Der ThSV Eisenach baute seinen Vorsprung an der Tabellenspitze der 3. Liga Ost auf 4 Zähler aus. Die Wartburgstädter bejubelten vor erneut über 1.500 Zuschauern einen 34:22 (18:12)- Kantersieg über die HSG Hanau, während Verfolger SG Nußloch bei der heimstarken HSG Rodgau Nieder-Rieden mit 26:29 unterlag. Nach einem Stotterstart (7:8, 16.) lief der Eisenacher Motor hochtourig. Das Team um Kapitän Marcel Schliedermann zog auf 28:15 (44.) davon. Beim 23:13 (39.), Daniel Luther hatte Justin Mürköster bedient, rollte bereits die Laola über die Ränge der Werner-Aßmann-Halle. Schnelles und präzises Umschaltspiel war angesagt. Die Gäste schienen zunehmend überfordert. „Schnell gingen bei uns die Köpfe runter“, gestand Pattrick Beer, der Coach der HSG Hanau. Sein von Verletzungen gebeuteltes Team war ohne Illusionen angereist. Auch das Torhüterduell ging an die Hausherren. Stanislaw Gorobtschuk (bis zur 42. Minute 11 Bälle parierend) und Sebastian Brand (ab der 42. Minute mit 4 abgewehrten Bällen) stachen ihre Gegenüber Sebastian Schermuly und Benedik Müller klar aus. War es zuletzt auf Eisenacher Seite immer wieder Linksaußen Adrian Wöhler, der erfolgreich einnetzte (mit insgesamt 65 Saisontreffern im Vorderfeld der Torjägerliste der Liga), vollendete nun Rechtsaußen Willy Weyhrauch. Mit einer Traumquote: 9 Würfe – 9 Tore! Daniel Luther erhöhte seine Zahl der in dieser Saison verwandelten Siebenmeter auf 35, bei nur 41 Versuchen! Nach dem 30:17 (46.) wechselte Eisenachs Coach Sead Hasanefendic seine Jugendbrigade ein, die das satte Polster sicher verwaltete. Jonas Richardt beendete den Eisenacher Trefferreigen. Längst feierte die stimmgewaltige Kulisse ihr Team
Neuzugang Andrej Obranovic mit Debüt im Eisenacher Trikot
Zwei Spieler feierten ihren Einstand. Der erst wenige Tage zuvor verpflichtete herzlich begrüßte kroatische Junioren-Nationalspieler Andrej Obranovic absolvierte seine ersten Minuten im Eisenacher Rückraum und markierte auch seinen ersten Treffer. Er genoss ebenso die besondere Atmosphäre des Eisenacher Handballtempels wie Mladan Jovanovic. Der Österreicher mit serbischen Wurzeln gehört seit dieser Saison zum Aufgebot des ThSV Eisenach, musste aber nach seinen 4 Treffern beim 35:21-Auftaktsieg in Gelnhausen aufgrund akuter heimtückischer Rückenschmerzen pausieren. Nun, am 11.Spieltag, feierte er sein Heimdebüt.„Ein tolles Gefühl, vor dieser Kulisse spielen zu dürfen. Der Rücken hat mitgemacht“, strahlte der 25-Jährige. Mit beiden erhöhten sich für Sead Hasanefendic die personellen Alternativen. „Mladan Jovanovic ist ein spielintelligenter Mittelmann, von dem ich noch viel erwarte. Er soll das Spiel schneller machen, um unsere Shooter in Position zu bringen“, erklärte der Eisenacher Coach. Erleichtert über die Entwicklungen auf dem Personalsektor fügte die Trainerikone hinzu: „Bisher musste es fast ausschließlich das Stammpersonal richten, das abgearbeitet ist.“ Mit Heimkehrer Eduard Klyuyko könnten sich die personellen Alternativen weiter vergrößern. Auch ihn, nach seinem vorjährigen Engagement bei Drittligist Pforzheim aktuell vereinslos, meldete Eisenachs Manager Rene Witte am Freitag als Neuzugang.
Zwei zukunftsweisende Verträge
Der Einstieg in den Handballabend war den Machern des ThSV Eisenach erneut überaus gelungen. Zunächst wurde mitten auf der Platte ein Sponsorenvertrag über 2 Jahre mit der in Bad Hersfeld Firma „P.S. Components“ unterzeichnet. „Eine hessische Firma als Partner des ThSV Eisenach“, freut sich Rene Witte. Der neue Partner, der täglich 6.500 bis 7.000 Kunden in ganz Europa beliefert, wird auch als Ausbildungsbetrieb den ThSV Eisenach unterstützen. Die Vertragsunterzeichnung wurde mit viel Beifall begleitet. Dieser brandete erneut auf, als der sich eine Kreuzbandriss zuziehende 19-jährige Rückraumspieler Martin Potisik auf das Parkett gerufen wurde. Als klares Signal an den Spieler, aber auch nach außen, der zunächst für ein Jahr befristete Vertrag mit dem slowakischen Nationalspieler wurde vorzeitig um drei weitere Jahre, bis 2022 verlängert. „Die sportliche Leitung des ThSV Eisenach ist von Martin Potisk überzeugt“, betonten Shpetim Alaj und Rene Witte, Präsident und Manager des ThSV Eisenach.
