Wartburgstädter wollen und brauchen 7. Auswärtssieg in Hagen
Nein, der ThSV Eisenach steckt nicht den Kopf in den Sand! Die Wartburgstädter haben noch 360 Minuten (6 Spiele) Zeit, um den erstmaligen Abstieg ihrer langen Vereinsgeschichte in die 3. Liga abzuwenden. Das vergangene Doppelspielwochenende begann mit einem 32:30-Derbysieg in Coburg so verheißungsvoll. Die Hoffnung blühte, mit einem Heimsieg über den HC Elbflorenz erstmals die Abstiegsplätze zu verlassen. Doch es kam ganz anders. Zum einen setzte es eine 26:28-Heimniederlage, zum anderen feierte der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz rangierende EHV Aue einen unerwarteten 28:21-Heimerfolg über den HBW Balingen-Weilstetten. Der Abstand zum rettenden Ufer vergrößerte sich für den ThSV Eisenach auf drei Zähler. Die Lage verschärft sich also. ThSV-Coach Arne Kühr bleibt dabei, das Team und er würden keine Energie für Prognosen und Rechnereien über mögliche Ergebnisse der Konkurrenz verschwenden. Im Schlussgang einer Saison sind ohnehin die kuriosesten Ergebnisse zu erwarten, da Teams, die ihr Saisonziel schon erreicht haben, nicht nur einen Gang zurückschalten. Einige nutzen das bevorstehende lange Wochenende schon zu einem Mallorca -Trip. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, einen richtig guten Job zu machen. Abgerechnet wird nach dem letzten Pfiff am 2.Juni 2018“, so Arne Kühr, der Mitte Dezember beim Stand von 6:28 Punkten das schier außer Kontrolle geratene ThSV-Schiff übernahm. Ja, der Kurs änderte sich, das Team stabilisierte sich. Inzwischen stehen 19 Punkte auf der Habenseite. Doch neben eigenen Punktgewinnen muss die Konkurrenz „mitspielen“. Auch wenn es kurzzeitig anders aussah, die 4 (!) Absteiger werden wohl aus dem Kreis der fünfletzt Platzierten kommen (Saarlouis, Hildesheim, Konstanz, Eisenach, Aue). „Vor 5 Wochen, nach der 10-Tore-Heimniederlage gegen Konstanz, hatten uns schon viele abgeschrieben, doch wir sind noch im Rennen“, formuliert Arne Kühr geradezu trotzig. Und alle im Team, das zeigt auch die tägliche Trainingsarbeit, wollen den Ligaerhalt für den Traditionsverein, für eine ganze so Handball regelrecht lebende Region – insbesondere auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten (Opel Eisenach) – erhalten!
Jerkovic: Sechs Auswärtssiege sind Beleg für die Qualität der Eisenacher
Um das rettende Ufer in Sichtweite zu behalten, muss der ThSV Eisenach am Samstag, 28.04.2018 um 19.30 Uhr bei Eintracht Hagen doppelt punkten. Eintracht Hagen, ein von zwei Teams, das der ThSV Eisenach in 16 (!) Heimspielen bezwingen konnte. „Unfassbar und für mich nicht zu erklären, was aus der Heimfestung Werner-Aßmann-Halle geworden ist“, meint einer der Torhüter von Eintracht Hagen, nämlich der inzwischen 42-jährige Dragan Jerkovic. Er stand von 2001 bis 2005 im Eisenacher Kasten. Bis 2004 (von 1997 an) gehörte der ThSV Eisenach der Eliteliga an. „Sechs Auswärtssiege sind aber auch ein Indiz, welch Potential, welche Qualität im Kader steckt“, betont Dragan Jerkovic mit Blick auf seinen Ex-Verein. Er selbst wird im Sommer Eintracht Hagen verlassen, zum TV Neuhausen wechseln, einem ehemaligen Erstligisten, der nun in der 3. Liga Süd um den Klassenerhalt bangt. Dragan Jerkovic soll als Torhüter, Co-Trainer und sportlicher Leiter fungieren, in der 3. oder in der 4. Liga.
Kühr: Gute Lösungen gegen die offensive Abwehr der Gastgeber
Den siebenten Auswärtssieg brauchen die Eisenacher am Samstagabend. Bis auf den an einem Kreuzbandriss seit Ende November laborierenden Justin Mürköster sowie Routinier Nicolai Hansen und Youngster Jonas Richardt (beide verletzt) hat der ThSV Eisenach alles an Deck. „Wir müssen gegen die offensive Abwehr der Hausherren gute Lösungen finden“, unterstreicht Arne Kühr. Der entscheidende Faktor sei freilich, „das eigene Spiel durchzubringen“.
Eintracht Hagen: Saisonziel so gut wie umgesetzt
Der Gastgeber, Eintracht Hagen, Aufsteiger mit dem Slogan „Gekommen um zu bleiben“, mit dem Ex-Eisenacher Pavel Prokopec als Co-Trainer rangiert auf Tabellenplatz 12, hat 14 Saisonsiege vorzuweisen. „und ist richtig gut in Fahrt“, so ThSV-Coach Arne Kühr. Bis auf Rückraumspieler Jan-Lars Glaubatz und Kreisspieler Julian Renninger hat der erstbundesligaerfahrene Trainer Niels Pfannenschmidt (vormals TBV Lemgo) personell alles an Deck. Zu den Säulen gehören die Rückraumspieler Bartosz Konitz und Sören Kress. „Um allen Unwägbarkeiten zu begegnen, brauchen wir noch zwei Pluszähler“, beschreibt Dragan Jerkovic die Lage. Da zwei Seelen in seiner Brust wohnen, wenn das noch nicht am Samstag gelingt, würde er es wohl verschmerzen….
Eintrittskarten sind an der Tageskasse der Arena am Ischeland, Stadionstraße in 58089 Hagen auch für Kurzentschlossene erhältlich!
Th. Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach