Mehr als fünf Wochen ist das letzte Spiel in der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) für die Neckarsulmer Sport-Union bereits vorbei. Mit zwei Heimsiegen gegen Blomberg-Lippe und Oldenburg sammelte die Mannschaft von Trainer Pascal Morgant die ersten Pluspunkte der Saison ein und verabschiedete sich mit einer positiven Stimmung in die Pause. Mit dem Derby gegen die SG BBM Bietigheim startet die zweite, deutlich längere Saisonhälfte am Donnerstagabend (19 Uhr) direkt wieder mit einem schweren Kracher.

Die SG BBM kämpft nach der verpassten Meisterschaft in der Vorsaison wieder um den Titel im deutschen Frauenhandball und darf sich gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte keine Ausrutscher erlauben. Vor allem die Spiele nach Welt- und Europameisterschaften sind für die Top Teams der Liga allerdings besonders gefährlich. Statt etwas durchzuatmen und Kraft zu tanken, waren gleich neun Bietigheimerinnen bei der EM in Frankreich und fehlten SG-Trainer Martin Albertsen in der Vorbereitung. Dabei verpasste Kim Naidzinavicius, Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft, aufgrund einer Knieverletzung noch das Turnier und wird auch den Start in die HBF nicht bestreiten können. Mit Rechtsaußen Daniela Gustin, die sich bei der EM das Kreuzband gerissen hat., wird Bietigheim eine weitere Spielerin lange fehlen. Trotzdem wird die SG BBM auch im Derby gegen Neckarsulm mit Ausnahmespielerinnen wie Karolina Kudlacz-Gloc oder Maura Visser sowie einer voll besetzten Bank auflaufen können und gilt als Tabellenzweiter ohne Punktverlust als klarer Favorit.

Die NSU konnte nach kurzer Pause hingegen nahezu komplett trainieren und musste bis Anfang Dezember lediglich auf Irene Espinola Perez verzichten, die mit der spanischen Nationalmannschaft unterwegs war. In einem Trainingslager in Amsterdam sowie mehren Testspielen in Korntal und beim Stadtwerk-Cup in St. Gallen konzentrierten sich die Neckarsulmerinnen vor allem auf die Taktikarbeit und sind froh, nun wieder in den regulären Spielbetrieb starten zu können. Eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte wird es für Neckarsulms Torhüterin Nicole Roth werden. Die 23-Jährige war in der vergangenen Saison Teil des Bietigheimer Torhütertrios und möchte gegen den ehemaligen Verein an die guten Leistungen aus dem ersten Saisondrittel anknüpfen.

„Wir haben in den vergangenen Wochen einige Einheiten in die Taktik investiert und gemeinsam viel Zeit verbracht. Natürlich ist es von Vorteil, wenn der Großteil der Mannschaft in der Wintervorbereitung an Bord ist. Wir können aber davon ausgehen, dass Bietigheim nach der langen Pause in der heimischen MHP Arena voll motiviert sein wird und die Zuschauer mit schnellem Tempohandball begeistern möchte. Wir müssen jetzt unbedingt wieder in die richtige Stimmung kommen und weiterhin selbstbewusst und als Team auftreten, damit wir in Ludwigsburg dagegenhalten können.", sagte Pascal Morgant zum schweren Auswärtsspiel.

Quelle: PM Neckarsulmer Sport-Union e.V.