Mit dem jungen Rechtshänder, der den ungarischen und deutschen Pass besitzt, bekommt die HSG noch einmal viel Qualität dazu. Denn die Entwicklung des Rohdiamanten in den letzten Jahren kann fast schon als kometenhaft bezeichnet werden. Als 17-Jähriger machte er mit 111 Toren in 26 Einsätzen mit seinem Heimatverein TSG Söflingen bereits die Oberliga der Herren unsicher und war drittbester Werfer des Ulmer Clubs, gleichzeitig feierte Czakó per Doppelspielrecht mit dem Bundesliga-Nachwuchs des TVB Stuttgart in der A-Jugend-Bundesliga die Süddeutsche Vizemeisterschaft und durfte im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den späteren Sieger Füchse Berlin antreten. In dieser Spielzeit, immer noch für die A-Jugend spielberechtigt, schlug er beim HBW Balingen-Weilstetten voll ein und kommt trotz einiger verpasster Partien auf 49 Saisontore. Und wenn er nicht im Trikot seines Vereins glänzte, gelang ihm dies für die ungarische Jugend-Nationalmannschaft. 2017 bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF) mit 14 Toren und Platz 22 der Torjägerliste des Turniers, im letzten Jahr bei der Jugend- Europameisterschaft, wo er am Ende jedoch verletzt zusehen musste. Zuvor war er bei der DHBSichtung in das Allstar-Team berufen worden, die Entscheidung fiel dann jedoch auf die ungarische Auswahl.
„Er hat enormes Talent“, freut sich Melchert über den dritten Zugang für die kommende Saison. Mit 1,90 Meter Körpergröße bringt Czakó dabei einiges an Länge für einen Außen mit. „Er soll sich“, sagt der Sportliche Leiter über den blitzschnellen Flügelspieler, „in Ruhe bei uns entwickeln können und bekommt dafür die nötige Zeit. Im letzten Jahr ist ihm das bereits in bemerkenswerter Art und Weise gelungen.“ Melchert zeigt sich glücklich darüber, dass der Konstanzer Weg wieder einmal ein junges Toptalent überzeugt und die optimale Verbindung von Studium und Handball nach Konstanz geführt hat. An der mit der HSG kooperierenden Exzellenzuniversität wird Czakó Mathematik und Sport auf Lehramt studieren, nachdem er aktuell noch ein FSJ in einer Gemeinschaftsschule absolviert und dort der Wunsch reifte, Lehrer zu werden. „Ich kann in Konstanz beides perfekt unter ein Dach bekommen“, strahlt der gebürtige Memminger. „Zudem gefällt mir das Konzept, auf junge Spieler zu setzen und dennoch in die 2. Bundesliga zu streben.“
Dass ihm dies bereits mit 18 Jahren passieren könnte bezeichnet er mit einem ungläubigen Kopfschütteln als „Wunder. Damit habe ich nicht gerechnet.“ Doch der Weg schien vorgezeichnet.
Vater Gábor war ebenfalls in den Nachwuchs-Nationalmannschaften Ungarns aktiv, in der 1. Liga seines Heimatlandes – und gar einige Male für die A-Nationalmannschaft, ehe er in Deutschland spielte und schließlich als Trainer arbeitete. Melchert: „Áron bringt alles mit. Er ist mit seinem Wurf schon extrem weit und kann mit seiner Größe auch in der Abwehr spielen. Er ist sehr, sehr jung, hat aber großes Potenzial. Das wollen wir zusammen herauskitzeln.“ Dafür wird auch der erfahrene Linksaußen Fabian Schlaich sorgen, der als neuer Talenttrainer für die Außen seinen großen Erfahrungsschatz weitergeben soll. Für den angehenden Lehramtsstudenten eine tolle Sache, denn „Fabi hat schon einiges erlebt und ist ein toller Linksaußen. Er wird uns jungen Spielern weiterhelfen.“ Ziel ist es, auch auf der Halbposition decken zu können. „Wie Fabi das macht“, lacht Áron Czakó, bei dem sich neben seinem FSJ alles um Handball dreht. Dafür schiebt er viermal die Woche Extraschichten zum normalen Mannschaftstraining.
Der junge Mann hat ehrgeizige Ziele. „Mich weiterentwickeln, schnell in das HSG-Team einfinden, Spielanteile sammeln und Erfolge feiern“, zählt er so auf, dass man seine Leidenschaft und seinen Ehrgeiz förmlich spüren kann. Im August wird er mit Ungarn zunächst an der U19-Weltmeisterschaft in Mazedonien teilnehmen, bevor er endgültig in der größten Stadt am Bodensee erwartet wird. „Ich freue mich auf eine neue, große Herausforderung“, sprudelt es aus ihm heraus. „Auf eine tolle Stadt und coole Mannschaft.“ Auf eines freut sich das Toptalent jedoch schon ganz besonders: Die Atmosphäre in der Schänzle-Hölle. „Die Stimmung und die Fans haben mich beeindruckt. Für die 3. Liga ist diese Unterstützung daheim wie auswärts schon krass“, so Czakó. Hier möchte er an seine gute Entwicklung anknüpfen. Denn zufrieden ist er mit seinen großen Entwicklungsschritten schon.
Einerseits. Andererseits: „Es geht immer besser“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. Das ganzgroße Ziel, der Traum ist schließlich das rot-weiße Trikot der ungarischen A-Nationalmannschaft. Doch genauso groß der Traum, genauso weit ist der Weg dorthin. In Konstanz sollen – möglichst in der 2. Bundesliga – die nächsten Schritte folgen.
Quelle: PM HSG Konstanz
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