Die Stadt und die Region Eisenach feierte am Wochenende mit mehreren zehntausend Gästen bei Sonnenschein pur das größte deutsche Frühlingsfest, den Sommergewinn. Beim traditionellen Streitgespräch auf dem Eisenacher Marktplatz – zum Abschluss eines farbenprächtgen Festumzuges mit über 1.000 Mitwirkenden - trug auch in diesem Jahr Frau Sunna den Sieg über Herrn Winter davon. Ein Volksfest mit mehreren Schaustellergeschäften lud am gesamten Wochenende Groß und Klein, Jung und Alt ein. Auch der ThSV Eisenach war dabei. Überwiegend mit Mitgliedern des 100-köpfigen ThSV-Fanprojektes wurde ein Versorgungsstand und ein Fanartikelstand betrieben. Neben der öffentlichkeitswirksamen Präsenz floss natürlich auch einiges an finanziellen Einnahmen in die Vereinskasse. Der Sommergewinn generell und mit der Einbindung des ThSV Eisenach speziell sorgte sicherlich dafür, dass zum Drittliga-Punktspiel der Wartburgstädter in Hanau eine – gegenüber den letzten Auswärtsspielen – nur kleine blau-weiße Anhängerschar auf den Traversen der Main-Kinzig-Halle Platz nahm. Die etwa 50 mitgereisten blau-weißen Fans unterstützten lautstark ihr Team. Doch es wurde nichts mit dem 23. Saisonsieg im 26. Saisonspiel. Das Team um Kapitän Marcel Schliedermann unterlag mit 24:25 (11:12). Eine Niederlage ohne Folgen, aber wohl zur rechten Zeit, die zum Nachdenken anregen sollte! Die HSG Hanau bejubelte mit knapp 500 eigenen Anhängern ausgelassen den Sieg über den feststehenden Staffelsieger. In nicht allzuferner Zukunft möchte sie selbst den Aufstieg in die 2. Handballbundesliga schaffen; um dann möglicherweise wieder auf den ThSV Eisenach zu treffen.
Manager Witte: Uns fehlte die geistige Frische
Unmittelbar nach Spielende begann die Ursachensuche. „Uns fehlte die geistige Frische. Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden. Trainer und Mannschaft werden diese 60 Minuten gründlich analysieren. Ich erwarte in allen folgenden Ligaspielen volle Konzentration“, betonte Eisenachs Manager Rene Witte. „Wir agierten unkonzentriert, schwach in Abwehr und Angriff, bauten den Gegner regelrecht auf. Wir haben nicht das gespielt, was wir können. Aus dieser Niederlage müssen wir lernen, wir dürfen bis zum Mai keine Spiele wegschenken“, erklärte ThSV-Linksaußen Adrian Wöhler, auch mit Blick auf die Relegationsspiele. Linkshänder Alexander Saul, nach einer Verletzungspause wieder dabei, sprach gar „von einem peinlichen Auftritt, der nicht passieren darf“.
Parallelen zur Niederlage bei der HSG Rodgau Nieder-Roden
Sead Hasanefendic fühlte sich an den 13.Oktober des Vorjahres erinnert, als seine Mannschaft bei der HSG Rodgau-Niederroden die erste Saisonniederlage kassierte. Nun folgte die zweite. „Gegen einen voll fokussiertem Gastgeber mit hohem kämpferischen Einsatz haben wir einfach nicht ins Spiel gefunden. Mit verschiedenen Einwechslungen versuchte ich einzuwirken. Der Torwartwechsel hat uns sehr geholfen. Die HSG Hanau bot uns Räume, wir vermochten sie nicht zu nutzen. Uns gelang es im zweiten Abschnitt nicht, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. ´Die Chancen hierzu boten sich. Unser Auftritt erinnerte mich an den beim Auswärtsspiel in Nieder-Roden. Auch seinerzeit vermochten wir nicht, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen, gelang es nicht, unsere Stärken zum Tragen zu bringen“, konstatierte der Coach des ThSV Eisenach.
