Der ThSV Eisenach ist zurück in der 2. Handballbundesliga der Männer!
Exakt 355 Tage nach dem erstmaligen Abstieg der langen Vereinsgeschichte in die 3. Liga kehrte der Traditionsverein vom Fuße der Wartburg auf die Bundesliga-Landkarte zurück. Nach der souveränen Meisterschaft in der 3. Liga Ost lösten die Eisenacher mit zwei überzeugenden Auftritten gegen den Süd-Staffel-Meister HSG Konstanz das ersehnte Ticket. Das Hinspiel vor nahezu 3.000 Zuschauern in der heimischen Werner-Aßmann-Halle hatte das Team um Kapitän Marcel Schliedermann mit 30:25 für sich entschieden. Auf keinerlei Rechnerei wollte man sich beim Rückspiel am Bodensee einlassen. In der mit 1.800 Zuschauern ausverkauften Schänzle-Halle in Konstanz setzten die Eisenacher ihr Vorhaben mit einem souveränen Auftritt um, siegten in einer erneut von beiden Seiten fair geführten Begegnung mit 29:26 (15:14).
Manager Rene Witte hatte mit seinem Team die organisatorische Vorbereitung generalstabsmäßig geplant und durchgeführt (Anreise bereits am Freitag). Trainer Sead Hasanefendic hatte einen voll einschlagenden Handball-Mix erarbeitet, den seine Schützlinge aus vollster Überzeugung umsetzten. „Mit kämpferischen und läuferischen Elementen, mit intelligenten Lösungen und viel Geduld“, skizzierte die Trainerikone ihren Matchplan. Er setzte seinen breiten Kader optimal ein, vom 43-jährigen für die Aufstiegsspiele verpflichteten Torhüter-Routinier Dusan Podpecan, über die ihre Abschiedsspiele bestreitenden erfahrenen Daniel Luther (Kariereende) und Marcel Schliedermann (wechselt nach 5 Jahren ThSV Eisenach zum TV Emsdetten) bis zum 18.jährigen 1,72-Meter Mann Yoav Lumbroso. Am Vorabend seines 21. Geburtstages kam auch Rückraumspieler Jonas Bogatzki in der Schlussphase auf das Parkett. Alle hatten ihren Anteil! „Sead Hasaenfendic, ein absoluter Glücksgriff für Verein und uns als Spieler. Wir können stolz sein, einen solchen Trainer zu haben“, betonte Kapitän Marcel Schliedermamm im Saisonverlauf mehrfach. „Ich bin als Kapitän mit dem ThSV Eisenach in die 3. Liga abgestiegen. Ich wollte den ThSV Eisenach als Kapitän zurück in die 2. Handball-Bundesligaführen. Alle haben mitgewirkt, ihren Beitrag geleistet“, betonte Eisenachs „emotionaler Anführer“. Sead Hasanefendic hielt ein Sonderlob für den 28-jährigen Rückraumspieler bereit: „Marcel Schliedermann hat unsere Mannschaft zum Aufstieg geführt.“
Donnernder Beifall für ThSV-Fans in Konstanz
Der komplette Erlös aus der Sicherheitsgebühr für den Besuch das Public Viewing und alle Spenden des Abends gingen an die Forschung zum Rett-Syndrom, unter dem die kleine Chiara Lyan aus Kreuzlingen leidet, sowie an den an Krebs erkrankten Jungen Lukas mit seiner alleinerziehenden, selbstständigen Mutter aus Litzelstetten. Die HSG Konstanz zeigte, wie der ThSV Eisenach mit vielen Aktionen seit Jahren, er ist ja auch Partner vom Kinderhospiz Mitteldeutschland, soziales Engagement. Hier wie da, Vereine sind der soziale Kitt unserer Gesellschaft. Und der wird dringender denn je gebraucht! Die ThSV-Fans hatten im Vorfeld von der Spendenaktion erfahren, sammelten auf der Hinfahrt. Kai Paul, Chef des ThSV-Fanprojekes, übergab zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Spende von 600 €, begleitet vom fast größten Applaus des Abends.
Bärenstarke Linkshänderfraktion
Völlig losgelöst lagen sich die Eisenacher Spieler mit ihren Fans nach dem Abpfiff in den Armen, wurden die Aufstiegstrikots übergestreift, gab es manche Sekt- oder Bierdusche. Noch lange nach dem Abpfiff war Alexander Saul in ein blau-weißes ThSV-Banner gehüllt, schien es nicht mehr hergeben zu wollen. „Das wird mein Tag“, hatte der 23.jährige Linkshänder schon am Morgen im Hotel in Tuttlingen erklärt. Fürwahr, die Linkshänder-Fraktion erwischte auf der rechten Angriffsseite einen Sahnetag. Rückraumspieler Alexander Saul markierte 7 Treffer, benötigte dafür nur 9 Würfe, überzeugte aber auch im verwirrenden Kombinationsspiel als Vorlagengeber. Eine 100-Prozent-Wurf-Quote wies die Statistik für Willy Weyhrauch auf (6 Würfe – 6 Treffer), von Rechtsaußen, als Einläufer vom Kreis und sogar aus dem Fernwurfbereich. Starker Auftritt auch von Justin Mürköster ohne jeglichen Fehlwurf vom Kreis ( 5 Treffer).
