Der Bundesliga-Superball war auch dieses Mal ein voller Erfolg. Mit 1 800 Zuschauern konnte die Saison-Rekordkulisse für die 3. Liga Süd vermeldet werden, alle fünf Heimmannschaften durften Heimsiege feiern und sich dabei von echter Gänsehautstimmung tragen lassen. Darunter auch der 29:26 (14:12)-Sieg der HSG Konstanz gegen den TSB Heilbronn-Horkheim – dem sechsten Sieg beim sechsten Superball. Mit nun 40:6 Punkten führt die HSG das Tableau weiterhin mit sieben Punkten Vorsprung an.
Der Superball, er blieb auch bei seiner sechsten Auflage etwas ganz Besonderes. Diese Extraportion Motivation scheint die Heimmannschaften stets zu beflügeln. Dieses Mal gab es die lupenreine Bilanz von fünf Heimsiegen in fünf Spielen. Nach dem 36:23-Sieg der C-Jugend zum Auftakt legte die A-Jugend in der Bundesliga mit einem 38:32-Erfolg gegen die Handballakademie Bayern nach, ehe die Konstanzer U23 mit einem 30:21 gegen Heddesheim dem Klassenerhalt in der Oberliga ganz nahe kam. Den Abend perfekt machten die Frauen des SV Allensbach mit ihrem 28:19-Sieg gegen Ketsch vor bereits über 1 000 Zuschauern.
Richtig brodelte die Halle dann am Abend. Schon beim Einlaufen vor vollen Rängen musste es den Spielern der HSG Konstanz kalt über den Rücken gelaufen sein. Offensichtlich etwas zu kalt, denn so richtig wirkten die Gastgeber in den ersten Minuten noch nicht auf dem Spielfeld angekommen, wo der TSB Heilbronn-Horkheim direkt an der Revanche für die 25:34-Niederlage im Hinspiel arbeitete. Routinier Pierre Freudl und Felix Kazmeier sorgten für die schnelle 2:0-Führung, Oliver Hess legte zum 4:2 nach knapp acht Minuten nach – und Konstanz schien dadurch endgültig wachgerüttelt. Nicht einmal drei Zeigerumdrehungen später hieß es 5:4 für die Gelb-Blauen. Vor allem Felix Krüger besorgte in der Anfangsphase mit wuchtigen Treffern aus der Distanz für gute Stimmung auf den Rängen. In der Folge entwickelte sich ein packender Schlagabtausch in einem sehr guten, abwechslungsreichen Drittligaspiel. Freilich nicht ohne Fehler auf beiden Seiten, wie HSG-Cheftrainer Daniel Eblen zu bedenken gab. Gleichzeitig sagte er aber auch: „Ein gutes Spiel auf gutem Niveau.“
Dennoch waren ihm die Fehler seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit etwas zu viel. So konnte Heilbronn nach der ersten Zwei-Tore-Führung der Konstanzer wieder ausgleichen und immer wieder seine gefährlichen Rückraumschützen in Position bringen. Die HSG-Deckung wirkte gegen die verschiedenen Varianten des TSB noch nicht auf der Höhe und ließ den wurfgewaltigen Schützen noch etwas zu viel Raum. Weil Kapitän Tim Jud sich in allerletzter Sekunde des ersten Durchgangs noch einmal ganz clever durchtankte gab es noch einmal Siebenmeter und nach Ablauf der ersten 30 Minuten die 14:12-Pausenführung.
Danach übernahm Konstanz aber endgültig das Kommando und riss den Hexenkessel „Schänzle-Hölle“ mit. „Wir sind gut in die zweite Hälfte gestartet“, freute sich Eblen und hatte darin auch einen guten Teil für den folgenden Zwischenspurt seiner Mannschaft ausgemacht. „Wir hatten dann“, erklärte er, „das Selbstvertrauen, um es bis zum Ende durchzuziehen.“ Mit beweglicherer Abwehrarbeit, weniger Raum für den TSB-Rückraum und einem bärenstarken Innenblock um Fabian Wiederstein und Kapitän Tom Wolf zog Konstanz den Gästen bald den Zahn. Kaum vier Minuten waren nach der Pause gespielt, da stand es 17:12.
Die 38. Spielminute war gerade angebrochen, da kam der eigentliche Höhepunkt des Spiels. Paul Kaletsch traf zum mit einem langen Wurf aus der eigenen Spielhälfte zum 20:14 und sorgte für Ekstase auf den Rängen. Mit seinem 1 000. Tor für die HSG Konstanz krönte er – vorläufig – seine erneut beeindruckende Leistung, kam am Ende gar auf elf Treffer und läutete den Sieg mit seinen Toren und sehenswerten Anspielen auf Fabian Wiederstein ein. Dafür wurde er wenig später noch einmal mit Sonderapplaus bedacht, klopfte sich dabei auf das HSG-Logo auf der Brust und war sichtlich berührt von den stehenden Ovationen. „Das war schon ein rührender, bewegender Moment“, meinte er später, immer noch emotional aufgewühlt. „Das ging mir schon nahe und alles noch einmal durch den Kopf“, so der derzeit beste Torschütze der 3. Liga Süd nach knapp sechs Jahren im HSG-Trikot.
Joschua Braun konnte den Vorsprung noch auf 26:18 (47.) ausbauen, dann war die Zeit für die junge Garde und viele Wechsel auf Konstanzer Seite gekommen. Am sicheren 29:26-Erfolg änderten auch ein paar Unkonzentrierten am Ende nichts mehr, sodass schliesslich großer Jubel durch die kochende „Schänzle-Hölle“ schwappte. Nach einem Spiel, das viele besondere Geschichten geschrieben hatte. „Die Veranstaltung war wieder toll“, schwärmte auch Daniel Eblen. „Die besondere Stimmung hat man schon gespürt – und das merkt man den Jungs auch an. Das kommt positiv an.“ Stolz war er, dass seine jungen Flügelspieler Samuel Wendel und Joschua Braun ganz frech von außen erfolgreich waren. Wendel in der ersten Hälfte gar mit 100-Prozent-Quote. Zu feiern gab es an diesem Abend einfach reichlich.
Nach zwei Begegnungen in der Fremde kann sich die HSG Konstanz am 30. März auf das nächste Heimspiel freuen. Dann sind die Rhein-Neckar Löwen 2 am Schänzle zu Gast.
HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Simon Tölke (Tor); Michel Stotz, Fabian Schlaich (1), Matthias Hild, Tom Wolf (2), Fabian Wiederstein (3), Paul Kaletsch (11/4), Felix Krüger (5), Fabian Maier-Hasselmann, Joschua Braun (3), Tim Jud (1), Tim Keupp, Samuel Wendel (3), Samuel Löffler.
Zuschauer: 1800 in der Schänzle-Sporthalle Konstanz.
Schiedsrichter: Sven Beck und Sven Braun.
Quelle: PM HSG Konstanz
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