Nach Torwartwechsel schien Eisenach das Ruder an sich zu reißen
Wieso oft in dieser Saison startete der Gastgeber gegen den Ost-Meister aus Thüringen hochmotiviert (6:3, 18 Min). Mit einem Torwartwechsel wendete sich das Blättchen. Blaz Voncina verlieh der Eisenacher Abwehr gehörig Rückhalt. Die Gastgeber vermochten zudem Eisenachs Angriffszüge vermehrt nur regelwidrig zu unterbinden. Daniel Luther verwandelte die Strafwürfe. Beim 7:9 (19 Min) lagen die Eisenacher, mit Armend Alaj für den leicht angeschlagenen Willy Weyhrauch auf Rechtsaußen, ansonsten in der gewohnten Stammformation, vorn. Hanaus Yaaron Pillmann sah nach einer überharten Attacke gegen den davon eilenden Armend Alaj die rote Karte. Die blau-weißen Fans glaubten an einen erneuten Sieg Ihres Teams. Doch es kam anders. Die HSG Hanau berappelte sich wieder, war beseelt vom Gedanken einer faustdicken Überraschung. Sie trafen in Überzahl zum 12:11 Pausenstand. Armend Alaj und Adrian Wöhler scheiterten von Außen, Daniel Luther schmetterte nach 4 verwandelten Siebenmetern seinen fünften ans Holz.
Im zweiten Abschnitt mit 9 Technik- und Regelfehlern
Die Eisenacher kamen schläfrig aus der Kabine, leichtfüßig gestalteten die Gastgeber um Spielgestalter Marc Stohl ihre Angriffszüge, trafen zum 15:11 (34 Min). In der Folge gelang es den Eisenachern nicht entscheidend zu verkürzen. Im Angrtiff fehlten Esprit und Durchschlagskraft. Lediglich beim 19:17, einem Gegenstoßtreffer von Armend Alaj (44 Min), und beim 20:18, durch Duje Miljak vom Kreis (47.), durften die Wartburgstädter hoffen. Der Anschlusstreffer gelang nicht. Die ThSV-Mannen fanden keine Lösungen gegen die offensive Abwehr der Hausherren, auch „Spezialist“ Yoav Lumbroso nicht. Unter Druck verloren die Eisenacher immer wieder das Leder. In der Statistik von Mannschaftsleiter Ronny Oelschläger finden sich im zweiten Abschnitt 9 Technik- und Regelfehler. Im ersten Abschnitt waren es deren nur 3. ThSV-Keeper Blaz Voncina wurde mit einer beachtlichen Quote von 46 Prozent abgewehrter Bälle (darunter 3 von 4 Siebenmetern) registriert, doch Abpraller ergatterten sich die Hausherren und versenkten im Nachwurf. Gastgeberkeeper Sebastian Schermuly steigerte sich, wurde ein Faktor. Eisenachs zweite Saisonniederlage nahm Konturen an. Beim 25:19 durch Marc Stohl (56 Min) war die Partie entschieden. Die Aufholjagd der Wartburgstädter, basierend auf einer Deckungsumstellung einschließlich mehrerer von Blaz Voncina parierter Bällen, führte nur noch zum Anschlusstreffer von Armend Alaj mit der Schlusssirene.
Am Samstag genießt der ThSV Eisenach Heimrecht
Im vorletzten Liga-Heimspiel erwartet der ThSV Eisenach am Samstag, 06.04.2018 um 19.30 Uhr die HG Oftersheim/Schwetzingen. Dann soll der 23. Saisonsieg gelingen. Es folgen noch die Auswärtsspiele beim HSC Coburg II (12.04.) und der SG Leutershausen (04.05.), dazwischen das Heimspiel gegen die HSG Wetzlar II (27.04.). Der Ticketverkauf für die beiden Heimspiele läuft bereits auf Hochtouren. Eintrittskarten sind vorab erhältlich über www.thsv-eisenach.de, in der ThSV-Geschäftsstelle und in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen. Im Mai schließt sich die alles entscheidende Aufstiegsrelegation an, bei der entschieden wird, ob dem ThSV Eisenach die Rückkehr in die 2. Handballbundesliga gelingt,
Statistik
HSG Hanau: Schermully, Müller; Ritter (2), Woiwood (2), Hemmer (2), gerst, Strohl (3), Ahouansou, Marschall, bergold (1), Brüggemann (1), Pillmann (3), Ruppert (2), Christoffel (5/2)Lorenz (4), Pareigis
ThSV Eisenach: Voncina, Gorobtschuk, Kremmer; Iffert 2, Bogatzki, Wöhler 5/2 , Luther 4/4 , Miljak 1 , Schliedermann 1, Richardt 1, A. Alaj 5, Mürköster 1, Obranovic 1, Lumbroso 1, Saul 2, Q. Alaj
Siebenmeter: HSG Hanau 4/1 - ThSV Eisenach 8/6
Zeitstrafen:
HSG Hanau 4x2 min, Rote Karte Pillmann (19.) ThSV Eisenach 5x2 Min
Schiedsrichter: Meike/Plinz
Zuschauer: 530
Thomas Levknecht
Quelle: PM ThSV Eisenach
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