Am zweiten Weihnachtstag startete für die Rhein Vikings die Rückrunde, nachdem man am vorherigen Spieltag nach einer „desaströsen Leistung" im Derby gegen Dormagen mit 23:31 baden ging.
Zum Abschluss des Jahres haben sich die Spieler von Jörg Bohrmann also etwas vorgenommen, endlich sollten wieder Punkte geholt werden. Dieses Vorhaben wurde von der ersten Minute an in Angriff genommen, als Philipp Pöter (5) zum 1:0 traf. Wilhelmshaven hielt aber prompt dagegen und zog in der 7. Minute auf 2:4 davon. Das Spiel gestaltete sich anschließend sehr ausgeglichen, bis die Gäste beim Stand von 5:6 in Person von Rene Drechsler die erste Zeitstrafe erhielten (13. Minute). Da anschließend auch Rutger Ten Velde für zwei Minuten die Platte verlassen musste, konnten die Vikings zum ersten Mal einen größeren Abstand herstellen und das 9:6 erzielen. Gästetrainer Christian Köhrmann war gezwungen die erste Auszeit zu nehmen: "Man hat heute gesehen, dass beide Mannschaften unter Druck stehen. Wir sind eigentlich gut in das Spiel gekommen, haben auch 4:2 geführt. Haben dann versäumt die Führung auszubauen. Wir haben uns dadurch selber verunsichert und uns nacheinander unnötige Zeitstrafen eingefangen. Dann geraten wir in Rückstand und man merkte der Mannschaft an, dass das flattern anfängt."
Aber das Time-Out zeigte keine Wirkung. Vielmehr sollte jetzt die stärkste Phase der Hausherren beginnen, die binnen fünf Minuten auf 14:8 erhöhten (21.Minute). Wiederum musste Gästetrainer Köhrmann die Time-Out-Karte abgeben: „Wir haben uns selber geschlagen, die einfachsten Dinge haben nicht mehr funktioniert". Zur Halbzeit stand dann ein souveränes 18:14 für die Hausherren auf der Anzeigetafel.
Im zweiten Durchgang sollte es dann noch einmal richtig spannend werden. Bis zur 38. Minute konnten die Hausherren einen Abstand von sechs Treffern etablieren, aber nach dem dritten Time-Out von Wilhelmshaven wurde es wieder spannend. Ein 3:8-Lauf brachte die Gäste bis zur 46. Minute wieder auf ein Tor heran. Es sollte sich in der Schlussphase ein wahrer Krimi entwickeln. Köhrmann: „Am Ende haben wir zwei oder drei Mal die Chance auf den Ausgleich und verwerfen dann einen Siebenmeter und einmal an die Latte, diese Big Points haben wir dann nicht gemacht."
So entwickelte sich ein langes Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem sich die Hausherren durch Felix Handschke in der 59. Minute mit 35:33 entscheidend absetzen konnten. Aber weil Duncan Postel in der letzten Minute den Anschlusstreffer erzielte und die Wikinger im Angriff den Ball verloren, musste noch einmal eine Parade von Vladimir Bozic herhalten, um in letzter Sekunde den Sieg zu sichern.
Bester Schütze der Gastgeber war am heutigen Tage mit zehn Treffern Christian Hoße, der nicht nur alle sieben Siebenmeter verwandelte, sondern auch aus dem Spiel heraus sehr gefährlich war. Auch Alexander Oelze zeigte sich in toller Verfassung und übernahm in wichtigen Situationen Verantwortung und erzielte dabei sieben Treffer. Die Mannschaft überzeugte in einer kollektiven Geschlossenheit, dass man auch Srdjan Predraovic (5) und Philipp Pöter (5) erwähnen muss. Zudem zeigten mit Mickel Moldrup und Vladimir Bozic beide Torhüter eine glänzende Performance, die auch laut Bohrmann entscheidend zum Sieg beigetragen haben: „Wir waren 45 Minuten lang die bessere Mannschaft. Dann haben wir zu viele Fehler gemacht und Wilhelmshaven zurück ins Spiel gebracht. Nach der desaströsen Leistung gegen Dormagen hat die Mannschaft heute Charakter gezeigt. Schlussendlich haben wir verdient gewonnen. Entscheidend war vielleicht die Torhüterleistung. Wir sind jetzt einmal glücklich für den Moment, diese Punkte tun uns sehr gut, deshalb genießen wir das."
HC Rhein Vikings: Mikkel Moldrup, Vladimir Bozic, Brian Gipperich (1), Christian Hoße (10/7), Nils Artmann (2), Philipp Pöter, Till Klause, Patryk Rutzki, Teo Coric (2), Daniel Pankofer, Felix Handschke (2), Thomas Bahn, Daniel Zwarg, Srdjan Predragovic (5), Alexander Oelze (7), Moritz Goergen
Quelle: PM HC Rhein Vikinkgs
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