Der Tabellenführer TSV Blaustein war dann doch eine Nummer zu groß. Nach zuvor sechs Siegen in sieben Spielen im Jahr 2019 musste sich die U23 der HSG Konstanz vor den Toren Ulms – am Ende sogar deutlich – mit 29:36 (16:18) geschlagen geben. In einem hochklassigen Handball-Spektakel zog der Liga-Primus der Drittliga-Reserve vom Bodensee mit der „wohl mit Abstand besten Leistung, die Blaustein jemals in der Lixhalle an den Tag gelegt hat“, so Sebastian Schmid, Sportlicher Leiter der Hausherren, den Zahn.
Es war jedoch die junge Truppe vom Bodensee, die auf Trainer Matthias Stocker auf der Bank verzichten musste, die zunächst den Ton angab und mit extremem Tempo 3:1 durch Linksaußen Patrick Volz in Führung ging. Volz hatte hier schon zweimal getroffen, am Ende war er elfmal erfolgreich. Sein Pendant auf Blausteiner Seite, der drittligaerfahrene Philipp Frey, brachte es gar auf 13 Treffer. Daran wird schon ersichtlich mit welch offenem Visier beide Mannschaften zu Werke gingen. Matthias Stocker fasste aufgrund der zwei Gesichter seiner Mannschaft prägnant zusammen: „Eine hervorragende Angriffsleistung vor allem in der ersten Halbzeit, über 60 Minuten aber keine Abwehr- und kaum Torwartleistung.“ Aber gerade ein besseres Abwehrverhalten wäre Stockers Wunsch gewesen. Auf der anderen Seite hatte er in einem hochattraktiven Duell seine wahre Freude daran, wie die jüngste Mannschaft der Liga die zweitbeste Abwehr der Klasse immer wieder knackte.
Bis zum 14:13 (24.) waren es meist die Gelb-Blauen, die vorlegten. Nach dem 15:15 waren es aber doch die Württemberger, die sich einen kleinen Zwei-Tore-Vorsprung zur Halbzeit erarbeiten konnten. „16 Tore in der ersten Halbzeit sind überragend“, lobte Stocker. In der Defensive waren allerdings vor allem Patrick Rapp und Jan Philipp Terbeck am Kreis nicht zu halten. So deutete sich, obwohl noch längst nichts entschieden war, schon an, was den Unterschied ausmachen könnte: die deutliche körperliche Überlegenheit der Gastgeber in Verbindung mit der wesentlich größeren Erfahrung. Zwei Pluspunkte, die nun, trotz großer Konstanzer Spielfreude, immer mehr zum Tragen kamen. Konstanz hatte in der Folge mit vielen technischen Fehlern zu kämpfen und musste dadurch bald einem Fünf-Tore-Rückstand hinterher laufen. Bis sich Mitte der zweiten Hälfte noch einmal die Chance bot, bei drei Toren minus auf zwei heranzukommen.
Stattdessen erhöhte Blaustein in neun Minuten ohne Konstanzer Torerfolg von 31:27 auf 36:27. Darüber ärgerte sich Stocker nach einem insgesamt guten Auftritt doch ein wenig. „Ich hätte wenn schon gerne mit drei bis vier Toren verloren“, erklärte er. „Am Ende wird es etwas zu hoch. Für die Zuschauer war das ein wunderbares Spiel, für mich aber zu wenig Engagement und Zweikämpfe gewinnen wollen in der Abwehr.“ Bis zehn Minuten vor Schluss hatte sich seine Mannschaft sehr gut verkauft, musste dann aber gegen eine Mannschaft, die, so der 31-Jährige weiter, „sehr viele Mittel hat, ein Spiel zu entscheiden“, etwas abreißen lassen. Mit 29 erzielten Toren, viele davon auch im stehenden Angriff, hatte er sich mehr ausgerechnet. „Das muss eigentlich reichen“, meinte der HSG-Coach. „Wenn man gegen die kompakte Deckung der Blausteiner noch mehr erzielen muss, wird es schwierig.“ Spitzenreiter Blaustein war aber in allen Mannschaftsteilen einfach zu stark.
HSG Konstanz U23: Moritz Ebert, Sven Gemeinhardt (Tor); Joel Mauch (4/2), Kai Mittendorf, Carl Gottesmann, Pascal Mack (1), Samuel Löffler (6), Benjamin Schweda (2), Luca Merz, Alexander Lauber (1), Simon Storz, Patrick Volz (11/2), Jonas Hadlich (4).
Quelle: PM HSG Konstanz
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