ThSV Eisenach lässt in doppelter Unterzahl nur einen Gegentreffer zu
Nicht unwichtig für den Spielverlauf, im Gegenteil ein klares Zeichen, in doppelter Unterzahl ließ der ThSV Eisenach beim Stand von 4:4 nur einen Gegentreffer zu. Nach dem Tor von Alexander Saul zum 9:8 (18.) gaben die Eisenacher die Führung nicht mehr aus der Hand. Willy Weyhrauch stibitzte sich das Leder und vollenfdete zum 10:8 für seine Farben. Dusan Podpecan und Stanislaw Gorobtschuk (zweite Halbzeit) sorgten für ein Plus auf der Torhüterposition, im Zusammenspiel mit ihrer Abwehr. Marcel Schliedermann versenkte mit ihn auszeichnender Willenskraft zum 13:10 (24.). Am Vorabend hatte Sead Hasenefendic beim Training in Mühlheim nochmals die Angriffszüge zum Kreis geübt. Diese wurden immer wieder ausgelöst und erfolgreich abgeschlossen. Die HSG Konstanz fand kein Mittel. Beim 20:16 (39.) leuchtete ein 4-Tore.Plus auf der Anzeigetafel. Die Gastgeber um ihren Torjäger Peter Kaletsch (7 Treffer) wurden immer nervöser, schlossen ihre Angriffszüge unter dem Druck der Eisenacher Abwehr überhastet und erfolglos ab. Anders die Thüringer, die mit einer Wurfeffektivität von nahezu 73 Prozent aufwarteten. Mit ihrer Souveränität ließen die Männer aus der Werner-Aßmann-Halle keinen Zweifel am Sieger dieses zweiten Aufstiegsduells. Der eingewechselte Armend Alaj traf erst von Rechts- und dann von Linksaußen (21:26, 52./ 22:27 (53.). „Unser verwirrendes Angriffsspiel war die Grundlage. Dieser Aufstieg mit diesen fantastischen Fans, ein unbeschreibliches Gefühl“,, sprudelte es aus dem beim Hinspiel seinen 24. Geburtstag feiernden Außen heraus. „Ich danke unserem Coach, dass er mir die Chance gegeben hat, im Kader der ersten Mannschaft zu spielen. Unser Dank geht an alle Verantwortlichen, unsere Sponsoren, unsere zuhause und auswärts uns stets in großer Zahl unterstützenden Fans und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle“, fügte Armend Alaj im Hochgefühl des Erfolges hinzu.
Alle zogen an einem Strang in die gleiche Richtung
Der Wiederaufstieg hat mehrere Väter. Da ist der im Vorjahr neugewählte Vereinsvorstand um Präsident Shpetim Alaj und dem mit seiner Firma „ Hasselmann GmbH“ den ThSV Eisenach maßgeblich unterstützenden Vereins-Vize Peter Krauß, der im August des Vorjahres als Manager in seine Heimat zurück gekommenen Rene Witte und natürlich der international und national erfolgreiche Trainer Sead Hasenefendic, bei dem auch mit 70 Lenzen noch das Handballfeuer lodert. Gemeinsam wurde der ThSV Eisenach aus einem Tal gehievt. Die Sponsoren identifizierten sich mit dem eingeschlagenen Weg, dire Fans strömten zu den Heimspielen. Mit durchschnittlich nahezu 1.700 Zuschauern wurde nicht nur der Top-Wert aller vier Drittliga-Staffeln erreicht, das würde selbst im Zuschauerranking der 2. Handballbundesliga Platz 8 bedeuten. „Wir waren auf den Punkt eingestellt, haben als verdienter Sieger in den beiden Aufeinandertreffen mit der HSG Konstanz den Aufstieg realisiert“, konstatierte Rene Witte, um ausdrücklich allen Mitstreitern, Team, Sponsoren, Fans, ehrenamtlichen Helfern zu danken. „Wir werden noch einige Sponsorentermine wahrnehmen, bevor der Countdown zur 2. Liga beginnt“, ergänzte ein freudestrahlender Rene Witte.
Statistik
ThSV Eisenach: Podpecan, Gorobtschuk; Iffert, Bogatzki, Wöhler (3), Luther (3/2), Miljak, Schliedermann (2), Richardt, A. Alaj (2), Mürköster (5), Obranovic, Lumbroso (1), Weyhrauch (6), Saul (7)
Siebenmeter: HSG Konstanz 3/3 – ThSV Eisenach 3/2
Zeitstrafen: HSG Konstanz 1 x 2 Min. – ThSV Eisenach 4 x 2 Min.
Schiedsrichter: Köppl/ Regner
Zuschauer: 1.800
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach
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