Gegen die Spielgemeinschaft aus Neuss und Düsseldorf, gegen die es zum Saisonauftakt noch eine denkbar knappe 30:31-Auswärtsniederlage gesetzt hatte, zeigte sich praktisch vom Anpfiff an über weite Strecken das, was die Pirates nahezu seit Saisonbeginn begleitet und vor Probleme stellt: Abschlusspech. So scheiterte Valdas Novickis sowohl bei einem Siebenmeter als auch mit einem Schlagwurf am Pfosten des Gästetores. Da aber auch der gut aufgelegte Linus Mathes im LTV-Gehäuse gleich zu Beginn zwei Würfe parieren konnte und beide Teams je zweimal erfolgreich waren, stand es nach fünf Spielminuten 2:2. Dabei wurde LTV-Top-Torschütze Maik Schneider von Anfang an mit einer Manndeckung aus dem Spiel genommen.
Bis zur 15. Minute erwiesen sich die Gäste fortan etwas konstanter und konsequenter in ihrem Spiel. So geriet das Hepp-Team bis zu diesem Zeitpunkt mit 6:9 in Rückstand. Zwar verkürzten die Hausherren nur drei Minuten später auf 8:9, doch zwei weitere Gegentore später nahm Hepp in der 21. Minute bei einem 8:11-Rückstand die erste Auszeit der Partie. Im Anschluss an den Anschlusstreffer zum 9:11 (24.) nahm der Chancenwucher mit einem weiteren vergebenen Strafwurf sowie mehreren ausgelassenen freien Torchancen haarsträubende Ausmaße an. Und statt in der 28. Minute längst den möglichen Ausgleich erzielt zu haben, blieb es bis zur 28. Minute beim 9:11-Rückstand. Nun nahmen die Gäste ihrerseits die erste Auszeit. Da sich die Chancenverwertung der Pirates auch bis zum Pausenpfiff nicht besserte, mussten die Gastgeber einen Drei-Tore-Rückstand mit in die Kabine nehmen.
Nach dem Anschluss zum 11:13, folgten drei schwache Minuten der Gastgeber, die dem Zweitliga-Absteiger gleich drei Treffer in Serie erlaubten. So sah sich Hepp bei einem 11:16-Rückstand bereits in der 35. Minute dazu gezwungen, erneut die Grüne Karte zu legen und sein Team neu einzustellen. Diese Maßnahme sollte Früchte tragen: Innerhalb weniger Minuten hatten sich die Pirates beim 16:17 in der 39. Minute wieder in Schlagdistanz gekämpft. Dann hatten sie die Gäste gar am Rande eines Zeitspiels und standen kurz vor der Chance zum Ausgleich. Lediglich eine äußerst fragwürdige Zeitstrafe hob das Zeitspiel auf und die Gäste konnten noch einmal auf 18:16 erhöhen.
In der 44. Minute war es dann endlich soweit: Der LTV, der nun in der Defensive viel besseren Zugriff hatte und sich weiterhin auf einen starken Mathes im Tor verlassen konnte, erzielte durch Christoph Gelbke den umjubelten 18:18-Ausgleich. Nun reagierten die Gäste mit einer neuerlichen Auszeit. Gleichwohl hatten die Blütenstädter nun in Minute 47 erstmals die Chance, mit 19:18 in Führung zu gehen. Doch erneut wurde eine hundertprozentige Chance vergeben, während die Gäste eiskalt per Doppelschlag zum 20:18 antworteten. Doch die Pirates gaben sich nicht auf und verkürzten auf 20:21 (51.) und 21:22 (53.). Allein: Die Chancenverwertung blieb weiterhin die große Achillesferse der Leichlinger. Klarste Chancen, endlich einmal selbst die Führung zu übernehmen, erspielten sie sich immer wieder. Jedoch blieben diese immer wieder ungenutzt. Doch Novickis war es schließlich, der nach zuvor drei vergebenen Siebenmetern in der 56. Minute endlich vom Strich traf und erneut zum 22:22 ausglich. Über 23:23 ging es in die packenden Schlusssekunden, in denen die Pirates allen Widrigkeiten zum Trotz nun das Glück erzwangen und nach dem 25:24 durch Vibulan Sivanathan keinen weiteren Gegentreffer mehr zuließen.
Am Samstag, 21. Dezember, gastieren die Pirates im letzten Drittliga-Spiel vor der Weihnachtspause um 19.30 Uhr bei Zweitliga-Absteiger und Tabellenführer Wilhelmshavener HV. Am Samstag, 11. Januar, empfangen die Leichlinger um 18 Uhr im Ostermann Forum den TSV GWD Minden II zum ersten Heimspiel im neuen Jahr 2020.
Pirates gegen Rhein Vikings: Ferne, Mathes (Tor) - Schneider (3), Zulauf, Novickis (4/1), Kübler (4), Gelbke (4), Richartz, Blum (3), Graef, Natzke (4), Jagieniak (1), Rosendahl, Sivanathan (1).
Nicht im Kader: Senden, Linnemannstöns, Meurer (alle verletzt)
Quelle: PM Leichlinger TV Pirates
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