Der „Star des Abends“ saß auf der Tribüne
Viel Prominenz hatte sich erneut unter die Zuschauer gemischt. Victor Eiser, der einstige pfeilschnelle Außen von Motor Eisenach, war aus Hamburg angereist. Matthias Allonge, der langjährige Eisenacher Leitwolf in den 90er Jahren, hatte es aus Erfurt nicht so weit. Nahezu in Hausschuhen konnte Jörn Schläger kommen. Der Eisenacher Rückraumstratege in der 2. und 1. Bundesliga (1995 bis 2001) wohnt in der Wartburgstadt. Er hatte vor dem Anpfiff ein 32:25 getippt. „Sorry. Ich lag ein wenig falsch“, räumte der gerade seine A-Lizenz Ablegende nach der Partie schmunzelnd ein. Nicht weit hatte es auch Ex-Nationalspieler Uwe Seidel, dessen Sohn Yannik in der C-Jugend des ThSV Eisenach spielt. Der einstige Außen ist nach seiner aktiven Zeit beim ThSV Eisenach in der Wartburgstadt verblieben, arbeitet als Physiotherapeut im St. Georg-Klinikum, Partner des ThSV Eisenach. „Der Star des Abends“ saß - umringt vor der ThSV-Vorstandsspitze - freilich auf der Haupttribüne: Velimir Petkovic. Der aktuelle Coach der Füchse Berlin war von 2014 bis 2016 auf der Eisenacher Bank, stieg mit dem ThSV Eisenach in die DKB Handballbundesliga auf. Die „Petko-Petko“-Rufe dürften bei ihm runter wie Öl gegangen sein. Seinerzeit fieberte eine ganze Stadt, eine ganze Region mit. Eine solche Aufbruchstimmung wollen die Verantwortlichen des Traditionsvereines erneut erzeugen. Sie scheinen auf einem guten Weg…!
Nach Stabilisierung der Abwehr lief es auch vorn rund
„Anfangs hat es schon geholpert. Mit der Stabilisierung der Abwehr lief es dann auich im Angriff besser“, hatte Victor Eiser, der ehemalige schnelle Außen von Motor Eisenach ausgemacht. Die Hausherren begannen in der erwarteten Stammformation, fanden aber zunächst in der Abwehr nicht zu Kompaktheit. Die Gäste um Spielmacher Jan-Eric Ritter kamen mit Ballstafetten über den Kreis zum Torerfolg (0:2, 3.), trafen aber auch aus dem Fernwurfbereich (4:6, 11.), nutzten Überzahlphasen. Willy Weyhrauch netzte von Rechtsaußen zum 8:8 ein (16.). Die erstmalige Eisenacher Führung war Kapitänssache. Marcel Schliedermann markierte gewohnt einsatzstark das 9:8 (17.). Fortan dominierten die Hausherren, die ihre Abwehr „zubekommen hatten“. Nach Regelwidrigkeit am aufgerückten Abwehrspezialisten Duje Miljak verwandelte Daniel Luther den fälligen Siebenmeter zum 11:8 (20.). Justin Mürköster netzte spektakulär zum 14: 10 ein (23.). „Mit der Festigung der Abwehr waren wir klar der Chef auf dem Parkett“, unterstrich Mladan Jovanovic, durch dessen Einwechslung die Drehzahl im ThSV-Motor erhöht wurde. Er selbst markierte das 16:12 (27.), bediente Willy Weyhrauch beim 17:12 (27.). Im Nachsetzten besorgte Justin Mürköster die 18:12-Halbzeitführung.
Konsequentes Umkehrspiel nach Wiederbeginn
„Wir hatten uns in der Kabine vorgenommen, nicht nachzulassen, vielmehr konsequent weiter zu spielen. Das ist uns auch gelungen“, freute sich Mladan Jovanovic. Den Gästen gelangen im zweiten Abschnitt bis zur 54. Minuten gerade einmal 6 Treffer. Eisenachs Gegenstoßspiel rollte unaufhörlich in Richtung des Kastens der HSG Hanau. Alexander Saul, dem das schnelle Spiel deutlich mehr behaft, bediente Justin Mürköster zum 20:13 (35.). Einen Steilpass von Daniel Luther verwertete Willy Weyhrauch zum 24:13 (40.). Adrian Wöhler zeichnete sich von Linksaußen für das 28:15 verantwortlich (44.). Alexander Saul lochte mit seinem 5. Treffer zum 29:16 ein (45.). Spektakulär unterband Andrej Obranovic einen Konterversuch. Es begann die „Zeit der jungen Dachse“. Sead Hasanefendic wechselte alle zur Verfügung stehenden Feldspieler ein. Der klare Vorsprung wurde bis über die Ziellinie beibehalten. Auch Andrej Obranovic durfte beim 33:19m (57.) seinen ersten persönlichen Torerfolg im Trikot des ThSV Eisenach bejubeln.
Statistik
ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Brand, Kremmer; Iffert, Bogatzki, Wöhler (2), Luther (7/3), Miljak (1), Schliedermann (2), Richardt (2), A. Alaj, Jovanovic (1), Mürköster (4), Obranovic (1), Weyhrauch (9), Saul (5)
HSG Baunatal: Schermuly, Müller; Woiwod (2), Hemmer (2), Gerst (3), Strohl (2), Marschall, Brüggemann (1), Pillmann (2), Ritter (5/2), Geist (3), Neumann, Christoffel (2), Pareigis
Siebenmeter: THSV Eisenach 4/3 – HSG Baunatal 2/2
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 6 x 2 Min. – HSG Baunatal 3 x 2 Min.
Schiedsrichter: Oliver Frankholz/ Philipp Frankholz
Zuschauer: 1.541
Quelle: PM ThSV Eisenach
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