals mit 4:5 (11.) ins Hintertreffen geriet. Eine Strafzeit gegen Szücs nutzte Saarlouis gar zu zwei Treffern in Serie und lag nach einer Viertelstunde mit 7:5 vor dem BHC. Als Kolodziej noch ein HG-Tor zum 8:5 (17.) nachlegte, hatte BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze genug gesehen und beorderte seine Mannschaft zu einer energischen Auszeit. Doch die Bergischen Löwen blieben im Negativstrudel hängen – zu den vergebenen Torchancen gesellten sich weitere verworfene Strafwürfe durch Bettin und Gutbrod. Während zwei Strafzeiten der Saarländer gelang dem BHC kein Treffer, sodass sich der Rückstand auf 6:10 (25.) erhöhte. Mit einem 9:11-Rückstand ging es für die Gäste aus dem Bergischen Land in die Kabine – eine Kampfansage des Tabellenletzten aus Saarlouis, der sich den Zwischenstand absolut verdient hatte.
Auch in den Anfangsminuten von Durchgang Zwei wollte der BHC-Befreiungsschlag noch nicht so recht gelingen, doch zwei gewohnt sicher verwandelte Siebenmeter von Gunnarsson brachten die Bergischen zwischenzeitlich wieder auf 14:15 (37.) heran. Nach dem 17:14 (38.) von Saarlouis brachte Hinze Bastian Rutschmann für den weitestgehend glücklosen Christopher Rudeck zwischen die Pfosten. Fabian Gutbrod und Linus Arnesson nahmen sich offensiv nun erfolgreich immer mehr Schüsse und brachten den BHC auf 19:20 (44.) heran, Milan Kotrc besorgte den 20:20-Ausgleich (45.). Zwei Minuten später hatte Bastian Rutschmann nach einem Ballgewinn den pfeilschnellen Maciej Majdzinski auf die Reise geschickt und der Pole brachte sein Team mit 22:21 (47.) wieder in Front – Saarlouis mit der Auszeit. Jetzt fanden die Bergischen wieder zu ihrer Souveränität zurück, so als Gutbrod für Majzindski zum 21:24-Kempatreffer (49.) auflegte.
Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze: „Wir hatten nach dem Spiel am Mittwoch und der damit verbundenen kurzen Vorbereitung mit einem schweren Spiel gerechnet. Wir kommen gut rein, doch dann zieht es sich wie gegen Hamm mit Fehlwürfen durch – defensiv standen wir eigentlich gut und gehen dann mit einem Rückstand in die Pause. In der zweiten Halbzeit wollten wir kompakt stehen und hatten die Führung als Ziel. In den letzten zwanzig Minuten konnte man dann sehen, wie dominant wir aus der Abwehr spielen können. Dann war klar, dass es für die HG schwer wird, nach dem großen Aufwand bis zum Ende gegenzuhalten.“
Philipp Kessler: „Glückwunsch zu zwei Punkten. Ich bin nach harten sechzig Minuten sehr enttäuscht, denn wir haben 45 Minuten sehr guten Handball gespielt. Wir hätten es verdient gehabt zu gewinnen, weil die Chancen auch vor der Pause da waren, höher wegzugehen. Dann machen wir den BHC stark und müssen sicherlich auch über einige strittige Schiedsrichterentscheidungen sprechen.“
HG Saarlouis: Klein, Schulz – Hartz, Leist, Kolodziej (3), Murawski (2), Weissgerber (4), Barkow (2), Muller, Müller (7), Andersson (3/1), Schulz (1), Paetow, Engels (2), Noll. Trainer: Philipp Kessler
Bergischer HC: Rutschmann, Rudeck – Kotrc (2), Artmann (1), Gutbrod (6), Bettin (1), Arnesson (7), Szücs, Nippes, Darj (2), Petrovsky (2), Criciotoiu, Majdzinski (4), Gunnarsson (3/2). Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Lucas Hellbusch und Darnel Jansen
Siebenmeter: 1/2 – 2/5
Zeitstrafen: 4 – 5 (Kolodziej, Engels (2), Schulz – Szücs, Nippes (2), Gutbrod (2))
Spielverlauf: 1:2 (5.), 4:4 (10.), 7:5 (15.), 9:6 (20.), 10:6 (25.), 11:9 (30.), 14:12 (35.), 18:15 (40.), 20:20 (45.), 22:24 (50.), 22:27 (55.), 24:28 (60.)
Quelle: PM Bergischer HC 06